Zu doof für das eigene Marketing

Wohnzimmer im Ferienhaus

Da reisen wir zu einem längeren Urlaub in ein Ferienhaus nach Norwegen. Und mir fällt zum wiederholten (und somit nahezu andauerndem) Male auf, dass in bisher allen Ferienhäusern und -wohnungen, die wir urlaubsmäßig bewohnt hatten, Bücherregale stehen.
Ganz offensichtlich enthalten diese Bücherregale immer Bücher der Gastgebenden, hinterlassene Bücher der Gäste und Geschenkbücher. Und immer wieder erinnere ich mich erst beim Anblick des Bücherregals, dass ich wieder einmal vergessen habe, je ein Exemplar meiner beiden Bücher viral dort in das Regal zu stellen und zu „vergessen“.
Ich könnte mich immer wieder gern in den Allerwertesten beißen, sobald ich irgendwo ankomme, wo Bücherregale und Tauschschränke stehen und ich mit leeren Händen davor stehe.

Die Abfahrt

Wir hatten kürzlich ein Ferienhaus an einem Sund in Norwegen gemietet. Die letzten mehreren hundert Meter Anfahrt sind hier als kleiner Film von der Autokamera zu sehen. Es kommt durch die Kameraperspektive nicht so ganz durch, dass die letzten 200 Meter gut 45 Graf abwärts gehen.

Immerhin ist am Ende zu sehen, dass der Parkplatz zum Haus noch auf Höhe des Dachfirstes liegt.

Das Autofahren in Norwegen ist an sich schon eine schöne Herausforderung. Müde sollte man keinesfalls fahren, denn das könnte nicht nur anstrengend sein, sondern auch durchaus böse enden.

Da sind wir wieder

Da sind wir wieder.
Wir sind zurück aus einem besonderen Urlaub, den wir so auch noch nicht hatten.

Neuharlingersiel Hafen zwischen Weihnachten und Neujahr


Vor Weihnachten an die Nordsee reisen und dort bis nach Silvester bleiben, Restaurants erkunden und zwischen „Boah, der Hammer“, „Naja, war wohl nichts“ und „Immer noch allererste Superklasse“ erschmecken, Wir haben Seehund-Bildung genossen, einen schwimmenden Weihnachtsbaum gesehen, Kinderpunsch (für mich) in fieser Kälte und romantischer Umgebung genossen, Tee getrunken und jede Menge Torten verspeist.

Jedes Fischbrötchen musste einfach sein und ich wurde zwar kein Kniffelmeister, aber auch nicht der letzte Verlierer.

Die Liebste wäscht seit gestern schon wieder die Wäsche, das Auto ist ausgepackt und aller Hausrat wieder verstaut. Denn wir waren zum ersten Mal mit einem anderen Paar in einer Ferienwohnung eingemietet. Die würde ich zwar nicht wieder anmieten, aber immerhin war die Vermieterin gegenüber meinen mitgeteilten Mängeln bei der Rückgabe aufgeschlossen. Wir hatten aber auch eine Menge mitzuschleppen, weil wir es uns mächtig gemütlich gemacht haben. Weihnachtsbraten mitsamt Bräter, Pfanne, Kaffeevollautomat und was man so vermutlich (und tatsächlich dann auch) nicht in einer Ferienwohnung erwarten darf.

Der nächste Urlaubsstop ist nun ein Wochenende mit den Kindern und Enkelkindern in Hamburg zum Besuch des Miniatur-Wunderlands. Danach folgt eine große Norwegenreise und dann noch ein kurzer Urlaub in Wien. Vielleicht schaffen wir ja noch ein oder zwei verlängerte Wochenenden irgendwo an der See, aber das richtet sich nach meinen Arbeitszeiten.

Reiseplanungsgeplauder

Alter Schwede, ach nee Norweger.
Wir werden irgendwann im kommenden Jahr eine größere Reise nach Norwegen antreten. Nicht diese übliche Fahrt bis ans Nordkap hoch, wo man nur fährt und fährt und fährt. Auch keine Schiffsreise, weil ich es vermutlich nicht aushalte, wochenlang nur Wasser und zwischendurch immer wieder mal nur eine Stunde Hafen zu sehen.

Nein, wir haben zu dritt ein hübsches Ferienhaus direkt am Fjord gemietet, fahren mit dem Auto bis Kiel, nehmen die Nachtfähre bis nach Oslo und von dort aus geht es in die Unterkunft.

Die vierstellige Summe pro Person für die Überfahrten schlägt schon mächtig im Kontor ein, doch wenn ich eines in meinen Hartz IV-Zeiten gelernt habe, dann ist es eine gute Einteilung der Kosten für Urlaube.
Durch die gestaffelten Zahlungen von Zwischenübernachtung, Fähre, Ferienhaus und Provianteinkäufen verbleibt während des Urlaubs nur das an Ausgaben, was vor Ort zum Leben und Erleben nötig ist.
Natürlich erschrecke ich mich noch heute, wenn schlagartig das zurückgelegte Geld erst einmal wieder weg ist. Doch es ist noch lange hin bis zum Urlaub und bis dahin füllt sich das Konto wieder an. Und der Spaß, dass wir dann in den Urlaub fahren, gefühlt ohne diesen noch bezahlen zu müssen, ist einfach wundervoll.

Immer wieder höre und lese ich von Menschen, die für ihren Jahresurlaub einen Kredit aufnehmen. Das würde mich unruhig machen und ich hätte vermutlich keinen schönen Aufenthalt. Dann lieber vorher alles geklärt wissen und unbeschwert bleiben.

Auf jeden Fall ist das die bisher größte und längste Reise, die Schatz und ich antreten werden und wir freuen uns bereits behutsam.

Noch ein Lebenslied

Da komme ich von meiner Reise nach Wien zurück in unser Zuhause und am ersten Fernsehabend hat die Liebste einen vorher von ihr gespeicherten Film laufen.

Es ist „Der Mann mit dem Fagott“, die Familiengeschichte von Udo Jürgens. Dessen Ehrengrab ich auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls besucht hatte. Und auch die kleinen Kreise schließen sich, da „Ich weiß, was ich will“ eines meiner Lebenslieder ist.

Ehrengrab Udo Jürgens
Ehrengrab Udo Jürgens, Wiener Zentralfriedhof

Kleine Pilgerfahrt

Wenn man als Mensch in meinem Alter die groß(artig)e Stadt Wien besucht, gehört eine Station mit Sicherheit dazu. Eine meiner persönlichsten Pilgerfahrten musste einfach sein, um hier inmitten von schwatzenden Menschengruppe dieses Erinnerungsfoto zu machen und dann auf einer Bank im Anblick des Ehrengrabes abzuschließen.

Insbesondere eines der Lieder, die dort genannt sind, geht mir seit meiner schlimmsten Zeit nicht mehr aus dem Kopf und es war gut so, den Titel hier vor Ort zu lesen und es still für mich zu rezitieren und innerlich zu singen (Für hörbaren Gesang bin ich zu unterirdisch schlecht).

Es war ein wichtiger Moment für mich, so ganz allein in dieser fremden Stadt, bei trübem Wetter und recht einsam mit dieser kurzen Zeit des Abrunden eines Teils meiner Lebensgeschichte. Es war eine gute Idee, diesen Ort an meinem freien Wochenende während dieser Dienstreise aufzusuchen. Ich fühle mich irgendwie etwas leichter und fröhlicher, warum auch immer. Darüber nachzudenken, macht keinen Sinn mehr. Ich fühle mich einfach zu einem weiteren Teil von mir „Out of the dark“.

Falco Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Bremsen ist möglich, anhalten nur schwer

Ab sofort lasse ich Bussen und Bahnen gern die Vorfahrt. Seitdem ich weiß, wie es sich anfühlt, einen solchen fast 80 Tonnen schweren und mehr als 56 Meter langen Zug sofort zum Stehen bringen zu wollen. Leute, das geht selbst mit hervorragenden Reflexen nicht in der gleichen Strecke wie beim Auto.

Mir ist auf der Außenstrecke beim Straßenbahnfahren ein Reh vor den Zug gelaufen. Bei nur 25 km/h! Keine Sorge, es hat überlebt, weil das Drehgestellt mit den Rädern bei einer Straßenbahn etwas mehr als zwei Meter hinter der Fahrerkabine angebracht ist. Das Reh konnte sich noch vor der Kollision retten und davonlaufen.

Deshalb mein dringender Rat: Als Autofahrer/in niemals denken „Da komme ich vorher noch dran vorbei.“

Mal abgesehen davon, dass es bei einer Vollbremsung immer mehr Verletzte in Bus und Bahn als draußen gibt.

Haken auf der Löffelliste

Es ist vollbracht. Ich bin am Samstag ganz offiziell selbst eine Straßenbahn gefahren. Ich hatte das Glück, sogar im Zwillingbetrieb zu fahren, also zwei Wagen aneinander gekoppelt zu bewegen.

Damit habe ich fast 80 Tonnen auf den Schienen bewegt und das alles nur mit einem einzigen Hebel. Für berufsmäßige Straßenbahnfahrer sicher Normalität, doch für mich ein Erlebnis, dass ich nun erst häppchenweise verarbeite.

Es hat mir unglaubliche Freude bereitet und es ist eine kleines Suchtgefühl entstanden. Ich werde sehr wahrscheinlich nicht zum letzten Mal gefahren sein.

Ein Kindheitstraum ist war geworden, auch wenn es nun „nur“ eine Straßenbahn von 1974 war, die ich fuhr. Immerhin habe ich deren erste Einsetzung noch miterlebt.