Ich könnte manchmal einfach einzelne Menschen anschreien. Da erfahre ich seit Monaten über die verschiedenen Schwierigkeiten eines sehr erwachsenen Menschenkindes mit seiner Umwelt. Mit Familie, Freunden, Kollegen und allem, womit ein Mensch sich so umgibt. Oft genug kommt dann schon recht selbsterkennend die Frage, wer denn die Schuld an all diesem schlechten Umgangston miteinander trägt.
Ich enthalte mich geflissentlich jeglichen Kommentars. Denn egal was ich sagen oder schreiben würde, es wäre entweder nicht ganz meine Meinung (und damit freundlich gelogen) oder es würde treffen. Ganz tief und genau an dem Punkt, wo Mensch sich am meisten verletzt fühlt.
Da walzt jemand rücksichtslos durchs Leben, metztelt alles nieder, was nicht seiner Meinung ist, macht jedem Menschen Vorschriften, wie er zu sein und zu handeln hat und wundert sich dann über das Verhalten jener anderen. Wo Mensch es doch nur gut meint.
Eine solche verzerrte Wahrnehmung des eigenen Verhaltens ist selten. Selten deshalb, weil irgendwann einmal jeder Mensch wach wird und merkt, daß es so nicht weitergehen kann. Zumal eine Beziehung in diesem Zustand schon garnicht zustande kommt. Auch wenn Mensch es sich sehnlichst wünscht und immer wieder leidend darin versinkt, nicht geliebt zu werden. Jeder einigermaßen empfindsame Mensch würde diesem Menschenkind gerade mal eine Stunde gegenüber sitzen, um dann mit Schaudern jeglichen Gedanken an eine Beziehung in die nächstgelegene Mülltonne werfen. Schlimm ist dann nur die recht einseitige Verfolgung des Beziehungsgedankens durch das selbstsüchtige Menschlein.
Denn Selbstsucht scheint mir das richtige Wort. Alles nur für sich, bestimmend bis zur absoluten Dominanz und bar jeglichen Unrechtsbewußtseins alles nehmend und nur das gebend, was für richtig gehalten wird. Die unglaublich wuchtige Präsenz dieses Menschen erschlägt mich selbst ohne körperliche Anwesenheit. Ich könnte schreien, es macht mich wütend, obwohl es mich im Grunde nichts angeht. Der Mensch mag leben wie er will und wird die Früchte seines Lebens selbst ernten.
Ich weiß nicht, was mich bewegt, mir Gedanken über diesen Menschen zu machen. Warum ich soviel Dreistigkeit und Gemeinheit nicht ertrage, wo sie mit mir oder meinen Freunden und Angehörigen nichts zu tun hat. Es ist seltsam, wie ich auf diesen und ähnliche Menschen reagiere. Dabei könnte ich doch einfach jeglichen Kontaktversuch und jegliches Lesen und Hören rigoros verweigern oder abbrechen.
Ich muß daran denken, welche Frage mir ein Arzt stellte, als ich mich über die himmelschreiende Ungerechtigkeit und Verletzung durch einen anderen Menschen beschwerte: “Welchen Gewinn haben Sie daran, daß Sie das zulassen?”
Welchen Gewinn habe ich daran, daß ich den Erzählungen dieses Menschen lausche? Was denkt Ihr?
"Denn Selbstsucht scheint mir das richtige Wort. Alles nur für sich, bestimmend bis zur absoluten Dominanz und bar jeglichen Unrechtsbewußtseins alles nehmend und nur das gebend, was für richtig gehalten wird."
So was hatte ich die Letzten Jahre da hilft nur eines gehen und sich nicht damit belasten sonst geht man drauf………..