Sehr geehrter Herr Minister Clement,
auch HartzIV-Betroffene haben manchmal soziale Süchte, die sie nicht beherrschen wollen und können.
Auch Familien im laufenden Bezug von Arbeitslosengeld II möchten sich nicht immer aus den normalen Dingen des Lebens ausklinken müssen.
Immer wieder leiden gerade die Kinder dieser Familien darunter, daß sie nicht das Gleiche dürfen wie andere Kinder. Und auch Alleinerziehende wie ich, die vom Arbeitsmarkt abgelehnt werden oder für weniger Geld als das AlgII arbeiten müssten, haben manchmal die Pflicht, ihren Süchten nachzugeben.
Heute ist dieser Tag, nachdem wir seit Anbeginn des Jahres den Genußtempel der Reichen und Minister nicht mehr besuchen konnten. Heute haben wir es gewagt und unser restliches Geld in Maßen verprasst. Wir haben dazu das folgende Menü mit bitterem Beigeschmack genießen können:
Dieses in Deutschland hergestellte und nur aus wertvollen Zutaten zubereitete Stück amerikanischer Kultur hat mich auch stolz werden lassen, die guten Beziehungen zwischen Amerika und Deutschland zu fördern.
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß auch ich in meiner Eigenschaft als wertloses Objekt der Wirtschaftsmacht Deutschland etwas dazu beigetragen habe, daß es Ihnen gut geht!
Denn der Biss meines Kindes in einen mit Testurteil "gut" bewerteten Cheeseburger aus deutscher Herstellung sichert Ihnen Ihre Pensionsansprüche nach der kommenden Wahl. Denn SIE werden nach dieser Wahl wahrscheinlich kein Minister mehr sein. Und fleißig die in kürzester Zeit erworbenen Pensionsansprüche mit Aufsichtsratspöstchen aufbessern müssen, damit SIE nicht verhungern.
Vermutlich kostet Sie eine solch herzhafter Biss wie der unten sichtbare nur ein Lächeln. Mich kostet er drei Tage Ernährung für mich und mein Kind!
Bild aus Gründen des Personenschutzes redaktionell entfernt
Sie, Herr Minister, haben nach der Wahl die Chance, Ihre Pensionsansprüche geltend zu machen, auch wenn Sie noch nicht das Rentenalter haben. Ich muß noch 20 Jahre darauf warten. Weil Sie es so wollen!
Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit. Und denken Sie mal an das Märchen von Schneewittchen. Wer klopft IHNEN denn auf den Rücken, wenn sie sich an der Mahlzeit! verschlucken, die Sie uns eingebrockt haben??
Ihr immer noch arbeitsuchender Bürger C.K.
P.S.:
Liebe McDonalds Systemrestaurant-Kette,
sorry, aber öfter können Eure treuesten Fans seit Errichtung der ersten Restaurants in Deutschland leider nicht mehr kommen.
Wenn ich wieder mehr Geld zur Verfügung habe, werde ich Euch wieder öfter besuchen und fleißig Einnahmen bescheren, damit Ihr wieder fleißig mehr Gewerbesteuern zahlen könnt.
Viele Grüße
Euer bedauernder C.K.
P.P.S.:
Sehr geehrte Damen und Herren vom Finanzamt,
bedauerlicherweise sehe ich mich außer Stande, die Restaurantkette McDonalds weiterhin im gewohnten Umfange durch regelmäßige Besuche zu fördern.
Für die dadurch entgangenen Mehrwert- und somit auch Gewerbesteuern möchte ich mich hiermit in aller Form entschuldigen.
Ich hoffe, Ihnen in einiger Zeit eine positive Änderungsmitteilung erteilen zu können.
Mit freundlichem Gruß
C. K.
(Ex-Steuerzahler)