Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass sich die Teilnehmenden in vielen (Selbsthilfe)Gruppen mehr im gegenseitigen Leid ergehen und sich darin aufgeben (wollen), als nach tatsächlichen Lösungen und Aufklärung zu suchen.
Deshalb bin ich sehr vorsichtig und gehe da mit gebotener Distanz heran.
Ich arbeite beruflich mit Menschen, denen im Leben viel Schlimmes passiert ist und entdecke immer wieder viele Parallelen zu meinem eigenen Leben bis zum 50. Lebensjahr. Ich kann allerdings immer nur denen helfen, die das Leid überwinden wollen und nicht nur darin die ständige Schuld für alles sehen, was in ihrem Leben falsch läuft.
Deshalb gehe ich an Gruppen, Berichte, Seminare u.ä. mit eher wissenschaftlichem Interesse heran und packe die Ergebnisse in meine innere Schublade mit der Aufschrift “Erklärung des Geschehenen”.
Denn die Schritte zur Überwindung von Traumata sind ja bekanntermaßen (in einfache Worte verpackt):
1. Erkenne, was mit dir geschieht
2. Verstehe, was geschehen ist
3. Akzeptiere, dass du die Vergangenheit nicht ändern kannst
4. Gestalte deine Zukunft und denke daran, dass auch scheitern stärker macht.
Diese Schritte setzen voraus, dass jemand mit einer üblen Geschichte aktiv wird. Denn jammern und sich kraftlos geben, hilft nicht. Mir ist aus eigener Erfahrung bewusst, dass jeder Tag ein Kampf ist. Doch dieser Kampf lohnt sich. Für sich selbst und die Menschen im unmittelbaren Lebensumfeld.