Ich berichte über den Austausch eines Discover Media im VW Tiguan AD1, Baujahr 2017. Teil 1 mit dem „warum“ und dem Ausbau ist HIER zu finden.
Das Dynavin gibt es in mehreren Varianten. Ich hatte mich für die Premium-Version mit passender Blende für den Tiguan entschlossen und so wurde es dann das D9-82. Den ebenfalls gleich mit gekauften Adapter wegen der Verkehrszeichenerkennung habe ich aufgrund der nervenaufreibenden Sache mit der nicht funktionierenden Rückfahrkameras später einfach nicht verbaut. Dazu später mehr.
Es galt nun zunächst, den Kabelbaum mit dem Quadlock-Stecker und die USB-Kabel, die beiden Kabel mit der DAB+-Antenne und die Kabel für die GPS-Antenne, den pinken Stecker (wofür auch immer der ist) und die FM-Antenne vom Radioschacht zum frischen Loch im Handschuhfach zu ziehen. Gleich vorweg, das mitgelieferte Durchziehkabel ist für die Mülltonne, weil es einfach zu gebogen ist und sich nicht passend zurechtbiegen lässt, um die „Kurve“ um die Träger zwischen Radioschacht und Handschuhfach zu umgehen. Ich habe mir dann einfach einen Meter Aufputz-Stromkabel 3×1,5 mm aus dem Keller geholt und eine Rolle Isolierband für die temporäre Befestigung der Kabellage zum Durchführen. Selbst mit meinen vergleichsweise dicken Händen war ich erfolgreich. Es empfiehlt sich, die Kabel vom Handschuhfach aus durchzuführen. Der Quadlock-Stecker passt ohnehin nicht durch das kleine Loch an der linken Seite des Fachs der Main-Unit.
Das Mikrofon und das mitgelieferte Kabel für das Head-Up-Display müssen dann vom Radioschacht nach links zur Lenksäule bzw. weiter zum Sicherungskasten und dann nach oben geführt werden. Auch das half das 3×1,5 richtig gut.
Alle Kabelenden werden an die Haupteinheit angeschlossen und wer jetzt schlauerweise beide USB-Anschlüsse behalten will, sollte sich einen Splitter beschaffen. (Ich bekomme übrigens nichts für den Link auf solche Artikel oder die hier aufgeführten und verlinkten Gerätschaften.)
Ich habe zunächst den „Fehler“ gemacht und den zusätzlichen Kabelbaum mit dem Can-Bus-Adapter eingebaut und bin an der nicht funktionierenden Rückfahrkamera verzweifelt. Ich habe alle Einstelloptionen durchgespielt und mir sogar aus purer Not heraus die Dynavin-Rückfahrkamera gekauft. doch auch die zeigte nach dem Herstellen einer provisorischen Verbindung nur ein schwarzes Display beim Einlegen des Rückwärtsgangs. Das Ganze habe ich über Tage hinweg immer wieder in anderen Kombinationen getestet und das Radio bestimmt zehnmal ein- und wieder ausgebaut.
Letztendlich fiel mir in einer unruhigen Nacht der Gedanke ein, einfach mal den Adapter-Kabelbaum wegzulassen und dafür den serienmäßig mitgelieferten Kabelbaum zu nutzen. Gesagt, getan, Radio wieder raus, Adapter-Kabelbaum rausgezogen, den anderen durchgezogen, angeschlossen und *zack* war die Rückfahrkamera da. Unglaublich, entgegen der Betriebsanleitung und entgegen aller Internet-Fundstücke des Herstellers.

Auch alle anderen Fahrzeugeinstellungen waren wie von Zauberhand auf einmal zu sehen und zu bedienen.

Die Navigationspfeile im Display tauchten auf und auch die Verkehrszeichen wurden sichtbar. Das Ganze ohne diesen 59 € teuren Adapter.

Google Maps war nach Verbindung des Telefons mit dem Dynavin und Einrichtung der Software Z-Link und der WLan-Verbindung überhaupt kein Problem mehr. Es funktioniert übrigens, entgegen der Aussage des Supports, auch die Sprachsteuerung über das Mikrofon des Dynavin.

Apps lassen sich nach Einrichtung des Play Store-Kontos herunterladen und installieren. Das Dynavin benimmt sich wie ein Tablet und wird auch in den Geräteinformationen so bezeichnet. Die Apps lassen sich auch über Android Auto kabellos (!) mit meinem Samsung M34 anzeigen und nutzen. Zu beachten ist, dass das Radio einen 5 Ghz-Hotspot braucht. Der wird bei noch älteren Geräten nicht möglich sein. Die können nur 2,4 Ghz.
Durch die Einrichtung eines Modus im Samsung werden der Hotspot und das WLan automatisch aufgebaut, sobald sich das Auto mit dem Handy per Bluetooth verbunden hat.

Zur Installation der DAB+-Antenne und zum Ende des Chaos im Handschuhfach komme ich im nächsten Teil.