Kurzgeschichten und andere Dinge

Ich frage mich, so auch heute, warum ich lediglich in Lage bin, kurze Kurzgeschichten zu schreiben. Ich meine, ich labere nun wirklich vielen Leuten Knöpfe an die Backe und kann aus dem Stegreif stundenlange Reden halten. Mir hat mal jemand eine Beschreibung angedichtet, die das erklären könnte: Frag den Carsten nahc der Uhrzeit und der erklärt Dir, wie eine Uhr funktioniert, wo man sie kaufen kann und was Zeit im Allgemeinen bedeutet.

Und jetzt sitzt hier also solch ein Laberkopp, bloggt in rauhen Massen und kriegt keinen Roman auf die Reihe. Nur Kurzgeschichten. Maximal 6 Seiten DinA4 bei Arial 12, meist aber nur 2 bis 3 Seiten. Kurz und knackig eben. Pfffffff.

Da lese ich meterdicke Romane und Biographien, kann keinen Tag ohne Lesen verbirngen und bin dazu noch ein schneller Leser. Dann habe ich beim Schrieben das Hilfsmittel PC, d.h. ich kann im Wesentlichen sogar so schnell schreiben wie ich denke. Dennoch bleiben es Kurzgeschichten.

Inzwischen lese ich ja schon Korrektur und füge auch schon mal den einen oder anderen Satz ein. Damit werden diese Produkte meiner Gedanken auch schon etwas klarer und ausführlicher, wo es Not tut. Doch irgendwie habe ich scheinbar den Beruf verfehlt und das Hobby falsch ausgeübt. Ich sollte wohl Journalist werden. Für Nachrichten.

Dabei fällt mir dann aber ein, daß ich für das Buch jeweils eine Beschreibung jeder Geschichte in einem einzigen Satz brauche. Und damit schon wieder an eine Grenze stoße. Ich krieg die Krise. Da könnte ich dann wiederum schreiben ohne Ende. Also bekommen die kleinen Biester eine Vorbemerkung. Mit einer selbstgemachten Zeichenbegrenzung. Damit es zur Geschichte keine Vorweggeschichte gibt. Das wäre ja mehr als albern, oder?

Jedenfalls bin ich nunmehr bei insgesamt 195 Seiten angekommen und alles, was jetzt noch produziert wird, wird das Vorhandene ausdünnen.

Himmel, was für eine Gedankenarbeit. Ich hatte früher mal die Vorstellung, daß ich erzähle und eine nette Seele nimmt das Gesagte auf Band auf und tippt es dann ab. Ich glaube, dabei würden dicke Romane wie „Vom Winde verweht“ herauskommen. Nur wenn ich so etwas selbst niederschreiben sollte, dann würde mich vermutlich schon bei den Personenbeschreibungen die nackte Langweile packen. Und wenn das geschehen ist, feuere ich sowieso alles in die Ecke.

Ich mag es garnicht erzählen, wie ich schreibe. Denn ich gehe mit einem Gefühl, etwas schreiben zu müssen, tage- und wochenlang schwanger. Ohne auch nur eine ansatzweise Idee zu haben, was ich schreiben will. Dann wache ich eines Tages auf oder ich höre irgendetwas und dann kristallisiert sich eine Figur heraus oder ein Geschehen. Ich denke mir den dramatischen Höhepunkt und danach den Beginn der Steigerung aus. Dieses Denken dauert vielleicht mal einen oder einen halben Tag. Und dann sitze ich, zumeist am frühen Morgen, ungewaschen und unrasiert, den Kaffee kälterwerdend vor mir, am Rechner und hämmere binnen einer halben Stunde die ganze Story in einem Zug runter. Dann muß eine schnelle Rechtschreibprüfung und eine kurze Korrektur erfolgen und ich gehe erleichtert und gelöst ins Bad. zurück gekehrt korrigiere ich nochmals und füge weitere Ideen ein, die mir im Bad noch eingefallen sind und dann war es das.

Meist dauert das Herstellen der pdf, das Erstellen der entsprechenden Website und das Einbinden in meine Seite länger als das ganze Schreiben. Seit einiger Zeit folgt dann das thematische Erstellen eines Bildes für die Version auf der Website und das braucht meist so um die 2 Stunden. Danach bin ich fix und alle und könnte schlafen gehen.

Es ist garnicht so leicht, dem Druck nach Schreiben nachzugehen.

Und es macht unglaublichen Spaß.

Auch wenn es nur kurze Geschichten sind. Und die lese ich ja auch recht gern 🙂

Hier ist das Ergebnis vom heutigen Vormittag:

Schlangenleben

(Die älteren Geschichten gibt es HIER)

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