Noch ein Lebenslied

Da komme ich von meiner Reise nach Wien zurück in unser Zuhause und am ersten Fernsehabend hat die Liebste einen vorher von ihr gespeicherten Film laufen.

Es ist „Der Mann mit dem Fagott“, die Familiengeschichte von Udo Jürgens. Dessen Ehrengrab ich auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls besucht hatte. Und auch die kleinen Kreise schließen sich, da „Ich weiß, was ich will“ eines meiner Lebenslieder ist.

Ehrengrab Udo Jürgens
Ehrengrab Udo Jürgens, Wiener Zentralfriedhof

Werbesong vom Feinsten

Ich weiß ja, dass angeblich kaum jemand Werbung im TV schaut und erst recht nicht auf irgendwelche Musik achtet. Allerdings finde ich immer wieder wirklich hervorragende Künstler/innen durch Anschauen, Zuhören und Suchen.
So auch aus der aktuellen Werbung für Amazon Prime, wo eine junge Frau ihre karge neue Wohnung in einem unendlichen Wohnblock in einer wirklich hässlichen Stadt mit Pflanzen zu einem kleinen Dschungel macht.

Screenshot der Werbung für Amazon Prime

Der Song aus dieser Werbung hat mich erst allein durch den kurzen Schnipsel im Filmchen und dann beim Finden in seiner Gesamtheit absolut fasziniert. Dabei hatte ich vorher Tipps, wer diesen Song singen würde, doch ich lag völlig daneben.

Schaut am besten selbst:

Projekt Colorful World

Im vorangehenden Beitrag hatte ich ja über die Sache mit dem Chart-Hit geschrieben, der nie einer geworden ist und werden wird, weil ich nahezu nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige mache, damit die Richtigen die Sache ins Laufen bringen, damit ich ein wenig Ruhm bekomme. Reichtum habe ich mir ohnehin schon recht früh in meinem neuen Leben auf die „Vergiss es-Liste“ geschrieben.

Nun ja, dieser Song soll nach meinen Vorstellungen ein richtiges cooles virales Projekt werden. Weil eine Zeile in diesem Song nämlich von der farbenfrohen und bunten Welt erzählt, die ich so gern erleben würde (wie wohl viele Menschen, die diesen täglichen Irrsinn erleben), habe ich es „Colorful World genannt.

Ich stelle mir dabei vor, dass mir Menschen von überall ein Bild zusenden, das küssende Pärchen zeigt. Dabei ist mir wichtig, dass sowohl die Meerschweinchen, Hunde, Katzen, Pferde und mehr berücksichtigt werden , als auch Männlein, Weiblein, Dazwischen und Dadrüber lebende Menschen, egal in welcher Konstellation einen Kuss zeigen. Eben bunt wie das Leben auf dieser Welt ist.

Aus all diesen Bildern mache ich dann, unterlegt mit dem Song, das Video. Wer kein Kussbild hat, schickt mir einen Regenbogen. Oder einen Regenbogen mit Kusspaar darunter. Alles ist gut und ist dabei, was diese einzigen beiden Bedingungen erfüllt. So ist der Plan.

Das Video bekommt dann jede einsendende Person zur freien viralen Verbreitung. Auch hier die winzige Bedingung, dass es nicht geschnitten und kein Geld damit gemacht wird.

Sollte jemand damit Geld verdienen können oder wollen, weil diese Person Dj(ane) oder eine Band ist, müssen wir über einen Anteil sprechen, den ich für meinen Teil einem gemeinnützigen Fonds zukommen lassen werde, der sich um benachteiligte Menschen und Opfer von Gewalt kümmert. Ich habe genug Geld, diese Fonds nicht und deren Betreute schon mal gar nicht.

Soweit der Plan. Meinetwegen kann es losgehen.

Manchmal denke ich wohl zu klein oder zu groß

Ich fange mal recht weit vorn an. Musik war schon immer eine große Sache in meinem Leben und dennoch habe ich außer Stereoanlage nie ein Instrument spielen gelernt. Dazu bin ich zu blöd, wie ich mir immer wieder beweisen konnte. Irgendwie habe ich entweder nie die richtige Lehrperson kennengelernt oder die richtige Technik. Fakt ist, ich kann keine Musik machen, obwohl ich jeden falschen Ton höre, wenn Musiker welche erzeugen.

In den späten 90er Jahren kam dann ein Computerprogramm heraus, in dem ich einzelne Musik- und Instrumenten-Schnipsel zusammenfügen und daraus ein recht nettes und modernes Musikstückchen basteln konnte. Das stellte ich schüchtern dem damaligen Freundes- und „Freundes“kreis vor. Und ja, es kam gut an, wurde jedoch aufgrund mangelnder Verbindungen zur DJ-Szene und erst recht zu entsprechend wichtigen Menschen kein Hit. Die damals erzeugten drei Musiken verschwanden in den Ordnern der Festplatte. Und sie haben fast 30 Jahre überlebt, ohne dass ich sie irgendwie genutzt hätte.

Beim gelangweilten Stöbern auf meiner Musikfestplatte sind mir dann diese Dateien wieder unter den Mauszeiger gekommen und warum auch immer, es waren nur noch zwei von drei Stücken. Das dritte und meiner damaligen Meinung nach beste war verschwunden und ist es bis heute. Ich kann nicht nachvollziehen, wo es geblieben ist. Was jedoch die Zeit überdauert hat, sind nach wie vor der Text und die Grundmelodie. Völlig simpel, ganz und gar nicht professionell und doch irgendwie mit dem Gefühl versehen, es könnte etwas Hübsches sein, das die Leute mögen könnten.

Wie ich dann so bin, wenn mich ein kurzes und heftiges Feuer ergreift, begann ich nach dem alten Programm zu suchen. nur um festzustellen, dass es eine neuere Version gab, diese nicht mehr intuitiv bedienbar ist und ich überhaupt so gar nicht mehr Text und Melodie zusammengeklöppelt bekam. Was für eine frustrierende und doofe Sache. So etwas ärgert mich dann schon sehr und ich ließ es wieder bleiben. Bis zu diesem Tag, wo ich aus einem ganz anderen Anlass sehr viel über KI bzw. AI las, Programme genannt bekam und dann mal spaßeshalber meinen Text und meine (nicht lachen) vorgesummte Melodie mehreren AI nacheinander vortrug.

Was soll ich sagen? Aus meiner Schöpfung, einer AI, meinem Tuning, einer weiteren AI, meinem erneuten Tuning und noch einer anderen AI wurde dann ein Song, den ich mag. Eindeutig mein Text, meine Melodie, nur eben nicht meine Instrumente und meine Stimme. Und doch mit der von den selbsternannten Göttern des Copyrights verlangten „gewissen Schöpfungstiefe“, harhar, weil ja ohnehin alles meines ist.

Nun brauche ich im Grunde ein Studio und einen Menschen, der das ganze Ding noch etwas akustisch-elektronisch aufpeppt und dann möchte ich diesen Song in die Welt jagen. Vermutlich werde ich eine KI/AI benutzen, den richtigen Zeitpunkt und -ort für die Veröffentlichung zu treffen. Solch ein One Hit-Wonder will ja geplant sein.

Was mich nur ein wenig beunruhigt, ist die Zeit bis dorthin. Wenn das so weitergeht, wird dieser Song erst nach meinem Tod erscheinen. Das wäre sicher für die Nachwelt nett, für mich aber ziemlich blöd. Weil ich mich doch so freuen würde, wenn mein One Hit-Wonder im Radio laufen, gestreamt würde, bei Youtube und Co. einschlagen und von tausenden Musikern gecovert würde.

Ob ich damit reich werden will? Pffff, eigentlich nicht. Es wäre klasse, wenn damit niemand reich werden würde, sondern einfach nur berühmt. Aber das ist wohl dann schon die nächste Stufe des zu groß Denkens.

Ach so, Notenwären auch toll. Kann ich nicht und habe ich auch noch nicht gefunden. Also dieses Programm, wo man eine Melodie hochlädt und das daraus Noten macht. Vielleicht braucht das ja noch etwas Zeit.

Rock in der Stadt, wo man nicht tot überm Zaun hängen will

Gestern Abend waren die Liebste und ich im Konzert in Hagen, der Stadt, wo „niemand freiwillig tot übern Zaun hängen will“.

Wir erlebten die DDR-Rockband Karat, die seit 49 Jahren auf der Bühne steht und uns unglaublich gute Rockmusik vom Feinsten präsentiert hat.



Für mich als Wessi war es etwas seltsam, harten Rock mit lyrischen und manchmal Schlagertexten in deutscher Sprache um die Ohren gehauen zu bekommen. Und doch bin ich schwerstens begeistert.

Mal abgesehen von den nur rund 46 Öcken pro Karte auf gemütlichen Sitzplätzen zwischen all den anderen Silberpüdelschen.

Fazit: Ein Konzert mit Karat ist sehr zu empfehlen, auch wenn ihr im schlimmsten Falle nur dieses eine Lied kennt, das jeder kennt.

Hier ein Stückchen von einem anderen Lied:

Party-Traum

Heute Nacht träumte mir, dass ich auf einer 80er Jahre Party in einem großen, alten Konzertsaal war. Der war falsch bestuhlt, falsch beleuchtet, ohne Fluchtwege vollgestellt bis zum Anschlag und proppevoll.

Die alten Sängerinnen und Sänger sangen falsch, tanzten sich einen Wolf, ohne dass sich das Publikum bewegte und alle Leute unterhielten sich miteinander, wie doof die Party sei.

Einer der Sänger quatschte dann mit mir, statt auf der Bühne zu singen.

Ich bin mit dem Gefühl aufgewacht, dass das Veranstaltungsmanagement wohl keine Ahnung davon hat, wie man es richtig macht. Ich schwor mir noch im Traum, keine solcher Partys mehr zu besuchen.

Hoffentlich wird das heute kein Besserwissertag.*

* Meine Standardantwort auf den Vorwurf „Sie sind ja ein richtiger Besserwisser!“ lautet „Ich weiß es ja auch besser!“.

Geplatzt und ausgelaufen

Die alte und großartige Gewerbespülmaschine in der Großküche im Haus ist am letzten Wochenende nach dem letzten Spülgang sozusagen geplatzt und ausgelaufen.

Mit meinem schweren, dicken Pummelkörper, den dicken krummen Fingern, liegend auf den Küchenbodenfliesen, den Kopf zwischen den gemauerten Stützen dieses Geräts gequetscht und mit aller mir zur Verfügung stehenden List und Tücke …… habe ich sie repariert. 🙂

Das hat mich mehr Energie und jetzt Schmerzen gekostet, als der ganze Arbeitstag davor. Dafür ist meine Liebste für den morgigen Plattenabend wieder zufrieden, weil „die Olle“ wieder in Dienst gesetzt ist. Und wie heißt es so schön? „Happy wife, happy life!“ 🙂