Ich bin kaputt.
Die 2 1/2 Stunden "Offene Tür" waren heute mehr als genug. die Kinder waren, gelinde gesagt, anstrengend. Kommunikation war nur in vollster Lautstärke möglich, geplant und gewollt. Irgendwie waren heute wohl alle voller überschüssiger Energie, die sich in "Kabbeleien", gegenseitigem Überbrüllen und völlig dummen Verhalten niederschlug.
Zumindest haben wir keine Probleme mit tatsächlicher Gewalt, Alholismus oder Drogen. Davon bleiben wir verschont und das ist sehr angenehm. Aber wenn mir binnen zwei Tagen das dritte Mädchen mit dicken Nähnadeln in der Hand und geschwollenem Unterlippenbereich entgegentritt, weil das Piercen mittels Nadeln und mit Hilfe einer Freundin billiger ist, dann kriege ich einen dicken Hals.
Ein Mädchen hatte letzte Woche bereits mit einer heftigen Infektion zu kämpfen und heute konnte ich nur noch fragen, ob sie eigentlich wissen, was sie sich da antun. Die Schmerzen schienen zumindest schon recht groß zu sein, wenn man mit der Nadel bereits "durch" war und jetzt nur noch das Loch größer machen wollte, damit das Steckerchen aus dem 1-Euro-Markt da reinpasst.
Das Piercing beim Fachmann kostet 45 Euro. Statt Rauchen das Piercing zu finanzieren ist nicht drin und darauf verzichten auch keinesfalls. Jedenfalls nicht mit knapp 16 Jahren. Also setzt die junge Frau von heute auf Experimentalpiercing nach der Do-it-yourself-Methode. Über mögliche Gesichtslähmungen, Infektionen und andere Irritiationen wußte man Bescheid, aber es war eben egal. Egal war ihnen dann eher weniger, als ich fragte, ob sie dann später mit einer hängenden gesichtshälfte und lallender Sprache noch etwas gegen die allseits beliebte Anmache "Spasti" zu erwidern hätten. Schließlich hätten die anderen dann ja wohl recht, oder?
Nenenenene *schauder*
Zurück in die Steinzeit, sage ich mal.