Keine 95, aber ein paar

Anlässlich des Gedenktages der Reformation der damaligen Kirche, immerhin vor 507 Jahren, wenn ich richtig gerechnet habe, könnte ich mir wieder einmal vorstellen, dass Thesen an die Kirchentüren genagelt würden.

Vermutlich wäre dieses Treiben folgenlos und bliebe bis auf Anzeigen wegen Sachbeschädigung auch ohne Konsequenzen. Die Sturheit der katholischen Kirche ist ja hinreichend bekannt.

Meine Vorschläge wären jedoch:

  • Straftaten von Kirchenmitarbeitenden unterliegen dem gesetzlichen Straf- und Ermittlungsrecht.
  • Das kirchliche Vermögen ist bis auf das für den Erhalt des notwendigen Betriebs aufzulösen und zur Beseitigung der Armut weltweit einzusetzen. Dazu gehören insbesondere die gehorteten Schätze, vergoldete Figuren und Bekleidungen.
  • Zulassung von nicht männlichen Menschen in alle Ämter und Funktionen.
  • Einführung der Demokratie mit Beendigung der Alleinherrschaft eines Papstes.
  • Anpassung der Glaubensregeln an die freiheitliche Grundordnung und das Recht auf Gleichbehandlung aller Menschen.
  • Direkte Einwirkung auf die Friedensbemühungen der Politik durch zusätzliche Aktivitäten.
  • Schaffung und Einhaltung des Grundsatzes „Nicht vorbeten, sondern vorleben.“, insbesondere durch Würdenträger und Mitarbeitende.
  • Öffnung der Kirchen für gesellschaftliche Veranstaltungen zur Schaffung neuer Kulturräume.
  • Offenlegung aller Vermögenswerte und Bilanzierungspflicht, verbunden mit der Nachweispflicht in Form von Verwendungsnachweisen der Einnahmen und Ausgaben.

Die Liste lässt sich beliebig ergänzen. Bitte gern erweitern.

Haken auf der Löffelliste

Es ist vollbracht. Ich bin am Samstag ganz offiziell selbst eine Straßenbahn gefahren. Ich hatte das Glück, sogar im Zwillingbetrieb zu fahren, also zwei Wagen aneinander gekoppelt zu bewegen.

Damit habe ich fast 80 Tonnen auf den Schienen bewegt und das alles nur mit einem einzigen Hebel. Für berufsmäßige Straßenbahnfahrer sicher Normalität, doch für mich ein Erlebnis, dass ich nun erst häppchenweise verarbeite.

Es hat mir unglaubliche Freude bereitet und es ist eine kleines Suchtgefühl entstanden. Ich werde sehr wahrscheinlich nicht zum letzten Mal gefahren sein.

Ein Kindheitstraum ist war geworden, auch wenn es nun „nur“ eine Straßenbahn von 1974 war, die ich fuhr. Immerhin habe ich deren erste Einsetzung noch miterlebt.

Kreis geschlossen

Wie schon vor einiger Zeit erwähnt, war ich vor einigen Tagen wie geplant auf Spiekeroog und habe mir vor Ort angesehen, wohin ich vor rund 59 Jahren aus Hannover verschickt wurde.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es mir dort während des Aufenthalts erheblich besser erging als zuhause. Aus einem Haushalt voller Misshandlung und Missbrauch zu fliehen, war einfach Erholung pur. Einzig die allmorgendliche Milchsuppe konnte ich nur ertragen, wenn ich mir das dazu gereichte trockene Brötchen gut einteilte.

Ansonsten hatten wir Kinder eine, wie heute sagen würde, coole Erzieherin, die uns Kindern viele abenteuerliche Erlebnisse positiv verschaffte. So lagen wir bei Sturmflut auf dem Bauch im Dunkeln an der Abbruchkante der Dünen und schauten der Gewalt der Wellen zu. Am anderen Morgen sammelten wir Muscheln wie noch nie. Wir spielten „Stockmann“, Verstecken in kleinen Wäldchen und sie zeigte uns an der Kirchenorgel, wie sich ein Raketenstart anhört. Ich habe diese Zeit genossen, auch wenn mir bei Busreisen immer schlecht wurde.

Heute ist das Haus Stranddistel nach einer Teilzerstörung durch Feuer in drei Wohneinheiten aufgeteilt und baulich verändert. Ich mochte die Bewohner nicht belästigen, zumal anscheinend alle Säle inzwischen Wohnräume und entsprechend verkleinert sind.

Die Insel hat sich verändert, es stehen dort viel mehr Häuser als damals. Die Inselbahn gibt es nicht mehr und das Haus steht nicht mehr allein in der freien Landschaft. Der Strand ist breiter geworden und die Abbruchkante ist keine mehr und darf nicht betreten werden, was ich verstehen und respektiere.

Die Fotos sprechen für sich, denke ich. Es war gut, den Kreis zu schließen und festzustellen, dass ich sogar gern dort Urlaub machen würde.

Hätte, sollte, könnte, würde, müsste

Auf dem heutigen Weg von der Garage, wo unser Wohnwagen und der Anhänger stehen in Richtung Wohnung konnte ich wieder einmal auf der Landstraße so meine Gedanken gleiten lassen. Dabei kam ich am hiesigen Containerbau für die vorhandenen und noch erwarteten „Asylbewerber“, sprich aus anderen Ländern geflüchteten Menschen vorbei.

Container sind aufeinandergestapelt, Fluchttreppen außen montiert und rund um das Gelände ein Bauzaun mit Werbung für die errichtenden Baufirmen aufgebaut. Dieser Zaun ist teilweise umgekippt, das ganze Gelände ohne Müll, aber mit Bauschutt und irgendwelchen Erd- und Steinhaufen übersät. Dort wohnen Menschen. Gute 1,5 Kilometer außerhalb des Ortes, den sie zu Fuß mangels Bushaltestelle und Gehweg entlang der Fahrbahn auf der Landstraße erreichen müssen. 70 km/ sind erlaubt und wir wissen alle, wie sich der gemeine deutsche Autofahrer einen Dreck um solche Einschränkungen seiner Freiheit kümmert.

Wie ich dort also entlangfahre, steigt in mir die Frage auf, ob das Volk an sich und insbesondere die „normalen“ Menschen eigentlich überhaupt wissen, wie wir mit geflüchteten Menschen verfahren? Angefangen von der Kontrolle an den Grenzen, weiter über die Registrierung, die Zuweisung in solche Unterkünfte, das Asylverfahren, die Sache mit dem Geld, dann die ständig nur begrenzt genehmigte Aufenthalt, das Verbot der Arbeitsaufnahme, das Verbot des Wohnortwechsels, das Verbot an den Integrationskursen teilzunehmen und später dann vielleicht ein Aufenthaltstitel, mit dem sie arbeiten dürfen, aber keine Arbeit bekommen. Weil den Arbeitgebern die Sprachkenntnisse zu gering sind, die Zertifikate zu den Berufen fehlen, die Anerkennung des Studienabschlusses fehlt, und tausend Ausreden mehr, alles mit dem laut herausgebrüllten Fach- und Arbeitskräftemangel im Hintergrund.

Ich habe inzwischen jahrzehntelange Erfahrungen im Umgang mit der Integration von Menschen aus anderen Ländern in diesem Land, das sich aktuell Deutschland nennt. Und ich überlegte nun heute, ob ich alle diese bitteren Erfahrungen und die erlebten großartigen Erfolge der hart gegen die Bürokratie und Vorurteile kämpfenden Menschen „einfach“ mal aufschreibe.

Mein liebster Titel dazu wäre „Deutschland schafft sich ab“, doch er ist bereits von einem Populisten der rechtsgerichteten Scheinchristen belegt. Leider ein Bestseller, sonst hätte ich diesem Misanthropen den Titel abgekauft und ein Verb dazu gehängt.

Leider ist es so, dass ich alle meine Schreibprojekte so unendlich lange bearbeite. Doch gerade jetzt, wo ich mehr geschrieben habe, als ich wollte, kommt mir die Idee eines Podcasts dazu. Vielleicht setze ich das technisch um und ebenso vielleicht hört das dann jemand, der jenseits der rechtsversifften AfD-Blindwütigen-Follower lebt. Das wäre schön.

Parteigründungswunsch

Ich gründe hiermit die NWP. Sozial, inklusiv, wertschätzend und vor allen Dingen verträglich.

Dieser Partei (Nichtwählenden-Partei) werden künftig automatisch alle nicht abgegebenen Stimmen zugeschlagen. Damit erreiche ich mit dieser Partei immer die Mehrheit und werde so regieren, dass Nazis, Wendehälse und Christpopulisten nicht mehr Unsicherheit ins Volk bringen.

Kommt meine NWP unter 5 Prozent, habe ich das Ziel erreicht und wir sind tatsächlich demokratisch, sozial und vernünftig geworden.

Übrigens sehr zu empfehlen: „Ein König für Deutschland“ von Andreas Eschbach.

Einsatzkraft

„Einsatzkraft in der psychosozialen Notfallversorgung“ klingt doch ziemlich wichtig, oder?

Dieser neue Titel passt jetzt aber auch gut in die beruflichen und persönlichen Kompetenzen und leider auch in die heutige Zeit.

Somit bin ich also kein Seelsorger, kein Therapeut, kein Arzt und kein Retter geworden, sondern einfach nur eine der helfenden Personen in der akuten Nacharbeit der Rettenden, falls es zu Großschadensereignissen kommt.

Kann man lernen, muss man aber auch wollen. Ich will. 🙂

Selbsthilfegruppen

Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass sich die Teilnehmenden in vielen (Selbsthilfe)Gruppen mehr im gegenseitigen Leid ergehen und sich darin aufgeben (wollen), als nach tatsächlichen Lösungen und Aufklärung zu suchen.
Deshalb bin ich sehr vorsichtig und gehe da mit gebotener Distanz heran.


Ich arbeite beruflich mit Menschen, denen im Leben viel Schlimmes passiert ist und entdecke immer wieder viele Parallelen zu meinem eigenen Leben bis zum 50. Lebensjahr. Ich kann allerdings immer nur denen helfen, die das Leid überwinden wollen und nicht nur darin die ständige Schuld für alles sehen, was in ihrem Leben falsch läuft.


Deshalb gehe ich an Gruppen, Berichte, Seminare u.ä. mit eher wissenschaftlichem Interesse heran und packe die Ergebnisse in meine innere Schublade mit der Aufschrift „Erklärung des Geschehenen“.


Denn die Schritte zur Überwindung von Traumata sind ja bekanntermaßen (in einfache Worte verpackt):
1. Erkenne, was mit dir geschieht
2. Verstehe, was geschehen ist
3. Akzeptiere, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst
4. Gestalte deine Zukunft und denke daran, dass auch scheitern stärker macht.

Diese Schritte setzen voraus, dass jemand mit einer üblen Geschichte aktiv wird. Denn jammern und sich kraftlos geben, hilft nicht. Mir ist aus eigener Erfahrung bewusst, dass jeder Tag ein Kampf ist. Doch dieser Kampf lohnt sich. Für sich selbst und die Menschen im unmittelbaren Lebensumfeld.

Erkenntnisse

Bitte teilen: Neueste gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse haben ergeben, dass die Impfungen gegen Covid19 bei Männern die Potenz deutlich steigern und bei Frauen einen messbaren Schrumpfungsprozess der Fettzellen um mindestens zwei Kleidergrößen bewirken.

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Bitte diese Anmerkung nicht weitergeben: Mit diesem Hinweis sollte eine Impfquote von 90 Prozent erreichbar sein.