Ein kleiner Rückblick – Teil 3

Tja, was war denn noch so Wichtiges in diesem Jahr?

Natürlich war da das zweite Buch. In einer völlig verrückten Arbeit wurde es sozusagen aus dem Kopf gestampft und in die Öffentlichkeit gebracht. Jasmina, meine Zeichnerin, habe ich während der Arbeit in Köln kennen gelernt. Und ihr Freund Clemens hat mich dann musikalisch auf der ersten Kölner Lesung begleitet. Das sind Kontakte, die noch immer halten und eine kleine Freundschaft begründet haben. Überhaupt waren da Lesungen in diesem Jahr, die für mich sehr beeindruckend waren. Das Buch macht sich hübsch, reich werde ich nicht, es tragen sich eben die Kosten und so ist es auch gut. Und was nicht ist, kann ja noch werden. Inzwischen überarbeite ich beide Bücher noch einmal und dabei hatte ich eine wunderbare und freundliche Hilfe, auf die ich zu gegebener Zeit noch zurück komme.

Dann war da noch die Reise nach Korsika. Ein Traum, erlebt und gelebt mit der großen kleinen Schwester, meinem Schatz und deren Tochter. Es war einfach wunderbar und wir kommen wieder, ohne Frage. Diese Insel ist für mich der Inbegriff der Erholung mit Kultur, Sport, Seele baumeln lassen und im Anblick dieser gewaltigen Natur zu verstehen, wo ich im Leben bin. Ich nehme mich dann nicht mehr so wichtig, bin gelassener und vertrauender als zuvor.

Ach ja, das Klassentreffen mit meiner Realschulklasse. Gott, was habe ich mich gefreut und was war es einfach nur wundervoll. Ich mag sie alle, habe tolle Gespräche geführt und ich zehre noch heute von diesem Tag. Nach über 30 Jahren das erste Treffen, es war überwältigend. Auch wenn später der Organisator im Alter von 51 Jahren unerwartet verstorben ist. Das war ein Schlag, den ich nicht so schnell überwinden konnte. Doch es hat mich darin bestärkt, jeden Tag zu leben, als wäre es der Letzte.

Viel Geld habe ich in mein altes Auto gesteckt, doch mal eben rund 10.000 Euronen für ein neues Auto sind nicht drin. Also muss die alte Kiste durchhalten und eben dauernd repariert werden. Dafür hat man ihn dann zum Schwelmer Heimatfest auch prompt abgeschleppt. Das war ein Schreck, den ich nicht jeden Tag brauche, glaubt mir. Nun läuft er und bringt mich zuverlässig durch den Winter, mit zwei Jahren TÜV seit Oktober.

Meine Wohnung habe ich umgeräumt und ich befreie mich noch immer von den alten Dingen, die ich aufbewahrt habe. Riesige Berge an Umzugskisten habe ich weggegeben, teilweise auch einfach vernichtet. Ich will mich entlasten, weniger um mich haben und nur das Notwendigste hinterlassen, wenn mir mal etwas passiert. Ich habe einfach bemerkt, dass mich der alte Kram belastet und ich mich mit meinem ewigen Aufheben nur selbst einenge und einschränke.

Überhaupt hat mich dieses Jahr reifen lassen. All die Probleme und Sorgen haben mich wieder einmal darin bestätigt, dass ich alles schaffe, alles überlebe. Es kommt einzig darauf an, das Lachen und die Lebensfreude nicht zu verlieren. Überleben kann ich gut, leben muss ich immer wieder aufs Neue versuchen. Dabei hilft mir natürlich das Schreiben.

Ich schreibe meine Gedanken, meine Verarbeitung in meine Geschichten, in diesen Blog. Es freut mich, wenn Menschen darauf reagieren und mir in allerlei Formen ihr Feedback geben. Immerhin waren es in 2010 bis heute Nacht 2.440.247 Besucher und 7.179.249 Roboter, die hier nachgesehen haben, was ich so von mir gebe. In der Geschichte des Tages(b)logs sind es damit seit Beginn der Zählung fast 8 Millionen Besucher geworden. Das freut mich und zeigt mir, auch anhand der Suchergebnisse bei Google, dass meine Worte schon zu einem festen Teil des Internets geworden sind. Dieser Blog ist die Drehscheibe meines nicht nur internetten Lebens und die Umstellung auf das neue Design ist ohne Widersprüche meiner Leser vonstatten gegangen.

Letztendlich hat es dazu geführt, dass man seitens eines großen TV-Senders auf mich aufmerksam wurde und einen Teil einer Dokumentation über Depression und Suizid mit mir gedreht hat. Allerdings haben dann die Ereignisse in der Welt das Thema in den Hintergrund gedrängt und der Beitrag wurde nicht mehr gesendet. Das sollte eigentlich Anfang des Jahres geschehen und nun schlummern meine Worte irgendwo in den digitalen Schubladen in Köln und Berlin. Aber was soll´s? Es kommt, was kommen soll und ich glaube fest daran, dass mir nichts geschieht, was ohne Sinn ist.

Habe ich Wünsche für das neue Jahr? Oh ja, natürlich! Ich möchte gern schlanker werden und im kommenden Jahr wieder mehr Fahrrad fahren. Ich will das ganze Jahr über arbeiten können und ohne Sorge um einen Vertrag sein. Meinen Kindern soll es gut ergehen und sie sollen wieder Kontakt zu mir haben, der nicht ganz eng, aber eben vorhanden sein darf. Ich möchte auch da keine Sorge mehr in mir tragen müssen. Gesundheit für meinen Schatz ist ein Thema, das mir am Herzen liegt. Das dritte Buch möge in die Welt kommen und dafür soll mir die Kreativität bitte nicht ausgehen. Und viele Lesungen wären natürlich die Krönung des Ganzen. 🙂

Das kleine Glück zwischendurch möchte ich auch weiterhin genießen können, dann läuft es sich leichter durch das Leben. Im März ist dann das große Geschwistertreffen geplant, für das ich mir alle Geschwister und vielleicht auch unsere Kinder an einen Tisch wünsche.

Und Urlaub? Ich glaube, das wird in diesem Jahr nichts. Doch die kleinen Reisen an einem langen Wochenende werden wir sicher wieder spontan unternehmen. Die Nordsee steht auf dem Programm und ich denke, das wird etwas. Wir beiden Ollen sind ab und an gern unterwegs und ich vermute mal, wir schaffen in diesem Jahr auch den einen oder anderen Besuch, den wir schon länger auf der Liste haben.

Treffen mit anderen Bloggern stehen ebenfalls auf meiner Wunschliste und hier allerdings mehr in der Region NRW, denn weit reisen mag ich dafür nicht mehr. Eine Bloglesung und die Teilnahme an einem Poetry Slam wären ein Traum. 🙂

Ich möchte mich in diesem kommenden Jahr auch gern weiterbilden, mein großes Ziel für den 60. Geburtstag weiter verfolgen. Es werden sich hoffentlich das Geld und die Gelegenheit dafür ergeben.

Das große Thema ist Zufriedenheit und Gelassenheit. Ich arbeite daran, auch in 2011.

Das war´s.

2 Gedanken zu „Ein kleiner Rückblick – Teil 3“

  1. "seit Beginn der Zählung fast 8 Millionen Besucher" ich erinnere mich noch und gehöre weiterhin dazu.
    Mögen deine Wünsche in Erfüllung gehen!!!
    Ein gutes neues Jahr wünscht Euch
    Christina ( hessisch-Sibirien)

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