Fehler – Diagnose – Reparatur

Der PC eines Kunden stürzte mitten im Betrieb ab und gab fortan keinen Mucks mehr von sich.

Bei mir eingeliefert, war nach einem kurzen Test klar: Das Netzteil ist aufgrund hohem Staubaufkommens durchgebrannt.

Nun die Erklärung für Laien. Das Netzteil ist das Gerät am hinteren Ende des PCs, in welches das dicke Stromkabel hineinführt. Wenn dort kein Lüfter mehr läuft und der PC nicht einmal mehr das allerkleinste Rauschen oder Piepen von sich gibt, dann ist in den allermeisten fällen das Netzteil schuld. Die Reparatur ist äußerst schnell gemacht und braucht keinerlei Spezialwerkzeug.

Wir entfernen alle Kabel vom Rechner, bis wir das Gehäuse frei vor uns stehen haben. Den PC legen wir uns am besten auf eine nichtleitende Unterlage, z.B. den Küchentisch. Wir achten darauf, daß wir nicht statisch aufgeladen sind. Am hinteren Ende des Gehäuses finden wir links und rechts ganz am Rande mindestens jeweils 2 Schrauben (oft sehr dicke und von Hand drehbare Schrauben), welche die seitenwände des Gehäuses festhalten. Diese lösen wir und legen sie gut beiseite. Dann schieben wir die Seitenwände in Richtung PC-Rückseite bis sie sich vom Gehäuse lösen.

Nun sehen wir das Netzteil als dicken fast quadratischen Kasten am oberen hinteren Ende des PCs hängen. Wir lösen nun nach und nach vorsichtig und gleichzeitig kräftig alle Kabelverbindungen, die vom Netzteil zum Mainboard (Achtung! Hier ist ein Haken zu lösen!), zu den Laufwerken und ggf. zur Grafikkarte und irgendwelchen Lüftern führen. Keine Sorge, die Stecker passen alle nur auf eine Weise später wieder hinein. Wenn alle Kabelverbindungen gelöst sind, schrauben wir die 4 Schrauben los, mit denen das Netzteil von der rückseite des PCs am Gehäuse festgeschraubt ist. Die letzte Schraube drehe ich immer nur mit einer Hand heraus und halte das Netzteil mit der anderen Hand fest. Dann fällt es nicht in den Rechner hinein.

Das defekte Netzteil können wir jetzt seitlich aus dem Gehäuse heraus bugsieren. Das neue Netzteil wird auf die gleiche Weise umgekehrt wieder eingebaut. Achtet darauf, daß der dicke Lüfter nach unten zeigt. Zuerst werden wieder die 4 Schrauben eingesetzt und festgezogen. Dann werden alle Kabelverbindungen wieder hergestellt. Es müssen auf jeden Fall die Festplatte(n), Laufwerk(e) und das Mainboard mit entsprechenden Kabel-Verbindungen zum Netzteil versehen werden. Danach schließen wir das Gehäuse und verbinden wieder alles mit dem PC. Ein Probelauf sollte nun erfolgreich sein.

Sollte der PC beim ersten Start keinen Mucks von sich geben, kontrollieren wir auf der Rückseite des Netzteils, ob dort ein Schalter auf „0“ statt auf „I“ steht. Das ist nämlich der Hautpschalter für das Netzteil. War es das nicht, haben wir in den meisten fällen vergessen, den breiten Stecker vom Netzteil an das Mainboard anzuschließen. Funktioniert eines der Laufwerke oder die Festplatte nicht, fehlt auch hier die Stromverbindung zum Netzteil.

Sagt der PC nichts, obwohl alles richtig angeschlossen ist, liegt der Defekt im Mainboard. Was jedoch zu 99 Prozent entweder ein Folgefehler ist oder sehr selten vorkommt. 😉

Meine Rechnung für diese Arbeit betrug heute 20,00 € plus Kosten des Netzteils. Und ein junger Mann ist wieder happy, weil er am Wochenende wieder mit glühenden Tasten spielen kann. Und Ihr macht das künftig selbst und spart Euch die 20 Euronen 🙂

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