Eigentlich bin ich sehr unordentlich. SEHR unordentlich. Doch mit den Jahren fing es an, daß mich diese Unordnung stört und vor Allem sehr belastet. Die äußere Unordnung spiegelt die innere Unordnung wider. Die wiederum belastet. Es entsteht da ein Teufelskreis, der vor einigen Jahren dazu führte, daß ich nur noch Stapelecken hatte. Nachdem ich das erkannt hatte, zog ich mich auf meine ordentlichen Ecken zurück und fühlte mich von der Unordnung um mich herum erdrückt.
Heute versuche ich noch immer, Ordnung zu schaffen. In scheinbar winzig kleinen Schritten gebe ich weg, werfe in den Müll und vermeide das Anhäufen von Gegenständen. Ich kämpfe gegen den Messie in mir.
Dazu gehören dann auch Kleinigkeiten wie beispielsweise der Vorgang mit der Software heute nachmittag. Mein mp3-player hat eine besondere Konvertierungssoftware, die ich heute brauchte. Doch die CD war so aus meinen Gedanken verschwunden, daß ich garnicht erst gesucht habe. Statt dessen bin ich den einfachen Weg gegangen und wollte mir die Software aus dem www laden. Doch dort gab es sie nicht oder nicht mehr. Also raffte ich mich auf und ging suchen.
Völlig entnervt begann ich, meine CDs durchzublättern, bis mir einfiel, daß ich eben diese Suche während der Garantiezeit von Geräten mit Software ja mal verhindern wollte. Also schaue ich nach dem Päckchen mit Handbuch, Kabeln und eben der Software im Computerschrank. Und da war sie. Die CD und eben auch der Rest.
Auch wenn ich mich nun über Vergesslichkeit, Unordnung und Schusseligkeit aufregen konnte, mußte ich doch darüber grinsen, daß ich mich selbst überlistet hatte.
Ich schaffe mir Ordnung nur mit Krücken wie der Selbstüberlistung. Doch langsam kommt sie dahin, wo ich sie hin haben möchte. Der kommende Umzug wird ein weiterer Anlaß sein, mich von vielen Dingen zu trennen. Schließlich verliere ich gut 20 Quadratmeter Raum. Gut so! Ein weiterer Schritt in Richtung Ordnung.