Die Folgen der hohen Lohnkosten ….

… in Deutschland sind inzwischen deutlich sichtbar.

Die Anzahl der Mini-Jobs steigt erheblich und der Anteil derer, die auf 400-Euro-Basis arbeiten steigt nahezu täglich.

400-Euro-Jobs werden im Allgemeinen erheblich geringfügiger entlohnt als normale Vollzeit- oder Teilzeit-Jobs. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: die deutlich geringere Pauschalversteuerung und die deutlich leichtere Kündigungsmöglichkeit machen diese Jobs, staatlich gewollt, so attraktiv.

Eine weitere Möglichkeit, sämtliche Sozialabgaben zu umgehen, bieten die sogenannten "Honorarverträge". Hierbei wird die Last der Versteuerung, der Sozialabgaben und insbeosndere die der Krankenversicherung auf den Arbeitnehmenden abgewälzt. Kündigungsfristen zum Monatsende oder eine monatliche Verlängerung des Vertrages sind üblich.

Die wenigsten Menschen beachten dabei, daß sie selbst für die Meldung beim Finanzamt, beim Gewerbeamt (denn es handelt sich definitiv um eine gewerbliche Tätigkeit) und für ihre Kranken- und Rentenversicherung zuständig sind. Was nicht bedeuten muß, daß eine Honorartätigkeit auch entsprechend hoch vergütet wird. Vielmehr bürgern sich da "Stundenlöhne" und "Pauschalen" von 6 bis 10 Euro pro Stunde ein.

Aufgrund der Tatsache, daß in Deutschland auf 100 Euro Lohn weitere 72 Euro Lohnkosten für den Arbeitgeber und knapp 26 Euro für den Arbeitnehmer kommen, fällt es nicht schwer, die mittelständischen und kleinen Betriebe zu verstehen. Ein Gewerbetreibender, der Arbeit für zwei weitere Mitarbeiter hat, müßte bei einem Lohn von jeweils 1.000 Euro netto insgesamt 3.440 Euro aufbringen. Mal ganz abgesehen von der Verwaltungsarbeit, die dank deutscher Formalitäten nötig wird. Und ebenso abgesehen von den Zwangsabgaben an die Berufsgenossenschaften, die dann Pflicht werden. Solch ein gewerbetreibender dürfte dann jeden Tag beten, daß seine Mitarbeiter niemals krank werden. Denn die Lohnfortzahlung, die den Arbeitnehmern zusteht, wird nur zu einem Teil von der Krankenkasse erstattet, in die er brav monatlich einzahlt.

Bei einem Einsatz von 4 Mitarbeitern auf 400-Euro-Basis zahlt er hingegen pauschal deutlich weniger als 720 Euro. Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle und keine aufwendige Verwaltungsarbeit. Die Beiträge zur Berufsgenossenschaft sind deutlich geringer. Somit ist die staatlich subventionierte Vernichtung von rentenversicherungspflichtigen Job geregelt.

Wer stöhnt da jetzt zu unrecht?

Beim Einsatz von Honorarkräften sieht die Welt erfreulich aus. Keine Beschäftigten, keine Beiträge zur BG, keinen bezahlten Urlaub, keine Bezahlung im Krankheitsfalle, keine relevanten Kündigungsfristen, keine Steuern, keine Abgaben. Und keine Verwaltungsarbeiten.

Und die Auftragnehmer? Sie vertrauen darauf, daß sich das Finanzamt nicht meldet, sie nicht krank werden, weiterhin beim Lebenspartner mitversichert sind und ansonsten fleißig Kohle machen können.

Dank dem steuerfreien Satz von knapp 8.000 Euro jährlich, können auf diese Weise monatlich rund 650 Euro verdient werden. Sollte es wirklich zu einer Abrechnung mit dem Finanzamt kommen, dann hilft es, alle Belege rund um die Tätigkeit aufzubewahren und zum Abzug zu bringen. Damit lässt sich das Einkommen noch ein klein wenig steuern.

Nun frage ich mich, warum von staatlicher Seite permanent gestöhnt wird, daß die Rentenkassen leer sind und wir langsam ein Volk von Schwarzarbeitern werden. Diese Verfahren ist doch für jedermann ersichtlich staatlich verordnet!

Inzwischen beschäftigen bereits der Öffentliche Dienst, die Kindergärten, die Kirchen, die Universitäten usw. usw. Honorarkräfte und 400-Euro-Kräfte. Wen wundert es dann, wenn der Kleinbetrieb nachzieht?

Und wer zahlt in 10 Jahren die Renten?

Der Staat?

Oder ist das dann wieder nur eine Gelegenheit mehr, die Mehrwertsteuer zu erhöhen, nachdem die Diäten der Politiker erhöht wurden ….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert