Kaffeegespräch

Unmittelbar nach dem Aufstehen beginnt anscheinend in meinem Körper eine wilde Diskussion der Körperangehörigen.

Das Gehirn ist definitiv noch im Tiefschlaf und will seine Ruhe.
Die Augen schreien nach Kaffee.
Dem Magen ist das egal.
Die Beine schlurfen lustlos durch die Gegend.
Die Arme fühlen sich taub an und haben keine Lust.
Der Darm räkelt sich erst einmal ein bißchen.

Dann kommt der erste Kaffee ins Spiel.

Das Gehirn startet den Motor und läft langsam warm.
Die Augen schreien nach noch mehr Kaffee.
Der Magen mag das Warme.
Die Beine beginnen mit ersten Bewegungsübungen.
Die Arme leiten alles an die Hände weiter, damit getippert werden kann.
Der Darm bläht sich freudig auf.

Erste Gedanken bilden sich zur Frage „Noch einen Kaffee, die Herrschaften?“

Das Gehirn lehnt dankend ab.
Die Augen brüllen „Wassndas fürne Frage?“
Der Magen würgt „Oh nö, einer reicht mir!“
Die Beine legen intelektuell Wert auf die Tatsache, daß das Koffein noch immer nicht bei ihnen angekommen ist.
Die Arme fänden das schon Klasse, wenn noch ein wenig Wärme nachkommen könnte.
Der Darm freut sich schon in Bezug auf die Wirkung der zweiten Tasse.

Es folgt der träge Entschluß des erwachenden Ichs, noch einen Kaffee einzuschmeißen.

Das Gehirn fühlt sich an wie nach einem Elektroschock.
Die Augen quasseln „Na endlich!“
Der Magen ergibt sich kampflos und nimmt seine Arbeit auf, rächt sich jedoch mit leichtem Hungergefühl.
Die Beine haben Betriebstemperatur.
Die Arme sind fönhaltigfähig geworden.
Der Darm gibt dringende Signale ans Hirn weiter, endlich die entsprechende Räumlichkeiten aufzusuchen.

Das Ich stellt fest, daß bei diesem Durcheinander ohnehin niemand mehr schlafen kann und beginnt den Tagesablauf.