Gegen eine Erhöhung der HartzIV-Sätze …

… spricht sich der Städte- und Gemeindebund aus.

Gegenüber der Leipziger Volkszeitung erklärte der Hauptgeschäftführer des DStGb Gerhard Landsberg “Eine Erhöhung des ALG II von 351 Euro auf 420 Euro würde die Zahl der Leistungsempfänger um rund zwei Millionen erhöhen, da mehr Geringverdiener Anspruch auf finanzielle Unterstützung hätten.”

Prima, Herr Landsberg! Damit haben die Chefs der deutschen Städte und Gemeinden mal deutlich gemacht, was sie von ihren Bürgern halten, die sie wählen und ihnen das Mittagessen finanzieren, indem das wenige Geld ausgeben (müssen), das sie bekommen. Eigentor!

Hier macht sich weider einmal die Arroganz breit, mit der über arbeitslose Menschen gedacht und gehandelt wird. Die gewählten Chefs der Städte und Gemeinden vergessen nur leider, wer sie wählt. Und zwar mit entsprechender Wut im Bauch hoffentlich nicht!

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, daß Postbedienste und junge Polizeibeamte in den unteren Besoldungsgruppen schon vor Jahren einen Anspruch auf ergänzende Sozialhilfe hatten, wenn sie eine Familie gegründet hatten. Da hat das Gehalt nicht gereicht, um mehr als ein Sozialhilfeempfänger zu bekommen. Damals wurde jeder junge Bedienstete höher gruppiert, wenn er dies seinem Dienstherrn meldete. Heute verdienen anscheinend wenigstens die Mitarbeiter im eigenen Hause genug, um den Mund halten zu können.

Es wird gnadenlos vergessen, daß im Öffentlichen Dienst nach wie vor alle zwei Jahre das Gehalt automatisch erhöht wird. Es wir ebenfalls vergessen, daß eine fette Gewerkschaft dafür sorgt, daß Bedienstete regelmäßig Lohnerhöhungen bekommen. Um den Preiserhöhungen entgegen zu wirken. Dagegen wurden die Regelsätze für das Arbeitslosengeld II und die Grundsicherung seit ihrem Beginn um schlappe 5 Euro erhöht. Für alle arbeitenden und nicht arbeitenden Armen wird das Leben Tag für Tag unbezahlbarer. Und da erzählt solch ein Mensch mit einem Monatsgehalt, das größer ist, als die Jahresunterstützung einer arbeitslosen Familie, es wäre eine „voreilige Korrektur“.

So langsam glaube ich, daß ein Ende dieser Arroganz (im Zeichen der Wirtschaftskrise) nur noch durch einen Rundumschlag erzielt werden kann. Einheitslohn für alle, vom Arbeiter bis zum Politiker! Wir legen den Lohn auf das statistische Mittel der momentanen Einkommen fest und es gibt keine Zulagen oder Erstattungen oder sonstige Privilegien für irgendjemanden. Einzig Kinder sind der Grund für eine Erhöhung der Leistung. Ich glaube, wir hätten dann erheblich weniger Manager, Poltiker und erheblich weniger Arbeitslose. Denn ganz plötzlich würde niemand mehr Überstunden machen und der Arbeitslohn wäre bezahlbar.

Wir sehen ja jetzt gerade das verabschiedete Konjunkturpaket unserer liebreizenden Regierung. Statt direkt Arbeitsplätze zu schaffen und die kleinen und mittleren Betriebe mit der Entlastung bei den Lohnnebenkosten zu stützen, werden Abwrackprämien für Autos geschaffen, die niemandem etwas nützen und Bauten finanziert, die lediglich früher als geplant gebaut werden. Arbeitsplätze sind das, was wir brauchen. Besetzte Arbeitsplätze erzeugen Güter, die verkauft werden können, erzeugen einen Mehrwert. Gehälter führen zu Ausgaben, die wiederum die Wirtschaft ankurbeln. Aber das sind alles Dinge, welche die Basis weiß und von der unsere Politiker weit entfernt sind.

Wer Geld an die richtigen Stellen gibt, bekommt es mit Zinsen zurück. Kein einziger HartzIV-Empfänger wird sein Geld sparen. Es wird unmittelbar zum Überleben ausgegeben. Wer einen Arbeitsplatz erhält, gibt sein Geld ebenfalls aus. Zumal heutzutage ohnehin niemand mehr sparen kann, weil das Leben täglich teurer wird. Selbst wenn jemand sein mageres Geld anlegt, finanziert er damit die Banken, die mit diesem Geld arbeiten.

Warum also werden die bereitgestellten Gelder wieder in Wolkenkuckucksheime gesteckt?

Weil unsere Poltiker den Kopf in den Wolken und den Kontakt zum Boden längst verloren haben. Es wird Zeit für eine Wende!

2 Gedanken zu „Gegen eine Erhöhung der HartzIV-Sätze …“

  1. Es hat schon längs 12 geschlagen und die Zeit einer Wende müsste dringend her, aber wie.

    Ich muss heute wählen gehen hier in Hessen, wie ist das bei euch?

    Liebe Grüße Roswitha

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