Prophetisches

Die Zeichen der Zeit sind eindeutig. Und beruflich erhalte ich inzwischen Einblicke in politische und wirtschaftliche Zusammenhänge, die einfach nur gruselig sind. Aus diesen Beobachtungen heraus stelle ich meine Prognosen mal mehr oder minder still in den Raum.

1. Die Automobilkrise ist das willkommene Ereignis für eine unglaubliche Vielzahl von schwach oder nicht betroffenen Betrieben, sich durch gezielten und ausgiebigen Personalabbau zu sanieren. Es werden Produktionen bewußt herunter gefahren, die noch vor einem Jahr lediglich auf Halde produziert hätten. Die Wahrheit darüber wird noch im Laufe des Jahres 2009 von Regierungsmitgliedern vehement bestritten.

2. Aufgrund der durch die Automobilkrise um sich greifenden Sanierungspanik in allen Branchen werden zunächst Personalstärken rigoros abgebaut, um bereits im Sommer bzw. Herbst 2009 unter dem lauthals verküdenten Motto “Mutig voran!” neue Stellen zu schaffen. Diese Stellen werden aus Fördermitteln des Bundes geschaffen und dienen dem Abbau der hohen Arbeitslosenzahlen. Die Stellen werden jedoch zu mehr als 75 Prozent mit Zeitarbeitern besetzt. Die Tarifverträge mit den bislang hoch ausgehandelten Löhnen der ursprünglichen Stellen sind damit nicht anwendbar. Es gelten für alle Zeitarbeitnehmer die Tarifverträge der Zeitarbeitsunternehmen mit 7,15 € brutto die Stunde.

3. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kaufhausketten und die Deutsche Bahn setzen verstärkt auf den Einsatz von Zeitarbeitskräften im Niedriglohnniveau. Es kommt aufgrund der Krise zu Personalabbau (s. oben). Dieses geschieht in Lawinenform ab Ende 2009. Anfänge sind schon gemacht.

4. Die Regelsätze für HartzIV werden nicht erhöht, die Regelsätze für Kinder werden von bisher 60 Prozent des Erwachsenensatzes auf einen festen Betrag festgesetzt. Dieser entspricht etwa 75 Prozent und erstickt die Proteste der Grünen.

5. Die Renten werden nicht angepasst. Auch 2010 nicht. Es wird über eine weitere Versteuerung der Renten nachgedacht.

6. Die Umweltzonen führen zu Mehreinnahmen bei den Bußgeldern. Die Polizeigewerkschaft beschwert sich über die Kräftebindung der Polizei und befürchtet eine höhere Kriminalitätsrate. Daraufhin werden die Kontrollen eingeschränkt und neue Plaketten vom Autofahrer nicht mehr beantragt. 2011 werden die Umweltzonen abgeschafft.

7. Die neue Kfz.-Steuer führt zu statistischen Erleichterungen der Autofahrerschaft. Aufgrund vermehrter Stillegungen der Autos ärmerer Bürger sinken die Steuereinnahmen weiter. Das wird 2010 durch eine Anhebung der Mineralölsteuer abgefangen. Trotz des Vorschlags diverser Parteien, die 2009 die Umlage der Kfz-Steuer auf den Benzinpreis verlangt hatten, wird diese nicht abgeschafft. Der Autofahrer ist gegenüber Anfang 2009 jetzt mit der 1,5 fachen Steuer belastet.

8. Eine Änderung der Pflegestufen führt zur Erhöhung des Pflegeversicherung. Diese wiederum zieht die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge nach sich. Was wiederum eine Minderung der Krankenkassenleistungen mit sich bringt. klingt unlogisch? Ist leider so.

9. Die Kinder- und Jugendarbeit der ehrenamtlich tätigen Verbände wird nicht mehr finanziell unterstützt. Die Ganztagsschulen werden bundesweit flächendeckend eingerichtet und sollen die Kinder- und Jugendarbeit übernehmen.

10. Es werden bis 2012 in Deutschland 12 neue Jugendgefängnisse gebaut.

11. Angela Merkel wird wiedergewählt.

12. Angela Merkel wird nochmals wiedergewählt.

13. Die Wahlbeteiligung sinkt in Deutschland in einem Bundesland unter 50 Prozent.

Ich bin gespannt, wieviel davon tatsächlich zum angekündigten Zeitpunkt stattfindet. Stattfinden wird es meiner Meinung nach auf jeden Fall. Es sei denn, ganz viele Menschen nehmen diesen Beitrag zum Anlaß, dagegen zu arbeiten.

Ich hätte noch viel mehr Punkte zur Diskussion zu geben. Aber irgendwann muß ich auch mal schlafen. Ich bin gespannt auf Eure Meinung. Und um es noch einmal zu sagen: Das ist keine Schwarzmalerei! Ich denke eher positiv und versuche realistisch an gegebene Dinge heran zu gehen. Es könnte schlimmer kommen.

Und wir würden es dennoch aushalten!

2 Gedanken zu „Prophetisches“

  1. Die Krise der Automobilindustrie finde ich ziemlich hausgemacht. Wenn man fuer zehn Leute kocht, aber immer nur fuenf kommen, dann produzierst du schlicht immer zuviel. Wenn du beim Kochen nie etwas neues ausprobierst, wirst du auch keine neuen * Esser* bekommen, sprich trotz scheinbarer Krise wird rumgejammert. Es gibt in der Autobranche immer noch grosses Umdenken bei alternativen Antrieben

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