In den Stand erhoben

Im übrigen darf ich mich jetzt rühmen, die folgenden wichtigen Titel zu führen, die mir die Agentur für Arbeit für meine Arbeitsplätze 2 und 3 zugedacht hat:

1. Sozialpädagogischer Assistent
2. Sozialpädagogischer Leiter

Klingt auf jeden Fall recht hübsch.

Früher war alles schon so kompliziert, als es noch vierstellige Berufskennziffern beim damaligen Arbeitsamt gab. Da war ich “7811” und blieb es auch bis zur Reform. Inziwschen habe ich mich ja weitergebildet und eben auch andere Berufe vorzuweisen. Geblieben ist die “781100”, doch nun sind auch noch andere Bezeichnungen hinzu gekommen. Weil es dummerweise meine erlernten Berufe mit der damals verbrieften Bezeichnung nicht mehr gibt.

Somit darf ich mich heute mit einer Fachhochschulreife schmücken, die es damals noch nicht gab, nenne mich gelernter Verwaltungsfachangestellter Bundesverwaltung und auch Verwaltungsfachangestellter Kommunalverwaltung im gehobenen Dienst. Lustig ist, daß ich mich auch Verwaltungsfachangestellter Sozialverwaltung nennen dürfte. Und natürlich dürfen wir den Beruf “Ausbilder – anerkannte Ausbildungsberufe” nicht vergessen.

Die Frage bleibt jedoch bei alledem: Wo werde ich einsortiert? Denn mehr als zwei Berufe zum Vermittlen lässt auch die neue Software der Agentur nicht zu. Außerdem: Was nützt es mir, mit Bezeichungen nur so um mich schmeißen zu können?

Selbstverständlich hatte man mich gefragt, “was ich denn sonst noch so könne”. Kaum hatte ich angefangen, erscholl auch schon der Ruf: “Hör´nse auf, das kann ich hier nicht alles reinschreiben.”

Manchmal bereue ich, daß ich in meinem Berufsleben immer “ja” gesagt habe, wenn es etwas Neues gab. Und noch immer denke ich daran, wie es wäre, wenn ich doch Fluglotse geworden wäre …..

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