Keine 95, aber ein paar

Anlässlich des Gedenktages der Reformation der damaligen Kirche, immerhin vor 507 Jahren, wenn ich richtig gerechnet habe, könnte ich mir wieder einmal vorstellen, dass Thesen an die Kirchentüren genagelt würden.

Vermutlich wäre dieses Treiben folgenlos und bliebe bis auf Anzeigen wegen Sachbeschädigung auch ohne Konsequenzen. Die Sturheit der katholischen Kirche ist ja hinreichend bekannt.

Meine Vorschläge wären jedoch:

  • Straftaten von Kirchenmitarbeitenden unterliegen dem gesetzlichen Straf- und Ermittlungsrecht.
  • Das kirchliche Vermögen ist bis auf das für den Erhalt des notwendigen Betriebs aufzulösen und zur Beseitigung der Armut weltweit einzusetzen. Dazu gehören insbesondere die gehorteten Schätze, vergoldete Figuren und Bekleidungen.
  • Zulassung von nicht männlichen Menschen in alle Ämter und Funktionen.
  • Einführung der Demokratie mit Beendigung der Alleinherrschaft eines Papstes.
  • Anpassung der Glaubensregeln an die freiheitliche Grundordnung und das Recht auf Gleichbehandlung aller Menschen.
  • Direkte Einwirkung auf die Friedensbemühungen der Politik durch zusätzliche Aktivitäten.
  • Schaffung und Einhaltung des Grundsatzes „Nicht vorbeten, sondern vorleben.“, insbesondere durch Würdenträger und Mitarbeitende.
  • Öffnung der Kirchen für gesellschaftliche Veranstaltungen zur Schaffung neuer Kulturräume.
  • Offenlegung aller Vermögenswerte und Bilanzierungspflicht, verbunden mit der Nachweispflicht in Form von Verwendungsnachweisen der Einnahmen und Ausgaben.

Die Liste lässt sich beliebig ergänzen. Bitte gern erweitern.

Das Buch ist wahrscheinlich fertig

Es war dieses Mal etwas mühsam, das kreative Programm zur Buchsatzerstellung davon zu überzeugen, die einzelnen Geschichten dort zu lassen, wo sie sein sollten. Ich habe bestimmt zehnmal die Word-Datei wieder verändert, die Seitenzahlen des Inhaltsverzeichnisses angepasst, um dann festzustellen, dass irgendwann im Verlauf des Buches aus unerfindlichen Gründen eine Verschiebung stattfand, die ich mir nicht erklären konnte.

Dann kam der Moment, an dem ich die goldene Idee hatte, dem Programm eine aus der Word-Datei exportierte pdf-Datei unterzujubeln. Und siehe da, es verschob sich nichts mehr.

Ein weiteres, bei mir allerdings bekanntes Problem ist die Sache mit dem Klappentext. Also dem Lockvogel-Text auf der Rückseite des Buches, der Menschen dazu verführen soll, das Buch zu kaufen. (Es tut mir leid, ich muss jetzt furchtbar lachen. Weil der Gedanke, dass irgendwo in diesem Land mein Buch auf irgendeinem Grabbeltisch liegt und es jemand auswählend in die Hand nimmt, einfach zu kurios ist.) Doch auch das Problem scheint mir gelöst, auch wenn es etwas gehässig von mir ist, die Sache mit der Literaturkritikerin darin zu erwähnen. Ich setze auf die ebenfalls gehässige Neugierde der Menschen.

Jedenfalls habe ich jetzt den Probedruck bestellt, der nächste Woche bei mir ankommen sollte. Ich bin sehr gespannt, vermute allerdings, dass der Rand von der Mitte zum Text hin etwas knapp sein wird. Wenn das so ist, werde ich nochmals alles umbauen müssen und die Seitenzahl verändert sich ebenso wie natürlich dann auch erneut das Inhaltsverzeichnis.

Betrachte ich die statistische Reihenfolge meiner Buchprojekte, so ist 2008 das erste, selbst hergestellte Buch herausgekommen. Dann folgte eine Weile Murks, den ich heute nicht mehr zählen will. 2014 kam dann „Heute darf ich auch mal fahren“ heraus, die Grundlage für viele schöne Lesungen. 2024 nun „Gebratene Ente“, das hoffentlich zu weiteren Lesungen führen wird und eine Erweiterung meines Programms werden soll. Das könnte also bedeuten, dass 2038 das nächste Buch erscheint. Haha, welch ein Druck. GottSeiDank muss ich nicht von meinen niedergeschriebenen Sachen leben. Ich mache es ja nur, weil es geht und der eine oder andere Fan schon seit 10 Jahren bettelt.

Eingebaute Show

Und wenn ich dann zwischen den Phasen von Frieren und Schwitzen in meinem Bett liege und mich nur auf mein Lebendigsein konzentriere, dann machen wenigsten mein Tinnitus und das Augenrauschen eine unterhaltsame Show, damit mir nicht langweilig wird.

Oder ich stehe für einige Minuten auf und bringe das Internet in Unordnung.

Update zum Krankheitsverlauf

Corona war wohl eine Irritation des Tests, bzw. mehrerer Test. Fakt ist, ich schramme gerade mit einer flüssigkeitssammelnden Bronchitis mit ein wenig Glück an einer Lungenentzündung vorbei. Das Röntgenbild war wohl eindeutig.

Alle paar Stunden heftigster Schüttelfrost, dann einen Fieberschub und Schwitzen, was für mich alles absolut ungewöhnlich ist.

Ich esse, dank Appetitlosigkeit, extrem wenig. Sprechen strengt sehr an, auch wenn ich fast gar nicht huste.

Kurzum, so schlecht ging es mir noch nie.

Meine Schwestern haben mich jedoch erneut in ihrem Club willkommen geheißen. Die haben das mehr oder minder regelmäßig.

Am Montag spreche ich erneut mit dem Arzt und müssen schauen, welche Therapie wir einleiten, damit das Elend möglichst bald ein Ende hat. So ist es ja kein Zustand.

Infiziert

Die zweite Corona-Infektion dieses Jahres und die dritte innerhalb von eineinhalb Jahren. Atemnot, Schüttelfrost und übelste Schmerzen. Ich habe jetzt zwei Tage nur im Bett verbracht.

Heute zum ersten Mal wieder gewaschen und angezogen im Wohnzimmer sitzend. Ich muss mich nahezu durchgehend auf die Atmung konzentrieren, sonst setzt die leichte Panik wieder ein. Kein Husten, kein Schnupfen, nur Luftnot, Schmerzen und Appetitlosigkeit.

Soviel zum Thema „Corona gibt es nicht mehr“. Leckt mich einfach mal am Arsch, Ihr Schwurbler. Um es mal deutlich zu sagen.

Übrigens bin ich vermutlich durch Kontakte mit Kollegen am Arbeitsplatz in diesen zweifelhaften Genuss gekommen. Da sind so einige dabei, die nehmen es nicht ernst, wenn ihre Mitbewohner Corona haben und warnen mal ein wenig die Mitmenschen. Muss man ja nicht mehr, ist ja kein Gesetz mehr.

Übrigens bin ich dreifach geimpft und will gar nicht wissen, wie es mir ergehen würde, wäre ich es nicht. Dummerweise hat mich die erste Corona-Infektion vor der Jahresfrist für die nächste Impfung erwischt. Und seitdem sind ja jeweils nur wenige Monate dazwischen vergangen.

Die bisher von mir vermuteten Spätfolgen wie der durch ein MRT nachgewiesene leichte Schlaganfall, Trübung des Sehvermögens des rechten Auges, die widerliche Verengung des Wirbelkanals, stoßen bei den Ärzten auf wenig zusammenhängendes Denken. Man betrachtet alles einzeln, obwohl ich diese Störungen alle auf die unmittelbare Zeit nach der ersten Infektion verorten kann. Nun ja, solange überhaupt noch Behandlungen stattfinden (Augenarztterminwartezeit = 4 Monate, MRT-Wartezeit = 2 Monate), ist ja alles gut. Boomer kann man auch durch lange Wartezeiten bei Ärzten vorzeitig ausrotten.

Geschichte ist fertig

Die für mich wichtigste Geschichte mit dem Titel „Kindheitstraum“ im kommenden Buch ist fertig. Das Ende hat mir doch tatsächlich fast eine Tränchen ausgedrückt. Manchmal bin ich eben doch ein kleiner Romantiker.

Wortzählung

Die in der obigen Wortzählung angegebenen 15 Seiten sind in DinA4 und in 11er Zeichengröße. Im Buch werden es naturgemäß mehr Seiten sein.

Nun geht es an die letzten vier Fertigstellungen und dann schaue ich mal, wo das Buch mit seiner Seitenzahl am Ende ankommt. Vom Inhalt mag ich gar nicht sprechen, es sei nur soviel verraten: Es wird anders als das erste Buch werden. 🙂

Geschichten gefunden

In Bezug auf das neue Buch muss ich den sehnlichst wartenden beiden Fans zu meinem überaus großen Bedauern mitteilen, dass ich zu meinem Erstaunen in den unendlichen Tiefen meiner Speichermedien weitere vier Geschichten gefunden habe, die nur noch zum guten oder knalligen Ende geschrieben werden müssen. Weil ich die zu meiner grenzenlosen Überraschung selbst recht lesenswert fand, nehme ich sie gern noch ins Buch auf.

Aber so ist das ja bei mir. Wenn es läuft, dann läuft´s. Das Bild dient übrigens nur der besseren Verbreitung in die Facebook-Accounts (Überlistung der allgegenwärtigen Go-Rhythmen) und stammt aus Wien. Dem guten Menschen darin würde ich dann im nächsten Jahr einfach einige meiner Bücher schenken wollen, weil ich den Laden so entzückend finde und sowohl ich als auch meine Geistesprodukte unter die Rubrik „Seltene Bücher aller Themen“ passen.

Buchladen in Wien

Noch ein Lebenslied

Da komme ich von meiner Reise nach Wien zurück in unser Zuhause und am ersten Fernsehabend hat die Liebste einen vorher von ihr gespeicherten Film laufen.

Es ist „Der Mann mit dem Fagott“, die Familiengeschichte von Udo Jürgens. Dessen Ehrengrab ich auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls besucht hatte. Und auch die kleinen Kreise schließen sich, da „Ich weiß, was ich will“ eines meiner Lebenslieder ist.

Ehrengrab Udo Jürgens
Ehrengrab Udo Jürgens, Wiener Zentralfriedhof

Kleine Pilgerfahrt

Wenn man als Mensch in meinem Alter die groß(artig)e Stadt Wien besucht, gehört eine Station mit Sicherheit dazu. Eine meiner persönlichsten Pilgerfahrten musste einfach sein, um hier inmitten von schwatzenden Menschengruppe dieses Erinnerungsfoto zu machen und dann auf einer Bank im Anblick des Ehrengrabes abzuschließen.

Insbesondere eines der Lieder, die dort genannt sind, geht mir seit meiner schlimmsten Zeit nicht mehr aus dem Kopf und es war gut so, den Titel hier vor Ort zu lesen und es still für mich zu rezitieren und innerlich zu singen (Für hörbaren Gesang bin ich zu unterirdisch schlecht).

Es war ein wichtiger Moment für mich, so ganz allein in dieser fremden Stadt, bei trübem Wetter und recht einsam mit dieser kurzen Zeit des Abrunden eines Teils meiner Lebensgeschichte. Es war eine gute Idee, diesen Ort an meinem freien Wochenende während dieser Dienstreise aufzusuchen. Ich fühle mich irgendwie etwas leichter und fröhlicher, warum auch immer. Darüber nachzudenken, macht keinen Sinn mehr. Ich fühle mich einfach zu einem weiteren Teil von mir „Out of the dark“.

Falco Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof