Also denn, mein kurzer Eindruck von "Mein Führer" mit Helge Schneider und Ulrich Mühe in den Hauptrollen.
Ich bin beeindruckt von beiden Schauspielern. Der Ulrich Mühe wird ja richtig Klasse, je älter er wird! Und von Helge Schneider habe ich, bei aller Komik, eine solch ernsthaft Schauspielerei nicht erwartet.
Der Film an sich muß wirklich vor dem Hintergrund des Wissens um die deutsche Geschichte gesehen werden. Das Lachen bleibt einem genau dann im Halse stecken, wenn in Sekundenbruchteilen nach einer solchen Szene die Erinnerung an Gelesenes und Gesehenes kommt.
Der Atem bleibt stocken, wenn "Adolf Grünbaum" im Lager abberufen wird und nicht weiß, was mit ihm geschieht. Er soll sich ausziehen und in die Dusche. Blitzartig wechseln vor dem orientierten Zuschauer die Bilder aus Auschwitz mit denen des Films. Der Blick des nackten, scheinbaren Delinquenten geht in Richtung Duschkopf und es rauscht in der Leitung. Als dann doch das Wasser auf seine Schultern prasselt, habe selbst ich, der zu dieser Zeit nicht gelebt hat, Gänsehaut vor Erleichterung bekommen.
Doch bei allem Ernst fehlt natürlich auch der Klamauk nicht. Denn Übungen mit Schäferhunden sind dann doch nirgendwo wirklich in die Vergangenheit des Führers einzuordnen.
Alles in Allem ist es ein Film, der Jugendlichen erst nach dem entsprechenden Geschichtsunterricht gezeigt werden sollte. Denn sonst löst Klamauk das Grauen ab und zeigt es nicht.
Wer um die deutsche Vergangenheit weiß, der wird die anfangs gesprochenen Sätze des Regisseurs und Buchautors verstehen. Doch die hört Euch lieber selbst an 😉