Aprilscherz der Arbeitsagentur oder was

Heute bin ich kein Einzelfall, so sagte mir die freundliche Leiterin des Back Office der hiesigen JobAgentur.

Mein Alg II war heute nicht auf dem Konto und ich habe mir so gedacht, ich frag da mal bei der Agentur für Arbeit nach, warum das Geld nicht da ist.

Und es begann ein vierstündiger Ritt durch die Weiten der Behördenwildnis.

Zunächst begann alles damit, daß ich die Leistungsabteilung der Agentur für Arbeit natürlich telefonisch wegen dauerndem Besetzt nicht erreicht habe. War mal nicht besetzt, dann ging niemand ans Telefon. Das kennen wir ja schon. Anschließend telefoniere ich über die zentrale Rufnummer und bekomme nach 3 Anläufen eine lebende Seele ans andere Ende der Leitung, was mir schwört: „Für Arbeitslosengeld II ist die Regionalstelle der JobAgenturen zuständig.“ Ich erhalte also eine Rufnummer und rufe dort an.

Da ist besetzt. Kennen wir ja schon. Irgendwann ist frei und …… doch, es geht jemand ans Telefon, um mir nach Schilderung meines Wunsches zu erklären, daß die Regionalstelle überhaupt nicht zuständig ist, sondern die örtliche JobAgentur.

Da ist besetzt. Immer wieder. Andauernd. Dann ist plötzlich frei und es meldet sich nach langem Klingeln die Zentrale. Ich erkläre mein Anliegen und werde zur Leiterin des BackOffice durchgestellt, die mir eben Obiges erklärt. Man prüfe derzeit meine Akte auf Vollständigkeit und das könne dauern. Derzeit arbeite man bei der JobAgentur Tag und Nacht und man tue, was man kann.

Auf die Frage, wann ich denn mein Geld bekäme, wird mir geantwortet, daß es nicht ganz klar wäre, weil man meine Akte jetzt erst einmal suchen müsse und dann schaue man mal. Ich bat um Rückruf und bin explodiert.

Das nennt sich schlicht und ergreifend rechtswidrig, wenn in diesem Staate eine bewilligte Leistung ohne Bescheid und entsprechender Begründung und mit Belehrung über die Rechtsmittel eingestellt wird. Dagegen kann ich klagen. Und zwar sofort und kostenfrei vor dem zuständigen Sozialgericht.

Und genau das habe ich dem Bürgermeister, dem Vorgesetzten der JobAgentur geschrieben, bin ins Amt gefahren und habe den Brief der Vorzimmerdame in die Hand gedrückt. Ganz freundlich und mit dem dezenten Hinweis, daß ich jetzt einen Termin beim Anwalt vereinbaren würde, damit heute noch die Klage eingereicht wird.

Im Vorzimmer stand nun zufällig auch ein Herr, der so aussah, als wäre er der Bürgermeister…… :))

Ich war noch nicht ganz zuhause, da rief mich die Leiterin BackOffice an und erklärte mir, man hätte meine Akte soeben geprüft und meine Leistungen wären wie früher bewilligt. Ich könne mir einen Teil der Leistung sofort als Barscheck abholen und müsse mich nur ein wenig gedulden, am kommenden Donnerstag käme dann der Rest auf mein Konto.

Was lernen wir jetzt daraus?

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