Bloggen …

… sollte ich wohl mal die Bilder aus dem Zimmer meines Kindes.

Sie tritt scheinbar in beste Tradition dessen, wie es früher bereits im Kinderzimmer aussah, als wir noch in meiner letzten Ehe lebten. Damals sahen auch unsere Wohnungen und Häuser aus wie ein riesiges Sammelsurium aus allem Möglichen. Damals war in ihrem Kinderzimmer, als sie erst ein paar Jahre alt war, der Fußboden nicht mehr zu sehen. Heute ist es ebenso, nur ist sie 15.

Ich weigere mich im Grunde, dort selbst Hand anzulegen, weil sie doch irgendwann mal begreifen muß, daß eine halbwegs vernünftige Ordnung auch die Seele erleichtert. Ich versuche das auch in meinem Bereich und bin mir schon bewußt, daß es mir nicht vollständig gelingt, die supertolle Ordnung zu halten.

Doch diese Mischung aus Dreckwäsche, Papier, Schulbüchern, CDs, Müll, Süßigkeitenresten, leeren Verpackungen und sonstigen Schrankinhalten macht mich wütend. Gerade dann, wenn sie sich aufgrund dessen, da sie in ihrem 16 m² großen Zimmer keinen Platz mehr hat, auf meinem Lieblingsplatz im Wohnzimmer breit macht. Mit Kleidung am ungeduschten Körper, die seit Monaten kein Wasser mehr gesehen hat. Außer Regen.

Ich weiß, daß es eine solche Phase bei Pubertierenden gibt. Die hatte ich auch. Ich weiß aber auch, daß mich dieses Verhalten belastet, auch wenn mir jeder berufene Mund erklärt, das wäre normal und würde vorüber gehen.

In den nächsten Tagen werde ich handeln. Je nach Wutstatus wird dieses Zimmer nicht mehr wieder zu erkennen sein und es wird mich eine Menge Geld kosten, den ganzen Kram zur Deponie zu bringen. Aber es muß einfach nach den vielen und ungehörten Mahnungen eine Handlung meinerseits geben. Sonst werde ich unglaubwürdig. Das Kind provoziert momentan geradezu einen Machtkampf und den will ich gewinnen. Weil ich sonst in dem Müll ersticke, der sich aus dem Zimmer langsam kriechend in die gesamte Wohnung ausbreitet. Ihr Platz in der Küche, im Wohnzimmer und im Bad ist ebenfalls bereits betroffen von diesem Virus.

Wenn ich noch genug Kraft und Schwung nach der Aufräumaktion habe, werde ich die Zimmer tauschen. Dann bekommt sie mein Büro mit 10 m², wo dann nur noch Bett, Schrank und Schreibtisch hinein passen. Und ich hoffe, ich bekomme den Geruch aus dem Teppich im zukünfitgen Büro heraus.

Nun zeige ich doch mal eines der Bilder, die noch harmlos sind.

Kinderzimmer

Hinter dem schwarzroten Sofa befindet sich das Bett und der Haufen links in der Ecke ist ein Teil ihrer gebrauchten Wäsche. Dieser Stapel beginnt am Fußende des Bettes und häuft sich langsam ansteigend bis zu jener Höhe vom Fußboden her auf. Erklärend sei gesagt, daß sie seit einigen Jahren ihre Wäsche selbst wäscht, weil die Schmutzwäsche nie den Weg in den gemeinsamen Korb fand und lieber versteckt wurde. Bis vor einigen Monaten klappte das ja auch ganz gut.

Übrigens ist die idyllische Ansammlung von Deo-Dosen bezeichnend für das, was diese Pubertierende leider momentan ausmacht. Denn überall ist sie als ruhig, lieb und ordentlich bekannt. Über Duschen will ich jetzt lieber garnicht erst sprechen. Außen hui, innen pfui.

Aber da ist ja nur eine Phase.

🙁

Liebe Eltern, erzählt mal. Notfalls ausnahmsweise auch gern anonym.

17 Gedanken zu „Bloggen …“

  1. Ich habe schon schlimmere Zimmer gesehen :floet: Bei Mädels zwischen 15 und 17 scheint das dazu zu gehören.

    Ein paar Anregungen:
    *Besuch einladen :deubel:
    *Alleine räumt es sich nicht gut auf – wenn du bei dir sauber machst, gleichzeitig sie animieren.
    Vielleicht sehe ich es auf dem Foto nicht; ich würde für ihr Zimmer bereitstellen: Wäschetonne mit Deckel. Papierkorb. kleine Mülltonne mit Deckel. Bücherregal(e). Regal mit Plastikkisten zum Einschieben.
    Schmutzwäsche würde ich wg. den Farben gemeinsam mit der Eigenen waschen, so häuft sich nicht so viel an.
    Ich fürchte, den Kampf mit dem Haushaltchaos (der des Anderen stört meist viel mehr*g*) wird andauern, bis sie auszieht :puuh:
    Teens sind sich dessen noch nicht bewußt, daß ein sich nicht pflegen und im Saustall leben, heißt, daß sie sich selbst nicht achten. Es ist ein Lernprozeß von vielen Jahren bis zu der Erkenntnis: das bin ich mir wert! Daß du zumindest in deinem und den gemeinsamen Bereichen auf Ordnung und Sauberkeit bestehst, ist zwar kraftraubend, aber das Mindeste an Respekt für seinen Mitbewohner. Fazit: die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit(Grenze) des Anderen beschnitten wird. :peitsch:
    Sonnige Grüße aus AT! Ich bin auch grad im Frühjahrs-Putzwahn-Ausmisteifer :ups:

  2. Mein Müllmonster ist zwar erst 12, aber ihr Zimmer sieht kein bißchen besser aus – wohlgemerkt NACH dem Aufräumen. Und das der Kleinen (10)… nunja, da breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens drüber. Wenigstens bei der Großen klappt das mit dem Duschen und Haarewaschen so einigermaßen – umso schlimmer ist es bei den zwei Kleinen…

    Wobei ich gestehen muß – ich war auch so ein Chaot. Ich hab noch ein Fotos vom Zimmer während meiner Lehre… da war auch vom Teppich nichts mehr zu sehen.

    Mittlerweile ist es bei uns so, daß die Kinder ihre Wäsche bitte danke selber in den Keller schaffen müssen. Sortieren, waschen und bügeln übernehme ich dann wieder. Nun, die Große wird morgen entweder nackig, mit zu kleinen oder mit stinkenden Klamotten in die Schule gehen müssen ;-)) Aber wenigstens geduscht ist sie *gg*

    So ab und zu, wenn irgendwas ist, was ihr wichtig ist, hilft die Androhung auf Judotraining-Verbot oder Fernsehverbot o.ä., daß das Zimmer in Rekordzeit begehbar wird, aber bei weitem nicht immer.

    Ich laß meine Kinder meist schon gar keine Freunde einladen, weil mir unser Chaos-Haus selber so hochgradig peinlich ist. Wenn, dann gehen sie meist zu ihren Freunden. Ich bin ja auch seltenst daheim….

  3. @ Rona: Keine Sorge, Dich zerreisst niemand. Wir sind hier alle erwachsen (hoffentlich).

    Ich gehe jetzt auf Deine Meinung nicht ein, denn ich habe sie genau bedacht und für mein Handeln noch tiefere Gründe, die allerdings dann bei Veröffentlichung deutlich zu weit führen würden.

    Es sei nur gesagt: Die Verletzung der Intimsphäre ist das geringste aller vorhandenen Mittel in der jetzigen Situation.

    Dieser Blogbeitrag ist kein Aprilscherz.

  4. Auch auf die Gefahr hin, hier im Blog zerrissen zu werden.

    Wenn ich Deine Tochter wäre und diesen Text und das Foto sehen würde:
    Ich wäre sauer! Und wie!
    Es wäre für mich ein absoluter Vertrauensbruch.

    Klaro – Deine Bedürfnisse sind anders als die Deiner Tochter.
    Und Dir kommt Ekel und Grausen hoch, wenn Du das siehst.

    Trotzdem. Ich an ihrer Stelle würde sofort ausziehen, woanders hin (auch unter eine Brücke),
    Oder Dich ingorieren.
    Oder noch mehr von der Wohnung in Beschlag nehmen.
    Oder in der Schule streiken.
    Also all das, was Dich nervt ‘hoch 3’!!!

    Denn ich frage mich, was sie Dir damit mitteilen möchte …
    – in mir ist ein Chaos,
    – mir fehlt eine liebevolle richtungsweisende Hand,
    – ich möchte von Dir geliebt werden, trotz dem Saustall, (als Person wahrgenommen werden und nicht über mein Zimmer)
    – ich benötige Aufmerksamkeit, die bekomme ich nur so,
    – zum Überleben benötige ich einen bestimmten ‘Unordnungslevel’,

    Cekado, entweder ist dieser Blogbeitrag ein Aprilscherz – oder – was für mich viel, viel schlimmer wäre – eine Verletzung der Intimsphäre Deiner Tochter.

    Sehr nachdenklich
    rona

  5. @ Anne/LE: Vielleicht würde auch die andere Variante des Sehens helfen. Wie schlimm muß es sein, damit ein solches Bild in die Öffentlichkeit kommt?

    Ich kassiere später gern die Kritik an meiner Unordnung. Und ich weiß, wie ICH in diesem Alter war. Doch auch ich hatte jemanden, der mir ganz klar gesagt hat, wo die Grenze ist. Mir wurde es mit aller Brutalität vermittelt, zu der Vater und Stiefmutter fähig waren.

    Nach meiner Aufräumaktion und dieser Schilderung gibt es nur noch einen weiteren Schritt für mich, damit ICH nicht den Boden unter den Füßen verliere. Im Zwiespalt zwischen Liebe, Verpflichtung und einem terrorisierendem Kind in der Wohnung.

    Ich habe eine Ehe hinter mir, die genau das war, was sich hier anbahnt. Und dagegen wehre ich mich mit aller Kraft. Vielleicht erspart mein Widerstand dem Kind auch eben dieses Elend, dessen Teil ich mal war. Wenn nicht, brauche ich mir nicht vorzuwerfen, ich hätte es nicht versucht.

    Unsere Situation ist mit der einer immer heil gewesenen Familie nicht im geringsten zu vergleichen.

    Und ich weigere mich, der Hausdiener meiner Tochter zu sein. Weil ich nicht so behandelt werden will, genau so wenig, wie ich sie zum Putzsklaven für mich machen werde. Hier gilt es Grenzen zu setzen und Werte zu vermitteln. Werte wie z.B. das Miteinander in einer Lebensgemeinschaft.

  6. So ein Bild in die Öffentlichkeit gesetzt und du hättest es dir sogar mit mir b.a.w. versaut. Ab einem bestimmten Alter ist nichts mehr wie es war und das zu akzeptieren ist mir auch verdammt schwer gefallen. Da kamen zur Wäsche noch Hamster-und Chinchilladüfte. Und solange M. sich noch selbst ertragen kann und sie nicht durch Bemerkungen ihrer
    Mitschüler als Körpersau abgeurteilt wird, lass sie einfach machen und gucke da nicht rein in die Kajüte oder gehe einfach nur zum Wäsche holen und wieder reinlegen rein. Das ist gar nicht so schwer;), bißchen Verpflichtung auch. Sie ist 15 und noch nicht 18.
    D. und J, meine Hassmomente und heute kritisieren sie ihre Mutter, wenn was rumliegt. Einem geordneten Haushalt folgt nicht zwangsläufig ein "Geordneter" aber unterschätze nicht die Lernfähigkeit intelligenter Wesen. Du warst doch auch mit 15 nicht der Mensch der du heute bist.
    Vergegenwärtige dir mal die andere Variante. Kein Herz ohne Schmerz oder so.

  7. @ Silke: Beruhigend ist es für mich, daß auch andere Eltern solch "radikale" Maßnahmen ergreifen müssen. Die "Führung" ist ihr gestern erspart geblieben. Mit dem Gedanken hatte ich jedoch gespielt.

    @ Kingsizefairy: Manchmal fühle ich mich wie ein Missionar mit einer einsamen Kerze im Dunkel, dem auf einmal ganz viele Lichter Gleichgesinnter entgegen kommen. Deren Träger alle gleichsam erleichtert sind, ein weiteres Licht zu treffen.

    @ Petra: Ein Freund von mir hat mal den vorzeitig erscheinenden Freund seiner Tochter ins Zimmer hochgeschickt, bevor sie aus der Schule nach hause kam. Die Folge war ein Drama allererster Güte am Küchentisch bei den Eltern, eine Trennung vom Freund und ein seitdem aufgeräumtes Zimmer. Was die Hygiene angeht, kann mein Kind jederzeit darüber Lehrgänge bei kleineren Kindern halten. Und ich warte genüsslich auf den nächsten Freund.

  8. Lieber Carsten!

    Ich kann verstehen das dir der Kragen platzt. Irgendwo hab ich noch eine Krimskramkiste mit Bildern von früher. Meine Eltern hatten auch mal mein Zimmer fotografiert. Allerdings so schlimm wie das von deiner Tochter sah es nicht aus.
    Spätestens mit dem 1. Freund wird sich zumindest das Duschproblem erledigt haben.

    Mitfühlende Grüße Petra

  9. Carsten,

    falls es ein Trost ist (es ist nur ein kleiner, weil es mich zur Zeit unglaublich erleichtert, dass es noch andere Aliens gibt, wie ich hier lesen kann), auch meine Tochter ist komplett erziehungsresistent, was das angeht.

    Offen gestanden war ich bei der Schilderung schon soweit zu glauben, es sei meine Tochter *g*

  10. Wir habe drei Kinder, die Gott sei Dank die Pubertät hinter sich haben (jetzt 28, 26 und20). Bei Zweien (den zwei Großen) sah es auch immer so aus. Da wir beide immer voll berufstätig waren, hatten wir gar nicht die Zeit, den Müll wegzuräumen. Also habe wir abendlich den Müll des entsprechenden Kindes aus der restlichen Wohnung in das passende Kinderzimmer geräumt und ansonsten alles so gelassen (Fotos gab es natürlich auch). Wenn wir fürchten mussten, dass es gesundheitliche Probleme gab, wurde unter lautem Geschimpfe von uns in Abwesendheit des betreffenden Kindes ohne Rücksicht auf besondere Vorlieben "Klar Schiff" gemacht. Das war dann auch für das Kind nicht angenehm, irgendwelche Dinge waren hinterher weg und dei Kinder haben sich auch mächtig geschämt. Gut waren auch unangemeldete Besuche, die dann machmal die Kinderzimmer betraten (vor Großeltern mochte man seine Schwäche nicht so zeigen). Interessanterweise waren die Dinge sofort anders, als die Kinder das elterliche Heim verließen. Seit dieser Zeit ist Ordnung überhaupt kein Thema mehr, die eigenen Wohnungen sind aufgeräumt und sauber.
    Also, auch diese schlimmen Phasen gehen vorüber (auch wenn das zur Zeit bestimmt kein Trost ist). Die schlimmste Zeit bei meiner Tochter war die Zeit 15, 16 (danach hatte sie einen Freund, der sollte das Zimmer auch nicht so sehen, deshalb wurde es dann besser), bei meinem Sohn war es eher die Zeit 17-20. Die Kleine hat diese Kämpfe einfach ausgelassen.
    Viele Grüße Silke (und wenn die Kinder aus dem Haus sind, sehnt man sich manchmal nach etwas Unordnung)

  11. @ Petra: Sie HAT nichts mehr anzuziehen und trägt eine Feinstrumpfhose jetzt bereits mehrfach über mehrere Tage. Ich betone das Wort "Tage", das man auch doppelt deuten kann. Es ist auch nur ein winziger Teil dessen, was hier insgesamt gerade geschieht.

    @ Bine: Alle diese Versuche haben bereits mehrfach stattgefunden. Am Beispiel Wäsche sei dann nur erwähnt, daß nach dem Waschen und Trockenen dann auch die Wäsche von mir sorgfältig in den Schrank gelegt werden müßte und nach dem morgendlichen Stylingversuch auch bitte wieder eingeräumt werden müsste. Um das zu verhindern, was hier gerade geschieht.

    @ Ninon: Gegen eventuelle Erregung anderer Menschen gibt es ja Deo. Wozu aufwändig waschen, wenn es mit einem einfach "pffft" auch geht? Keime sind kein Argument, die sieht man ja nicht und was ihr ein Arzt mal sagte, hielt genau jene 48 Stunden, die alle Gespräche als Vollwertszeit haben.

    @ Kingsizefairy: Dieses Kind besitzt die Gabe, sich notfalls mit Null zu benügen. Es gab schon Zeiten ohne Bücher, TV, Gameboy, PC etc. Dann macht sie eben nichts und wandert nur vom Kühlschrank zum Klo und ins Zimmer. Sie kann nur damit bestraft werden, morgens nackt zur Schule zu müssen, um es mal deutlich zu machen. Alles andere tut für genau eine Stunde weh und ist dann als unabänderlich in den Lebensplan eingebaut und akzeptiert.

    @ orangata: Es gibt einen festen Plan. Der kümmert sie einen Scheißdreck, vorsichtig ausgedrückt. Es gibt feste Regeln, die wir vereinbart haben und an deren Gestaltung sie mitgewirkt hat. Auch unter Anleitung einer Psychologin.

    Belohnungen sind ein Problem. Sie sind nicht unbedingt nötig, für das Kind kaum verlässlich in der Dauerhaftigkeit (z.B. jede Stunde oder jeden Tag automatische) und kein Anreiz, ins Handeln zu kommen. Ihr ist ganz einfach das "Chillen" und das eigene scheinbare Wohlergehen wichtiger.

    @ Bredenberg: Genau aus diesem Grunde fotografiere ich. Denn erstens ist sie mit einer typisch weiblichen (die Frauen mögen mir verzeihen) verzerrten Wahrnehmung der eigenen Unzulänglichkeiten versehen und behauptet spätestens nach 48 stunden, es wäre nie so gewesen, wie ich es zeigen würde.

    Zweitens gelte ich selbstverständlich als brutal, autoritär, dikatatorisch und egoistisch, sowie weltfremd, altbacken und was sonst noch so grad passt.

    Drittens letztendlich bin ich derjenige, mit dem sie zusammenlebt und der naturgemäß den ganzen Müll ihres Lebens abbekommt, den die anderen Menschen ringsherum niemals zu Gesicht bekommen.

    Selbstverständlich werde ich gleichermaßen geliebt und gehasst. Und ebenso selbstverständlich wird mir das in einigen Jahren vorgeworfen. Und genau für diesen Zeitpunkt habe ich mein Tagebuch mit MEINEN Empfindungen in dieser Situation.

    Dokumentation ist heutzutage das, womit Eltern ihren inneren Bundestag vorbereiten können :deubel:

  12. Bredenberg, so wurde vor kurzem mitgeteilt, habe vor etwas 20 Jahren auch so eine Tochter gehabt. Bredenberg habe den Dingen ihren Lauf lassen wollen im Vertrauen, dass sich alles schon richten würde. Schließlich aber habe es Bredenberg nicht mehr aushalten können und gebrüllt wie ein Stier.
    Vor ein paar Jahren wurde Bredenberg dieses Verhalten als im höchsten Maße autoritär vorgehalten. Das Aussehen des Zimmers wurde bestritten.
    Bredenberg ließ mitteilen, dass er bedauere, damals keine Fotos gemacht zu haben.
    Durch diese Erfahrungen gewitzt, ließ Bredenberg raten, die Fotos auf mehreren Festplatten, CD, Sticks usw. zu sichern und Papierausdrucke sicher einzuschweißen.
    In 20 Jahren ließe sich so argumentativ besser diskutieren, ließ Bredenberg wissen.

  13. Wozu gibt es Müllsäcke. Alles rein , ab in den Keller. Wenn sie sucht, wird sie finden.
    Feste verbindliche Pläne für das Wäschewaschen, für das Einhalten rate ich zu kleinen Belohnungen 🙂

  14. Hallo Carsten,

    wie gut ich dich verstehen kann, denn ich bin selbst mit einem solchen Wesen gestraft.
    Langsam glaube ich wirklich, mein Poster an der Wand "I want to believe" und die Verschwörungstheorien von Agent Mulder sind bittere Realität. Da draußen ist etwas, und es hat Besitz von meiner Tochter genommen.
    Das, was zur Zeit bei mir in der Wohnung lebt, ist nicht sie. Ich weigere mich, es zu glauben.
    DAS ist ein chaotischer, prolliger, stinkender Alien, was mit dem Gesicht meines Kindes rumläuft.
    Das Bild, was du reingesetzt hast, ach je, ich wäre froh, wenn es nur das wäre.
    Wie du schon sagtest, Wäscheberge, Müll, Dreck und Gestank und die Verbreitung dieser Ursuppe über die restlichen Räume.

    Ich habe folgendes gemacht und seitdem geht es etwas, aber nur etwas besser.

    Ich habe das Zimmer im übelsten Zustand fotografiert, Ihr diese Bilder per Email geschickt und drauf hingewiesen, dass ich Sie zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt im Internet veröffentlichen werde, schön suchmaschinenoptimiert, so dass sie auch ja gefunden werden.

    Alsdann habe ich ihr eine Rolle Müllsäcke gegeben.

    Leider stellte sich heraus, dass danach aufgeräumte Zimmer immer noch ein potemkinsches Dorf war.
    Ich wollte ihr eigentlich nur eine Bluse auf einen Bügel in ihren Schrank hängen und fand versteckt Wäscheberge.

    Wir haben daraufhin nur die Dreckswäsche und den sonstigen Müll aus dem Zimmer geholt.

    Es war ein Alptraum.

    Es gab eine Standpauke, die sich gewaschen hatte.

    Danach habe ich über einen längeren Zeitraum jeden Abend ihr Zimmer kontrolliert und bevor das nicht halbwegs ordentlich war, gabs kein Fernsehen.

    Leider musste ich die Feststellung machen, dass nichts so richtig nutzt. Weder ein Appell an den Verstand noch schimpfen.

    Was ich auf keinen Fall machen werde, ist hergehen und die Wäsche rausholen bzw. aufräumen, da ich wirklich noch andere Sachen zu tun habe.

    Was ich allerdings mache, ist mit konstanter Regelmäßigkeit ihren restlichen Krempel, den sie überall liegenlässt, einzusammeln und in ihr aufs Bett zu stapeln.

    Momentan nähert sich das Zimmer allerdings wieder dem Punkt, dass ich tägliche Kontrollen einführen werde.

    Mitleidende Grüße

    Kingsizefairy

  15. Bei meinen beiden habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein Sohn neigt zum Vermüllen, mittlerweile räumt er 1 Mal die Woche auf. dieser Zustand hält aber nur ca. 1 Stunde nach Wiederbenutzung des Zimmers. Die Wäsche räumt er immer hinter die Eingangstür, so kann ich sie gut "entsorgen". Duschen tut er ausgiebige 20 Minuten jeden Morgen, was unseren Wasserverbrauch sehr belastet. Er ist ein Experte, was Deos und Männerparfüme angeht. Meine Tochter ist ein Ordnungstier. Jeden Abend wird vor dem Schlafengehen das Zimmer ordentlich aufgeräumt, da sie sonst nicht schlafen kann! Duschen selbstverständlich!
    Ich würde mit deiner Tochter mal über tägliche Hygiene sprechen und ihr sagen, dass sie bitte an ihre Mitmenschen denken soll, die es ihr danken, wenn sie nicht so müffelt! :ringelpietz:

  16. Hallo Carsten,

    ich hatte bei beiden Kindern keine so extreme Phase – wehret den Anfängen. Was ist so schlimm dran die Wäsche zu "stibitzen" und zu waschen? Damit verhindert man das Problem der Wäscheberge und irgendwann so mit 17 oder 18 schaffen sie es wieder von selber das Zeug in den Korb zu bringen – oder selber zu waschen.

    Ansonsten habe ich mir angewöhnt, einmal am Tag mit einem Wäschekorb das Kinderzimmer zu durchwandern (incl. Schränke) und alles was nicht halbwegs aufgeräumt ist, findet den Weg in diesen Korb. Der ist theoretisch in 5 Minuten ordentlich verstaut – macht sich also viel besser als halbtägige Räumaktionen. Vorher gibts weder PC noch TV bei uns ….

    Meine Mutter hat das ähnlich gehandhabt, und wundersamerweise, auch ich mutierte irgendwann mit der Volljährigkeit zum wirklich ordentlichen Menschen. Es gab aber nie verspürten Zwang und schon gar keine Schimpftiraden – einfach nur – mach das vorher, sonst hast halt keinen TV (und damals noch Musik)abend.

    Ich glaube ich würde den Zorn mit 2 Bechern Kaffee runterspülen, Samstag nachmittag "Tabula Rasa" mit Tochter anberaumen, gründlich aufräumen mit ihr (auch Tee-Nager schrecken wie Messis vor dem "das schaffe ich eh nie" zurück) und ab Montag mich überwinden, regelmäßiges aufräumen konsequent durchzusetzen. Aber ohne zu viel Theater, du weißt doch, Druck erzeugt Gegendruck, und die Teens haben eh die besseren Nerven. Soll ich dir mein Strickzeug für die stoische Ruhe und das erstmal dauerlamentierte: "Erst aufräumen, vorher gibt keinen PC…. nein auch keinen TV… nein, Musik bleibt auch aus" leihen?

    Teenagermamizupapigrüße

    Bine

  17. Oooch Carsten, sei nicht so streng – das ist doch normal. Mach die Tür zu und guck nicht hin. Wenn sie nichts mehr anzuziehen hat, wird sie schon Wäsche waschen …

    Dir wünsche ich heute einen guten Tag, auch wegen dem gesundheitlichen Problemen, keep cool!

    Grüßle, Petra

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