Draußen schneit es den Nachmittag und Abend über schon. In Ennepetal ist es arschglatt, stellenweise war Schrittempo schon zu schnell. Da fiel dann der heftige Schneefall garnicht mehr auf. Aber dank besonnener Fahrweise und meinem Automatik mit hübschen Winterreifen war alles kein Problem, sondern nur eine Herausforderung.
Wenn ich Zeit habe oder das Ziel auch fußläufig erreichbar wäre, machen mir Fahrten in extremen Situationen nichts aus, sondern eher Spaß. Ich bilde mir ein, durch Fahren in Sturm, Schnee, Regen und bei Glatteis sogar an guten Erfahrungen gewonnen zu haben. Ohne Risiko, nur mit dem Höchstmaß an Vorsicht und Neugierde.
So blicke ich denn auf viele Fahrten im Nebel mit Sichtweiten um 10 Meter, Schneefahrten bei plötzlichen 50 cm, Überflutungen und Eisregen zurück. Alle ohne Unfall und mit dem Gefühl, keineswegs leichtsinnig gewesen zu sein. Meine drei Unfälle in den vergangenen 27 Jahren waren recht simpel zu begründen.
Nr. 1 geschah mit meinem zweiten Auto und einjährigem Führerschein. Das erste Glatteis, zu schnell in die Kurve und somit nicht der Kurve gefolgt, sondern ganz allein geradeaus in ein Wäldchen hinein. Personenschaden: keiner, Sachschaden: eine Beule im Frontspoiler.
Nr. 2 war Blödheit pur. Trockene Fahrbahn, Sonnenschein. Hannover stadtauswärts, Stop and Go vor Ampeln. Irgendwann nicht aufgepasst und mit rund 30 km/h mit meinem Passat Variant einen Fiat Uno in einen Peugeot 205 geschoben. Das war 1992 und der Sachschaden war enorm. Der Fiat war aufgrund seines Alters Totalschaden, der Peugeot bekam eine neue Heckklappe und das gesamte Heck neu und mein Passat brauchte neue Scheinwerfer, eine neue Frontschürze und eine neue Motorhaube. wie gesagt, Blödheit pur. Kein Personenschaden, GottSeiDank.
Nr. 3 im gleichen Jahr. Trockene Fahrbahn, Sonnenschein. Ich fahre mit dem notdürftig reparierten Auto vom Parkplatz eines Baumarktes und zwei ältere Damen in einem Opel kommen von links und blinken rechts. Ich gebe Gas, die Dame am Steuer nimmt den Blinker raus und gibt auch Gas. Geradeaus. Treffer – Versenkt. Mein Schaden war größer als ihrer. Kein Personenschaden, doch ich hatte schuld. Ich war allein, konnte das Fehlverhalten nicht nachweisen und so blieb ich auf dem Schaden sitzen, obwohl sie mir hineingefahren war. Aber der Wagen war ja sowieso schon kaputt *grml*.
Seitdem verlasse ich mich auf niemanden und fahre aufmerksam wie nix anderes. Die wilden Zeiten sind vorbei und lieber schaue ich dreimal, bevor ich mich ins Risiko begebe.
Morgen fahren wir über´s Wochenende nach Thüringen. Da schneit es, wurde mir gestern gesagt. Genießen wir es einfach 😉