Spinalkanaldekompression

Kleines Update zur gesundheitlichen Situation.
Ich bin nach der Operation zur Entfernung zweiter Spinalkanalstenosen relativ zufrieden. Es wurde nach Entfernung des Nahtmaterials am letzten Freitag erneut genäht (ohne Betäubung, aus Versehen aber Aua, kann ich sagen), da nach Angabe des Arztes noch viel Wundflüssigkeit aus der Narbe ausgetreten ist.
Meine Mobilität ist mit Schmerzen verbunden, jedoch schon jetzt besser als vorher. Ich muss lernen, dass ich jetzt geraden Rückens gehen kann, langsamer gehen muss und vor allen Dingen stehen kann, ohne dass ich innerlich vor Schmerzen schreie.
Die Fibromyalgie möchte gern jeden Schmerz als „kenne ich ja und unterdrücke ihn“ einordnen, doch das darf derzeit nicht geschehen, wenn ich jemals weniger Schmerzen haben will.
Einige Muskelgruppen sind noch nicht ansprechbar, leider insbesondere die im Beckenboden. Ich spreche es glatt aus: Ich bin nicht inkontinent, doch ich brauche die pressenden Muskeln des Unterbauchs für Entleerungen. Das ist nicht nett und braucht jetzt Übungen und Zeit.
Ich darf bis auf weiteres nichts tragen, soll im stetigen Wechsel zwischen gehen, stehen, liegen und sitzen normal leben. Was auch immer sich die Ärzte als normal vorstellen.
Man erklärte mir, dass es noch ein langer Weg in die vollständige Heilung sei. Ich hingegen will alles, jetzt sofort und gleich, ausprobieren und machen und was geht, das geht eben. Es ist schwer, diesen Einschränkungen Folge zu leisten. Der Verstand sagt mir „Hör auf die Doktoren, mach sutsche!“ Mein Gefühl sagt „Alter, friss Schmerzmittel wie immer und gib Gas!“

Dazwischen stehe ich und muss entscheiden, was ich aushalte und was ich in meine körperliche Zukunft investiere. Immerhin trage ich jetzt ein Implantat an einer wichtigen Stelle meines Körpers und das macht mich etwas unsicher. Wie gut hält es Belastungen aus und hält es den Rest meines Lebens? Für den (dem Arzt nach recht unwahrscheinlichen) Fall, dass sich das Transplantat von der Dura, der Hirnhaut im Wirbelkanal löst, würde ich Kopfschmerzen, Schwindel und andere Ausfälle erleiden. Das würde mich dazu berechtigen und verpflichten, unverzüglich mit Alarm in die Klinik geflogen zu werden, da dann Liquor, d.h. Hirnflüssigkeit austritt und Infektionen des Hirn eintreten können.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich genug bremsen kann, ohne das Gefühl zu bekommen, nicht zu genesen und wieder stark, schnell und fröhlich durch die Gegend zu laufen. Die Zeit wird es zeigen, denke ich.