Die nächste Absage im Biefkasten. Ok, war sowieso etwas weiter weg, aber immerhin: Es war mein angestammter Job.
Auf dem Rückweg vom Brötchenholen kam dann wieder diese fruchtlose Idee mit den selbständigen Seminaren. Ich weiß, daß ich sowas veranstalten kann und ich weiß auch, daß ich Lust dazu hätte.
Einzig, es fehlen die beeindruckenden Scheine und Urkunden für diejenigen, die ausschließlich Psychologen trauen und Menschen, die Brief und Siegel vorweisen können. Ohne Garantie für ein Gelingen aller Seminare.
Ich würde gern wieder selbständig sein und alles machen, was Spaß macht, Geld bringt und mich berühmt macht. Das stelle ich hier mal so platt in den Raum. Die persönlichen Voraussetzungen sind schon lange geschaffen, es fehlt nur an Geld und dem richtigen Schubs.
Förderungen durch das Arbeitsamt oder die JobAgentur? Vergiß es! Ich brauche für mich und für die urkundliche Legalität zumindest noch den Master im NLP. Der kostet mich rund 3.000 Öcken und die hab ich nicht und werde sie auch nicht haben. Denn mit einem monatlichen Salär von 1.200 Euronen für zwei Personen, abzüglich Miete, Kosten und Warmes bleibt nichts übrig. Und die Behörden zahlen keine Fortbildungen dieser Art und schon garnicht eine Fortbildung außerhalb meines erlernten Berufs. Und den habe ich zuende gelernt.
Der Traum: Ein Gebäude mit Drumrum, in dem ich leben und arbeiten kann. Wo ich in meinem intimsten bereich Messie sein kann. Wo ich aufräumen kann, wann ich will oder auch nie. Einen bereich, der pikkobello ist und den ich gern sauber halte und pflege, wo Ordnung pur herrscht, wie in einer Möbelausstellung. Eine Wohnung, eine Gastwohnung, ein Büro, eine Praxis und ein Seminarraum. Das wäre ideal. Und ein Hund. Zum Spazierengehen. Alles insgesamt ruhig älter und preisgünstig. Ein ewiger Traum.
Und dann schaue ich mich hier um und entdecke Dinge, die ich immer noch nicht auf die Reihe bekommen habe. Da weiß ich glatt, wie ich jetzt kritisiert werden kann. Frei nach dem Motto: Höhenflüge machen, aber den Boden nicht sauberhaben.
Ganz ehrlich?
Ich bin grad ein wenig depressiv und fühle mich ungebraucht.
Aber das geht schon wieder vorbei.
Nachtrag:
Mir fehlt es sogar an der Kohle, dieses blöde Buch endlich rauszubringen. Ich habe die Wahl zwischen Autoreparatur, anderem Bett für´s Kind, Kfz.-Steuern, Essen kaufen und Buch.
Es ist immer alles andere wichtiger als das, was mir wichtig ist. Weil es lebensnaher ist.
Auch so ein Traum. Das Buch herstellen lassen, sich ein paar davon unter den Arm klemmen und durch die Büchereien und Läden tingeln und Lesungen machen.
Schon mal gehört? Platzende Seifenblasen machen ganz leise "plopp".
plopp
plopp
plopp
plopp
plopp
plopp
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