Ich bin „immer mal wieder zwischendurch“ in meinem Stammbaum bei Ancestry zugange und arbeite dort die hunderte von Hinweisen nach und nach ab.
Aus purem Interesse an der Technik habe ich dann auch einen DNA-Test gemacht und bin dadurch im Kontakt mit dem ausgewanderten Teil der Familie väterlicherseits. Hier tat sich lange Zeit nichts Neues mehr.
Jetzt hat mich ein neues Match auf der mütterlichen Seite kontaktiert und ich freue mich sehr darüber. Denn dieser noch recht junge Mann hat und sucht Verbindungen in der Familie, die unsere Ergebnisse zusammenbringen können.
Ich möchte damit gern die die Hoffnung bringen, nicht aufzugeben und geduldig immer wieder die Accounts zu besuchen, die vor sich hinschlummern.
Auch wenn viele von uns meinen, sie hätten nicht mehr viel Zeit.
Meine Großeltern mussten ihre „arische Abstammung“ nachweise, damit sie unbeschadet weiter in ihrem Geburtsland Deutschland leben durften. Meine Großmutter hatte sehr viel Glück, dass die Migration ihrer Großmutter aus Frankreich damals noch nicht als Tatbestand zur Ausweisung oder Vernichtung galt.
Mein Großonkel und meine Großtante, Geschwister meines Großvaters hatten da weniger Glück. Der Großonkel wurde wegen seiner Zugehörigkeit zu einer nicht erwünschten Oppositionspartei für unzurechnungsfähig und seine Schwester wegen ihrer geistigen Behinderung für „irre“ erklärt und in die als Vernichtungseinrichtung bekannt gewordene „Heilanstalt“ des KZ Pirna verschleppt und dort getötet.
Das sind keine Behauptungen, sondern durch amtliche Unterlagen der Nationalsozialisten nachgewiesene Tatsachen.
Genau deshalb müssen wir lauter werden, um der beginnenden Wiederholung dieses Wahnsinns Einhalt zu gebieten. Jeder ist betroffen, jeden kann es erwischen, wenn Höcke, Weidel, Chrupalla und Co. in die Regierung gewählt werden.
Ich gebe gern Informationsabende zur Ahnenforschung und zeige Euch die Möglichkeiten auf, wie gesicherte Informationen gefunden werden können.
Ich möchte nicht, dass die mühsam aufgebaute bunte Welt für meine Enkelkinder wieder in Angst, Tod und Vernichtung endet.
Und heute Nacht hat sich dann in Sachen Ahnenforschung wieder etwas getan. Meine Urururgroßmutter, geboren 1824 wurde gefunden. Die wäre dann für meine Enkelkinder die Urururururgroßmutter. Jetzt kümmere ich mich als Nächstes um die Pflege der Linie meiner Großmutter väterlicherseits. Da sind auch noch ein paar „Ur“ mehr drin, weil die bis ins 14. Jahrhundert zurück geht. Das ist so spannend.
Und zwischendurch pflege ich dann mal die bisherigen Stammbaum-Variationen meiner gesamten Verwandtschaft in das nunmehr wohl letzte und vererbbare System ein. Ich vermute allerdings, dass es durch die weltweite Vernetzung wohl doch dazu führen wird, dass nahezu täglich neue Verbindungen ans Tageslicht kommen. Sehr schön! Vielleicht stellt sich ja noch eine Verwandtschaft zu jemandem von euch heraus.
Kleine und kleinere Schwester interviewt, Unterlagen zugesandt bekommen und als Fleißarbeit die neuen Daten ins System eingebaut.
Und schon wieder bin ich auf eine Merkwürdigkeit gestoßen. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch ein Teil der mütterlichen Verwandtschaft nach Amerika ausgewandert ist und nicht nur der bisher bekannte Teil väterlicherseits.
Ich habe da jetzt mal etwas angestoßen, um ggf. Urkunden aus den USA mit Daten in Deutschland abzugleichen.
Das Schloss an der Loire habe ich noch nicht gefunden. Auch wenn ich großmütterlicherseits immer tiefer in die französische Verwandtschaft eintauche. Und auch hier gehe ich einer weiteren Spur nach, die mich dann mit einem früher mal geliebten Feingebäck verwandtschaftlich verbinden könnte.
Ich habe mich heute dann mal beim Bundesarchiv angemeldet, um mehr Informationen über die im 2. Weltkrieg beteiligt gewesenen Vorfahren zu erfahren. Irgendwie ahne ich, dass da noch Geschichten auf mich warten.
Erste Hinweise auf den geliebten Bruder meiner Oma väterlicherseits deuten auf eine tragische Geschichte hin. Es geht um einen 18-jährigen Soldaten, ein U-Boot auf erster Feindfahrt, einen Spion und den Tod des jungen Mannes.
Aus besonderen Gründen habe ich gestern viel Zeit im Auto verbracht und dabei WDR 2 gehört. Unter anderem lief eine Sendung mit Jörg Thadeusz, der einen Autor und sein Buch vorstellte. Darin geht es um das Ergebnis dessen, was der Autor bei Gesprächen mit seinen Eltern vor ihrem Tod über deren Kindheit und junges Leben erfahren konnte. Das hat mich über meine eigenen Interviews nachdenken lassen.
Ich hatte die Eingebung, meinen Großvater väterlicherseits und in Teilen meine Mutter über deren Eltern, Geschwister und Leben zu befragen. Meine Intension war damals die Klärung meiner eigenen Geschichte als unweigerliche Fortführung des ungeklärten Chaos in meiner Familie. Wie sich später herausstellte, hatte meine Großmutter väterlicherseits vieles erzählt, jedoch nicht immer vollständig nachvollziehbar erklärt.
So bin ich immer wieder auf die Suche gegangen und es wuchs daraus meine Ahnenforschung mit all den kleinen und großen Geschichten rund um das, was meinen Vorverfahren geschehen ist. Da ist die Vertreibung der Hugenotten auf Großmutters Seite. Kriegserlebnisse mit Gefangenschaften bei meinem Großvater. Die Evakuierung meines Vaters mit Entfremdung von seinen eigenen Eltern. Der tragische Tod eines noch jungen Großonkels, das Gerücht über eine außergewöhnliche Krankheit eines anderen Großonkels, der öffentlich dokumentierte Streit eines Vorfahren im Mittelalter und viel andere Vorgänge mehr habe ich nach und nach gefunden. Die Quellen werden immer mehr und die Ergebnisse sind oft recht erstaunlich. Weitere Andeutungen gilt es nicht zu vergessen und zu recherchieren.
Ich bin froh, damals gefragt zu haben und wünsche mir, ich hätte noch mehr Menschen aus meiner Vergangenheit befragt und Notizen gemacht. Erste Kontakte zu anderen Forschenden in der Familie habe ich knüpfen können. So erweitert sich immer mehr mein Familienbaum in Richtung Wurzeln und Krone. Dieses Wissen hilft mir, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Ich weiß, woher ich komme und welche Erlebnisse und Zeiten meine Ahnen hinter sich gelassen haben. Es ist nicht nur spannend, seinen Wurzeln zu entdecken, sondern auch ein Stück „Ankommen“ und das Gefühl von Heimat. Wo auch immer diese ist. Meine Wurzel liegen in Deutschland und Frankreich, meine verwandtschaftlichen Verbindungen sind über die ganze Welt verteilt. Das macht etwas mit mir und ich kann nur jedem Menschen und gerade den jungen Leuten empfehlen, sich rechtzeitig um die Frage nach dem „Woher komme ich“ zu klären. Redet mit Euren Angehörigen über ihre Geschichte und die ihrer Vorfahren. Redet mit ihnen, bevor es zu spät ist. Daten bleiben vielleicht erhalten und nachvollziehbar, die Geschichten darum nicht.
Stichwort #Ahnenforschung
Da hat sich doch glatt jemand bei mir gemeldet, der die Ahnenforschung auf der Seite eines meiner Urgroßonkel väterlicherseits geführt und mich als Forschenden gefunden hat. 🙂
Das ist ja so hochinteressant, zumal offenbar von der Seite aus auch noch Bilder existieren.
Ich warte ja auch immer noch darauf, dass sich mal jemand aus Frankreich, Italien oder Finnland meldet, der mit mir verwandtschaftlich verbunden ist. Irgendwie fühlt sich das so weltenbürgerhaft an. 🙂
Ich fühle mich im Übrigen vom britischen Königshaus sehr geehrt, dass sie den frisch geborenen künftigen König von England Georg genannt haben. Damit ist die Verbundenheit zu mir erneut hergestellt. Schließlich hatte mein Urgroßvater und seitdem bis zu mir jeder männliche Nachfolger die Ehre, diesen Namen zu tragen. Wegen dieses Ereignisses am 13. Dezember 1868. Danke also, liebe Käte und lieber Willi. 🙂
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