Wenn man(n) ein uraltes Notebook als Ersatzteillager überreicht bekommt, dann freue ich mich ganz besonders. Auch wenn diese Notebook ca. 20 kg ( 😉 ) wiegt und nur 32 MB Arbeitsspeicher sowie eine 4 GB Festplatte besitzt. Aaaaaaaber immerhin USB, was mein noch älteres Schätzchen eben nicht hat!
Allerdings verschenkt niemand einfach so ein Notebook. Denn der Haken an der Sache ist schnell erklärt: Es ist ein Toshiba Satellite Pro und das hat ein sogenanntes "Power On Passwort". Und eben dieses Passwort war nicht mehr im Gedächtnis der Besitzer oder irgendwo notiert vorhanden.
Die technisch versierten unter Euch werden nun an ein übliches BIOS-Passwort denken, das man mit einem einfachen Entfernen von Akku und Mainboard-Batterie reseten kann. Dachte ich zunächst auch. Jedenfalls bis vor 2 Stunden. Ein Toshiba Notebook ist jedoch ein Hochsicherheitstrakt und hier ist das Passwort auf einem eigenen Eeprom auf dem Mainboard geschrieben. Da helfen die üblichen Maßnahmen garnichts.
Also suche ich durch die Foren und erfahre Preise für einen Reset zwischen 70 und 150 Euro / Dollar. Das ist viel Geld und es gab da noch eine Möglichkeit, die auch Händler nutzen.
Also baue ich mir einen sogenannten "Dongle" aus einem alten Druckerkabel. Einige viele Pins müssen kurzgeschlossen werden und mit doch recht skeptischen Gefühlen setze ich meine erste Hardwarebastelei der abenteuerlichen Sorte ein. Leider mußte ich dazu zuvor die Dockingstation des Notebook mit Autoknackermethoden entfernen. Schade um das schöne Schloß, dessen Schlüssel wohl noch an irgendeinem Schlüsselbund der Ex-Besitzer hängt.
Ich starte das Notebook und Windows 98 startet. Welch eine Freude :))
Also lösche ich jetzt mal pflichtbewußt die Festplatte und schaue mal, welches meiner alten Betriebssysteme dort jetzt einen neuen Platz findet. Ich habe ja noch ein paar alte Lizenzen hier rumfliegen. Notfalls wäre ja auch mal ein hübsches Knoppix was Feines 🙂 Denn das vorhande Win98 der ersten Baureihe ist mit meinem USB-Stick nicht kompatibel.
Und selbstverständlich hätte ich das Dingen auch löten können. Oder zumindest richtiges Isolierband nehmen können. Klar, doch bei meinen vorangegangenen Zweifeln ob der Wirksamkeit dieser Bastelei war mir jedwede Investition in viel Arbeit ein wenig zuwider.