Die SPAM Katastrophe

In letzter Zeit wurde ich einige Male um Hilfe gebeten, weil es um "Spam-Überfälle" ging. Da bekamen Computernutzer zum ersten Mal eine ungeheure Menge an Spam ins Postfach geflutet.

Dazu kann ich nur mit einem Augenzwinkern "Herzlichen Glückwunsch, Sie wurden entdeckt!" sagen.

Wie es funktioniert:

Tatsächlich funktioniert der Versand von Spam, von unerwünschten Werbemails recht unpersönlich und hat mit dem einzelnen Benutzer überhaupt nichts zu tun. Sehr oft sind auch noch nicht einmal Viren oder Trojaner daran schuld, die jemand auf seinem Rechner hat. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß ein Bekannter des Spam-Opfers sein Adressbuch durch Viren hat leerlesen lassen, wenn Spammails an das Opfer gesandt werden. Das kann in seltenen Ausnahmefällen so sein, muß aber nicht. Wenn ein Virus ein Adressbuch aus Outlook, Thunderbird oder Lotus nutzt, dann verbreitet er damit Viren. Das ist sein Zweck und nichts anderes.

Ein Spamversender hat auf seinem oder seinen Rechner/n Programme, die im ersten Schritt willkürlich Emailadressen generieren und an diese willkürlichen Adressen Werbemails versenden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Ausfallquote noch recht hoch, die viele Mails als unzustellbar wegen falscher Mailadresse zurück kommen. Doch die Trefferquote wird immer höher und die Adressen, bei denen Mails ankommen werden gespeichert. Sie dienen dann im zweiten Schritt als vermeindliche Absenderadresse, damit sie als Mail von Bekannten durchgehen und gelesen werden.

Wie gesagt, es geht bei den Werbemails nur um Werbung, die gelesen und genutzt wird. Hinter diesen Mails sitzt nur bei der Programmierung ein Mensch, mehr nicht.

Zur Rechtslage:

In Deutschland und in vielen Teilen Europas ist der Versand solcher Massenmails mit Werbung inzwischen verboten. Doch meist sitzen die Betreiber solcher Programme irgendwo in Asien oder der Südsee. Sie sind damit außerhalb der Rechtsprechung angesiedelt und damit besteht keine Möglichkeit der rechtlichen Ahndung. Noch nicht, denn inzwischen beginnt eine weltweite Ächtung von Spam.

Zum Verhalten:

Spam-Mails sollen niemals zurückgesandt werden. Der vermeindliche Absender weiß meist ohnehin nichts vom Mißbrauch seiner Adresse und kann auch nichts dagegen unternehmen. Wenn es sich um eine echte Spam-Adresse handelt, zeugt die Rücksendung einer Mail auch von einem aktiven Postfach und damit gibt der Benutzer das Signal für noch mehr Spam.

Inzwischen gibt es gute Filterprogramme, die mit Outlook und Co. bereits mitgeliefert werden. Auch externe Programme, wie der Spamihilator funktionieren herrlich einfach und wirkungsvoll.

Auch haben inzwischen alle Freemail-Anbieter wie GMX, Arcor usw. Spamfilter eingebaut. Sie alle sorgen dafür, daß mit Spam-Mails das einzig richtige geschieht: Ignorieren und vernichten.

Die Panik:

Unerfahrene Benutzer kommen selbst heute noch in helle Aufregung, wenn ihre Mailadresse plötzlich als Absender einer Spam-Mail auftaucht. Oder wenn ihr bislang sauberes Postfach sich mit Viagra-Angeboten füllt. In einer ersten Panikreaktion werden dann Mailadressen gelöscht, neue Mailkonten eröffnet oder gar wilde Verschwörungstheorien gegen Internet-Cafés und Bekannte abgelassen. Siehe oben, es ist normal, irgendwann einfach "dran" zu sein.

Der Rat:

Erste Hilfe ist immer, ruhig zu bleiben. Wer mit Outlook und Co. arbeitet, muß sich nun mit den eingebauten Filtern beschäftigen und sich gern auch zur Unterstützung einen weiteren Spamfilter herunterladen und installieren. Ich habe hervorragende Erfahrungen mit dem Spamihilator. Der besitzt einen lernenden Filter und gibt mir die Möglichkeit, fremde Länder und bestimmte Worte, sowie bestimmte Adressen einfach zu blockieren. Mails kommen dann bei mir einfach nicht mehr an.

Auch ein Großteil meiner Mailadressen wird angeblich zum Spamversand mißbraucht. Ich nutze manche Mailadressen schon weit über 10 Jahre und da ist es nicht verwunderlich, wenn sie entdeckt wurden. Wir können davon ausgehen, daß jede Adresse, die Spam bekommt, auch für Spam genutzt wird. Wir sich näher mit einer solchen Mail beschäftigt, wird allerdings schnell herausfinden, daß sich im Header eine andere, nämlich die echte Absenderadresse befindet.

Wenn mich jemand anschreibt und sich beschwert, er bekäme Spam von mir, dann erkläre ich ihm, wie Spam funktioniert. Oder gebe ihm in zukunft den Link auf diesen Beitrag.

Ich werde niemals meine Mailadressen wegen Spam wechseln. Wozu auch, denn damit ändere ich nur für kurze Zeit etwas. Wir können uns nur schützen und dafür gibt es inzwischen gute Programme. Wer die nicht nutzt, macht sich selbst Streß, der völlig unnötig ist und zu nichts führt. Außer der weiteren Verbreitung von Unwissen.

In diesem Sinne:

Spam ist eigentlich Dosenfleisch und eine skandinavische Spezialität. Lasst uns also Spam genießen und cool bleiben. Und Spam-Mails finden bei mir höchstens noch Eingang in Form von Statistiken und Beiträgen im Blog.

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