Heute war also der große Tag. Der Beginn der Umsetzung eines Wunsches, abzunehmen und fit zu werden.
Ich war zu früh und ich war aufgeregt. Aufgeregt macht sich dadurch bemerkbar, daß ich einen verschlossenen Gesichtsausdruck bekomme und kranpfhaft versuche, mich zu entspannen. Also saß ich dann im Foyer im Nichtraucherbereich (wieso gibt es in einem Fitnessstudio eigentlich Raucherecken?) und ganz allein. Auffallend waren die orangefarbenen Sessel. Ich hatte das Gefühl, ich passe da nicht hinein. Und es war wirklich eng. Ich glaube, das überprüfe ich dann am Ende meines Sportjahres nochmal.
Wir wurden überpünktlich von unserer Kursleiterin Tanja in einen abgeschlossenen Seminarbereich geführt. Overheadprojektor, Tische, Stühle und ein Geruch nach Abfluß begrüßten uns. Für den Geruch konnte niemand etwas, weil wohl kurz zuvor ein Rohrbruch repariert werden mußte. Mit der Zeit fiel das aber weniger auf.
Tanja mag Mitte bis Ende 20 sein und ist gertenschlank. Wir Teilnehmer sind 18 an der Zahl, darunter 4 Männer. Ich bin nicht der Dickste und nicht der Schlankste. Figurmäßig würde ich mich im mittleren Drittel ansiedeln. Das Alter reicht von Ende 20 bis Mitte 60 würde ich jetzt mal tippen.
Das Ziel des 8-wöchigen Kurses beruht auf drei Säulen. Ernährung, Bewegung und Motivation sind die wichtigsten Bestandteile des Kurses. Zum Thema Ernährung haben wir heute bereits etwas lernen können. Vorab jedoch gab es eine Mappe mit Arbeitsheft, einer Motivations-CD und anderen Kleinigkeiten. Der Kugelschreiber war geliehen.
Zur Ernährung:
Grundsätzlich war mein begonnener Weg bzw. der von Schatz schon richtig eingeschlagen.
- Beim Kauf von fetthaltigen Produkten ist es wichtig, bei etwa 9 % zu bleiben. Das ist wirklich nicht viel und wird nur von wenigen Produkten erreicht.
- Der Zuckeranteil ist so gering wie nur irgend möglich zu halten, denn Zucker wird nahezu unmittelbar zur Fettbildung genutzt.
- Zuckeraustauschstoffe können den fiesen Effekt haben, indem sie Heißhunger auf Zucker erzeugen, weil sie die Bauchspeicheldrüse betrügen. Besser ist es einen kleinen Löffel Honig zum Süßen zu nehmen.
- Light-Produkte und Diät-Produkte machen (wenn man kein Diabetiker ist) Heißhunger auf Ersatznahrung zur Zuckeraufnahme.
- In wenig bis keinem Fett braten und mittlere Hitze statt voller Hitze nutzen.
- Rapsöl und Olivenöl statt Sonnenblumenöl und Margarine zum Kochen, braten und für den Salat.
- Gemüse darf es immer, reichlich und in allen Garungs- und Rohformen geben.
- Statt hellem Brot und Toast lieber Vollkornbrötchen und getoastetes Roggenmischbrot.
- Magerquark und Mageryoghurt statt Käse und wenn Käse, dann fettreduziert auf maximal 15 % total.
- Alle 3 bis 4 Stunden essen und auf die Menge achten. Satt ist satt und aufessen muß nicht sein. In größeren Abständen zu essen verursacht Heißhunger und sorgt für wildes und unkontrolliertes Essen. Notfalls in der Übergangszeit zwischendurch gemüse essen. Aber immer richtige Mahlzeiten alle 3 bis 4 Stunden einplanen. Die Menge reduziert sich automatisch, da ein früheres Sättigungsgefühl einsetzt und nicht mehr aus Hungergefühlen heraus viel gegessen wird.
- Unmittelbar vor der Mahlzeit ein Glas Wasser trinken, während der Mahlzeit ebenfalls trinken. Das sorgt für eine Vorsättigung.
- 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken. Kaffee zählt, allerdings ist es gerade für exzessive Kaffeetrinker wichtig, daß sie ebenso viel andere Getränke zu sich nehmen wie Kaffee.
- Es ist falsch, die 3 Liter am Abend zu trinken. Es ist wesentlich gesünder, sich die 3 Liter über den Tag verteilt in Sichtweite hinzustellen. Wer zum Trinken aufstehen muß, um es zu holen, trinkt nicht.
- Obst in 3 bis 4 Portionen am Tag aufteilen. Eine Portion ist z.B. ein halber Apfel, eine Banane oder eine halbe Birne. Obst ist gut, hat aber Zucker in sich!
- Alkohol weitestgehend vermeiden. Bier ist appetitanregend.
- 2 Stunden vor dem Schlafengehen mit dem Essen aufhören.
- Frühstücken, 2. Frühstück, Mittagessen, Zwischenmahlzeit, Abendessen. Ggf. gibt es noch ein Nachtessen, aber nicht zusätzlich, sondern zu Lasten der Portionsgrößen am Tag. Alternativ Rohkost knabbern *g*
- Mineralwasser, Schorlen und Tee sind allen anderen Getränken vorzuziehen. Cola, Limonaden, Light-Getränke, Iso-Getränke, Fertigdrinks und ähnliches sind Murks.
- Milch nur als fettarme Milch. Dosenmilch vergessen.
- Kartoffeln, Nudeln und Reis dürfen gern sein.
- Männer dürfen an Brötchen, brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis doppelt soviel essen wie Frauen. Männer verarbeiten dank eines Hormons diese Lebensmittel anders und haben damit einen kleinen Bonus. Finde ich Superklasse. Endlich mal ein Vorteil dieses Körpers!
Start der Ernährungsumstellung ab morgen früh bitte. Da mein Tag sehr früh beginnt, habe ich also 5 Mahlzeiten zu bedienen.
Gewicht:
Wir wurden alle gewogen, Körperfett wird bei mir erst morgen im Check-Up festgestellt. Gewogen wird mit Bekleidung, immer mit der gleichen Waage und immer an der gleichen Stelle. Ich wiege 123,4 kg! Morgens wiege ich weniger als Abends.
Nach dem Wiegen war das erste Treffen beendet.
Hausaufgaben:
- Hören des ersten Tracks der Motivations-CD
- Ernährungsumstellung auf die richtige Frequenz der Mahlzeiten
- Ernährungsumstellung auf die richtigen Produkte
- Messen von Taillenumfang, Hüftumfang und Beinumfang
Soviel zum heutigen Treffen. Es gab keine Vorstellungsrunde der Teilnehmer untereinander und man sagt "Du" zueinander.
Morgen ist für mich der medizinische Check-Up und Leistungsmessung, sowie die Einweisung in die Geräte.