Als Betrug …

… empfinde ich die Masche der Autohäuser und jetzt auch Möbelhäuser, in ihren Prospekten und Werbungen mit dem Preis der theoretischen monatlichen Ratenzahlung zu werben. Der echte Verkaufspreis steht dann irgendwo in der Anzeige ganz klein gedruckt.

So stehen heute in der brüllend bunten Werbung eines Möbelhauses die Preise für Sofas und Sessel wild durcheinander gewürfelt. Da steht der Sessel für 79 Euro neben dem Sofa für 99 Euro. Letzteres allerdings monatlich. Dann ist das Bett für 79 Euro (einmalig) neben dem Schrank für 69 Euro (monatlich) zu finden.

Der Schrank für 21 Euro glänzt mit einem kaum zu findenden echten Preis von 699 Euronen in 24 Monatsraten. Dagegen wirkt der Sessel für 10 Euro wie ein Schnäppchen, bis man den Barpreis von 289 Euro entdeckt, der in lockeren 20 Monatsraten zu leisten ist. Dazwischen gibt es dann großzügig rot durchgestrichene Preise, die ohnehin nicht mehr gültig sind.

Oder nehmen wir mal die orange Sitzecke unten rechts. Die ist auf den ersten Blick für 12 Euro zu bekommen. Dann suchen wir den wahren Preis und finden den ehemaligen und jetzt rot durchgekreuzten Preis von 379 Euro. Oben auf der Seite prangt ein reisserischer Stern mit "Ratenkauf aus ALLES 0 % (effektiver Jahreszins bei bis zu 25 Monatsraten …."

Wunderbar, so denken wir. Dann finden wir den Barpreis ganz klein und mickelig mit 329 Euro angegeben. Und wir finden auch den Zusatz für die 12 Euro: "bei 19 Monatsraten = 228,- einer Anzahlung von 25 % und einer Schlußrate von 18,75"

Wir rechnen dann mal spaßeshalber das Schnäppchen mit den "0 %" aus. 19 Raten á 12 Euro sind 228 Euro. Plus Anzahlung 82,25 Euro plus Schlußrate 18,75 Euro macht zusammen verblüffende 329,00 Euro. Das Kleingedruckte mit dem Zusatz "Kleinere Raten keine Anzahlung, durch Laufzeit von 26 – 60 Monaten bei 11,9 % effektivem Jahreszins" übersehen wir fast. Aber nur fast.

Erstaunlich der fehlende Hinweis in den heutigen Zeiten über die Bonitätsprüfung bzw. die Voraussetzung der Bonität.

Die fehlt allen diesen Schnäppchenanbietern. Ebenso wie das rechte Maß an Kundenverarsche. Mal schauen, was die Verbraucherschützer zu solcher Werbung sagen. Ich jedenfalls betrete solche Läden nicht. Denn das Risiko, dann auch bei Inanspruchnahme der Gewährleistung über´n Leisten gezogen zu werden, scheint mir doch sehr hoch.

Und 69 Euro für einen PKW glaubt sowieso niemand. Ärgerlich dann nur, daß man den echten Preis binnen 1,5 Sekunden in Kleinstschrift am untersten unscharfen Rand des TV-Bildschirms erhaschen muß. Ein Grund mehr, solche Autos nicht zu kaufen.

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