Guten Morgen 🙂
Ich habe geschlafen, als ob ich ein Stein wäre. Gut so!
Ich bin gestern also mit dem IC in Göttingen angekommen, habe noch ein kleines Gesteck eingekauft und war pünktlich bei meiner Mutter, den ersten wirklichen Arbeitseinsatz mit Besuchsfunktion zu leisten. (Für alle, die meine Geschichte kennen: Dies ist meine leibliche Mutter.)
In der Zeit von ca. 12.30 Uhr bis 18.30 Uhr hatte ich gut zu tun und ich war froh darüber, daß meine Mutter munter mit dabei war. Oft ist es so, daß mir vor den Besuchen ein wenig graut, weil sie gern ins typisch "alte und kranke Lamentieren" verfällt. Das war diesmal nicht, sie war aktiv im Rahmen ihrer Möglichkeiten dabei, mir zu helfen.
Zunächst galt es, eine Vase vom Schrank zu holen und abzustauben. Dann die Gardinen von den Fenstern im Schlafzimmer und im Wohnzimmer abnehmen und in die Waschmaschine stecken. Die Fenster waren ziemlich übel dran. Es sind vorn zur Fußgängerzone 4 Fenster zu je zwei Flügeln mit jeweils 3 Butzenscheiben. Dumm zu putzen und die Handwerker haben letztes Jahr das Holz von außen geölt und dabei die Scheiben gleich mitgeölt. Da hat mich dann doch der Ehrgeiz gepackt und ich habe es weitestgehend geschafft, auch diesen Dreck zu entfernen.
Die Rahmen, Fensterbänke innen und Fensterbänke außen habe ich ebenfalls abgewischt. Für 4 Fenster war zweimaliger Wasserwechsel notwendig und für jedes Glas drei bis vier Durchgänge waschen schneiden fönen waschen und trockenledern. Die beiden Fenster im Flur und in der Küche waren dagegen ein Klacks.
Anschließend alle Teppiche ausklopfen und gründlichst saugen. Der arme Staubsauger mußte leiden, ich habe sowohl die Decken und Wände, als auch die Fußböden abgesaugt. Möbel wurden abgerückt und auch dahinter gesaugt, weil die Federn vom Piepmatz der Mutter überall verteilt waren.
So ganz nebenbei habe ich noch die Dusche repariert und zum Schluß die Küche, das Schlafzimmer, das Bad und den Flur gewischt. Propere Frühlingsfrische dann sozusagen. Ach ja, und das Bett ist nun neu bezogen 🙂
Die knapp 70-jährige Rollstuhlfahrerin war begeistert und ich war nun platt, aber zufrieden mit mir. Abendessen mit kaltem Huhn und frischem Mett war dann ein echtes Festmahl. Meine Mutter meinte zum Schluß, ich könne ruhig alle vier Wochen zum Putzen kommen …… Öööhhhhh ….. Ich glaube, ich bin zu teuer, was die Spesen angeht :))
Normalerweise wird ihr eine Putzfrau vom Amt bezahlt, doch irgendwie sind das alles bislang irgendwie chaotische Beziehungen gewesen, die immer zu seltsamen Kündigungen führten. Und in den Status möchte ich nicht reinrutschen, ich bleibe lieber Sohn!
Wenn noch zwei Stunden mehr Zeit gewesen wären, oder mein Kind dabei gewesen wäre, dann hätten wir sicherlich auch noch alle Möbel abgewischt, die außerhalb meiner Fensterputzreichweite stehen. So mußte ganz nebenbei im mal hier ein Tischchen und mal dort die Heizung den feuchten Lappen erdulden.
Die Hinfahrt nach GÖ war schön, die Rückfahrt ätzend lang und durch randalierende Fußballfans und eine unendliche Hitze im Wagen getrübt. Ich habe dann irgendwann die Rufnummer des Lagezentrums der Bundespolizei angewählt und einen Notruf abgesetzt. Zweimal rief die Polziei zurück und hat dann in Warburg die Personalien einiger Typen aufgenommen, die Richtung Hamm umstiegen. Damit blieben dann die restlichen Alkoholisierten in einem Wagen vor mir und haben den verwüstet.
Ich werde in den nächsten Tagen einen Brief an die Bahn schreiben und darin ein Alkoholverbot in den Zügen anregen. Viele Nahverkehrsunternehmen haben dies schon in ihre Benutzungsbedingungen und Hausordnungen aufgenommen und die Bahn ist die Einzige, die Saufen noch erlaubt. Die Herren haben im Zug geraucht, im Gepäcknetz gelegen und Bier im Wagen verspritzt. Sie spuckten auf den Fußboden und haben die Toiletten vollgekotzt, wie berichtet wurde.
Die S-Bahnen in Hagen waren voller frischer Graffitti, die mit breitem Edding auf allen Sitzen und Flächen in den Waggons angebracht war. Ich denke, es liegt einfach daran, daß in den Regional- und S-Bahnen abends kein Zugbegleiter mehr mitfährt. Seitdem sich diese Dreckstypen sicher fühlen können, wird randaliert. Ich würde mich sicherer und besser fühlen, wenn es wieder Begleiter in den Zügen gäbe, die solche Menschen einfach an der nächsten Station an die frische Luft setzen könnten. Dafür würde ich sogar mehr bezahlen. Auf jeden Fall würde ich jederzeit wieder die Polizei rufen, wenn wieder solche Vorfälle geschehen. Vielleicht sogar zusätzlich über 110. Die Rufnummer der Bundespolizei lautet übrigens 01805 / 234566. Bei Vorfällen den Zug und den derzeitigen Standort angeben. Aber das kennt man ja auch von der Autobahn 🙂
Schnitt
Heute werde ich mit Schatz lecker essen und ich freue mich auf irgendwas spaziergängerliches und gemütliches. Einfach nur so. Schauen wir mal, was der Tag so bringt!