Neue Garage, neues Glück?

Ich hatte zu unserem Umzug vor etwas mehr als zwei Jahren eine große Garage für unseren Wohnwagen anmieten müssen. Bis zum Umzug stand der Wohnwagen auf Privatgelände vor dem von uns bewohnten Haus und wurde im Winter zugedeckt, damit der Dreck von den Bäumen und der Straße das gute Stück nicht allzu sehr in Leidenschaft zog.

Mit dem Umzug in eine Etagenwohnung in einem Wohngebiet gab es zwar ab dann einen Stellplatz für das Auto, jedoch keinen Platz mehr für den Wohnwagen. Die Suche nach Stellplätzen in Hallen, Scheunen und anderen geschlossenen Gebäuden gestaltete sich sehr schwierig. Entweder kam man nur nach Voranmeldung an den Wohnwagen heran oder man stand in einer großen Halle, wo jedermann rangieren konnte wie er es brauchte. Mit allen Konsequenzen für Rempler und einen verschobenen Wohnwagen. Das wollte ich alles ebenso wenig, wie ein Abstellen auf einer Freifläche, die unbewacht war. Was im Übrigen alle Freiflächen waren, auch wenn mit Kameraüberwachung geworben wurde, die dann auf Nachfrage „leider defekt“ war.

Am Ende mietete ich bei einem Lageranbieter einen Lagerraum, ebenerdig mit Rolltor und 24/7-Zugang. Damals noch für deutlich unter 300 € monatlichen Kosten, stiegen diese jedoch in den vergangenen zwei Jahren auf deutlich über 300 e monatlich. Was die Nachbarschaft angeht, habe ich alles durch. Vom bulgarischen Privat-Paketdienst mit ungezählten LKW, die meine Zufahrt blockierten und für Rattenbesuch sorgten, bis hin zur privaten Kfz.-Werkstatt gegenüber, die abgemeldete Schrottfahrzeuge in die Bewegungsflächen stellte. Dagegen waren die Jungs mit ihren getunten Autos fluffig und lustig, vor allen Dingen aber sauber und höflich. Nachdem nun erneut Raten meine Lagereinheit durchkreuzten, um die Nachbarlager zu besuchen, wurde es Zeit für einen neuen Standort für den Wohnwagen, das eingelagerte Klemmbaustein-Sammelwahnsinnskistengestapel und die Saisondekoration der Liebsten.

Die heute ab morgen angemietete neue Garage ist ebenfalls in einem Lagerpark, niegelnagelneu aufgebaut und sorgt mit ihren Mietbedingungen hoffentlich für etwas mehr Struktur und Ruhe im Großen und Ganzen. Abgesehen davon spare ich jetzt rund 100 € monatlich und 15 Minuten Fahrtstrecke, was mir beides gut gefällt.

Die Kamera werde ich dennoch wieder aufstellen, um zu kontrollieren, welche Tierchen da eventuell ein und aus gehen. Bislang hatte ich keine Schäden am eingelagerten Zeug zu verzeichnen, doch das ist ja keine Garantie für die Zukunft.

Jedenfalls ziehen der Wohnwagen und die Kisten voller Klemmbausteine in den kommenden Tagen um und irgendwie freue ich mich auf das Neue. Auch wenn die neue Lager weder größer noch kleiner ist oder anderen Luxus mehr bietet. Allein die Veränderung bereitet mir Freude. Was nun mal gar nicht so schlecht ist.

Immer vorwärts, Schritt um Schritt

„Immer vorwärts, Schritt um Schritt
es geht kein Weg zurück.“

So lautet eine Verszeile aus dem Lied „Kein Zurück“ von Wolfsheim, gesungen von Peter Heppner. Und so geht es auch um den aktuellen Status meiner gesundheitlichen Situation. „Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen.“ Der ganze Text ist so wahr, wie nichts anderes, das in meinem Leben geschehen ist. Nun ja, was soll´s, denn geschehen ist geschehen.

Das Wichtigste ist, es geht irgendwie voran. Um es auf die klaren Punkte zu bringen, im Grunde sind die Schmerzen, die ich vorher hatte und die Einschränkungen, mit denen ich in Sachen Beweglichkeit und Vitalität gelebt habe, alle wieder da. Dennoch betrachte ich die Operation an den Lendenwirbeln nicht als unnütz und vergeblich, denn die Putativgefahr (was für ein schöner Begriff aus dem Ordnungsrecht, muss man kennen und lieben) einer Lähmung ist vom Tisch.

Die Psysiotherapie, die Arbeitsunfähigkeit seit mehr als vier Monaten, die Krankengymnastik, die Akupunktur, die Medikamente, die völlig fehlgeschlagene Schmerztherapie, all das hat lediglich dazu geführt, dass ich besser weiß, was ich machen muss, um aufgrund der Schmerzen keine schlechte Laune zu bekommen und wie ich Übungen gegen die schmerzhafte Unbeweglichkeit durchführen kann.

Ich besitze nun ein Korsett zum Umschnallen und feste Zuziehen, jede Menge hübscher Kortisontabletten, Schmerzmittel aller Art ohnehin (ausgenommen dieses Mistzeug wie Tramal und Co. in Tropfenform), Walkingstöcke, ein Laufband daheim und eine Verordnung über Reha-Sport mit dem Zweck des Muskelaufbaus, der Steigerung der Beweglichkeit und der Schmerzreduktion. Alle Maßnahme, bis auf den Reha-Sport habe ich nun beendet und werde ab dem kommenden Montag wieder arbeiten gehen. Wenn auch zunächst nur zwei Wochen lang vier Stunden täglich, dann weitere zwei Wochen sechs Stunden täglich und danach in Vollzeit. Dann ist es nahezu Dezember, der für mich arbeitstechnisch vor Weihnachten endet.

Danach arbeite ich noch im Januar durch und den Februar vermutlich nur noch zur Hälfte. Denn mein goldiger Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) hat eine erneute Beschäftigung nach meinem Renteneintrittsalter mit der schnöden Begründung abgelehnt, man beschäftige keine Rentner. Trotz des erheblichen Mangels an Fachkräften wie mir und der entsprechenden Überlastung der vorhanden Mitarbeitenden. Das „Königreich Personalverwaltung“ spielt offenbar wieder einmal sein Macht aus. Eine Klage wäre zwecklos. Ich muss mir tatsächlich mit 66 Jahren einen neuen Job suchen, wenn ich nicht in gefühlter Altersarmut versinken will. Dieser psychische Druck von gefühlt drohender Arbeits- und Nutzlosigkeit kommt dann noch erschwerend hinzu. Dennoch ist Aufgeben für mich nie eine Option gewesen und wird es auch nicht sein. Finde ich keine Arbeit, mache ich mich wieder selbständig und suche mir Honorarstellen als Ausbilder/Fachdozent bei den Bildungsträgern.

Die Baustelle „Augen“ ist abgeschlossen, auch wenn sich ein nicht unüblicher „Nachstar“ gebildet hat, der irgendwann in Kürze noch einmal geblitzdingst werden muss, damit sich die Sehstärke endgültig positiv verändert. Meine Augen sind nun deutlich schneller ermüdet, ganz besonders bei der Nutzung des Tablets. Damit kann ich leben und höre dann einfach aus, schaue ohne Brille in die Ferne und tröste die Augen mit einem Augentrost-Zusatz in die kleine Pulle Augentropfen als flüssiges Medikament zur Erholung. Kann man machen, man kann aber auch einfach die Augen schließen und schlafen.

Was bleibt ist die Baustelle Schlauchmagen und was ebenfalls bleibt, ist der unbehandelte restliche Rücken. Da fehlt mir jetzt einfach die Lust, mich erneut ins Getümmel der Diskussion um Operation oder nicht und Krankengymnastik oder was auch immer zu stürzen. Dazu ist auch der Leidensdruck nicht hoch genug. Es reicht, wenn ich in Kürze einen Termin beim Zahnarzt wahrnehmen muss. Das ist bei mir beliebt wie Frisör und Hosenkauf, nur seltener.

Jetzt kommt ein Umzug aus meiner bisherigen Wohnwagen-Garage in eine neue Anmietung als Projekt hinzu. Wobei ich nicht so viel Krempel in der Garage horte, als dass es nicht mit drei bis vier Autoladungen voll überführt wäre. Immerhin spare ich dann mehr als 100 € monatliche Miete und das ist nicht wenig. Obwohl die Garage noch immer teuer ist, steht dort der Wohnwagen trocken und sicher, was es mir wert ist. Gäbe es dort noch einen Wasseranschluss, wäre das Glück perfekt. Aber man kann ja nicht immer alles haben und wie sagte schon meine Oma immer so wahr? „Nie ist alles Gute beisammen!“. So ist es.

Tja, und dann werden wir wohl wieder umziehen müssen. Der aktuelle Vermieter verschleppt die Nebenkostenabrechnungen, notwendige Reparaturen, geht uns mit seinem Gehabe auf den Geist und wir bekommen diese Wohnung einfach nicht warm, wenn es draußen windig ist. Entweder müssten wir erneut in Fensterdichtungen, Fensterreparaturen, Abflussspülungen und und und investieren oder wie suchen eine andere Wohnung. Da wir nicht bereit sind, das Trägheitsmoment zu unterstützen, suchen wir lieber, auch wenn die Wohnung an sich schön und passend für uns ist. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, wann hier irgendetwas eskaliert und das Risiko möchten wir nicht eingehen. Natürlich ist ein Umzug mit zwei Jahre alter Küche, Umzug in eine gute Infrastruktur, ruhige Wohngegend, möglich 1. OG mit Balkon oder EG mit Terrasse, Dusche statt Wanne, Stellplatz usw. nicht so einfach. Doch noch haben wir Zeit, können aussuchen und müssen nicht ad hoc jede Bruchbude für teures Geld an der Durchgangsstraße nehmen. Und auch das drückt die Laune, die Motivation, sorgt für Lähmung im Handeln. Die Depression lässt grüßen.

Nun ja, immer vorwärts, Schritt um Schritt. Es wird weitergehen und mein selbst gefundenes Lebensmotto ist bekanntlich „Es wird eine einzige Sache geben, die mich irgendwann tötet. Alles andere überlebe ich.“ Und das hänge ich meist an den Spruch von Alf, dem Außerirdischen „Was nützt es, über verschüttete Milch zu diskutieren?“.

Die Trennung ist vorerst beschlossen

Ich muss leider mehr als zwei Jahre nach unserem Umzug zugeben, dass es wohl keine Zukunft mehr für meine LEGO-Sammlung und mich gibt. Die Liebste drängelt ohnehin schon seit langer Zeit, alles abzugeben, hatte ein Kaufverbot ausgesprochen und ich bin im Grunde noch immer nicht bereit, mich vollständig zu trennen. Doch wenn ich es realistisch betrachte, spielen viele Faktoren in diese Entscheidung mit hinein.

Unsere Wohnung ist mit ihren mehr als 80 m² recht groß, doch sie hat nun einmal nur zwei Zimmer, eine Küche, ein Bad und einen kleinen WC-Raum rund um den langen und engen Flur herum. Und obwohl wir gut ausgemistet haben und recht übersichtlich möbliert sind, ist da neben den LEGO-Kisten für die Enkelkinder hinter der Esszimmertür einfach kein Platz für noch mehr Kisten, geschweige denn für aufgebaute Modelle.

Der Schwiegersohn beherbergt in seinem Haushalt ebenfalls eine große Menge LEGO, hat sich jedoch auf Star Wars und mit unserem Enkelsohn auf Ninjago und solchen Kram spezialisiert. Er hat einfach kein Interesse an LEGO-Technik. Und so bleibt leider kein anderer Weg, als die Sammlung von überwiegend Baustellenfahrzeugen zu verkaufen.

Solche Sammlungen werden als Fetisch in Originalverpackung und noch eingeschweißt für viele hundert Euro gehandelt. Das kann und wollte ich nicht bieten. LEGO Technik wird im Handel für Preise zwischen 9 € und 50 € pro Kilo für Spezialteile angeboten. Kaufen wollen es die gierigen Sammler zum Kilopreis von maximal 3 € bis 5 €. Bei den von mir gewogenen 33 kg Gesamtgewicht ist das lächerlich und entspricht in keiner Weise meinem Wertgefühl. Da das Ganze fein säuberlich in Kisten staubdicht und sortiert in der angemieteten Garage trocken lagert, frisst es kein anderes Brot als das der stetigen Ermahnung der Liebsten. Die würde sich ungern bei meinem plötzlichen und unerwarteten Versterben mit diesem Kram beschäftigen müssen.

So bleibt es also zunächst beim Inserat und dem Abwarten, ob sich jemand zumindest für Preisverhandlungen zu realistischem Angebot herablässt.

Nur für den Fall, dass jemand jetzt neugierig geworden ist:
Im Einzelnen sind es folgende Fahrzeuge, alle mit Motoren, soweit nicht anders angegeben oder nicht vorgesehen:

42068 – Feuerwehr, 2x, davon einmal mit Motor
8258 – LKW mit Kran (abgeblätterte Aufkleber, daher sehr günstig in den Preis eingeflossen
42009 – Kranwagen
42043 – LKW mit Kran und Pneumatik
42078 – Sattelschlepper mit Container
42030 – Volvo Radlader
42055 – Schaufelradbagger mit LKW
42054 – Claas Trecker mit Greifarm
42080 – Harvester
42024 – LKW mit Container (Steine in der Harvester-Kiste enthalten)
Mould King 13166 – Schneeschieber LKW
Winner 7119 – John Deere Raupenschlepper mit Grubber

Das ganze Paket soll komplett in andere Hände gehen und das für eine vierstellige Summe mit einer 1 am Anfang.

Sammlung LEGO Technik

Leider musste es mal wieder sein

Da machste mal wieder was mit Kleinanzeigen und schon schlägt in Form von Nachrichten die deutsche Blödheitskeule wieder gnadenlos zu.

Wir werden alle nicht im dritten Weltkrieg sterben, sondern höchstens, weil irgendein dummer Mensch nach seiner vierjährigen Einarbeitung fragt „Warum stehtn hier, >>Nicht drücken!<<?“ *Drück* *Raketenstart* *Alle tot*

Einschlafblödheit

Gestern Abend war vor dem Einschlafen mein letzter Gedanke, verbunden mit einem Streichen über meinen Bauch, „Im Liegen bin ich doch noch recht attraktiv.“

An Blödheit nicht mehr zu überbieten, sehe ich mich heute früh im Ganzkörper-Badezimmerspiegel. Natürlich stehend, was mich dann knallhart mit der Realität konfrontiert.

Immerhin habe ich jetzt verstanden, dass sich vor dem Einschlafen der erwachsene Verstand zurückzieht, um dem jugendlichen und kindlichen Gefühl Platz zu schaffen. Die Folge waren wüste Träume über ein Kriegsgeschehen ohne tatsächlich sichtbaren Krieg und eine Bewaffnung, die ich nicht gefunden habe.

Es gab also viel nachzudenken, scheint mir.