Das Treppenhausgrün blüht

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach unserem Umzug und damit auch nach der räumlichen Trennung von den anderen Ablegern blüht unsere mehr als 130 Jahre alte Clivie schöner denn je.

Clivie mit genetisch interessantem Inneren

Schon im 19. Jahrhundert war sie eine reine „Treppenhausblume“, wie meine Oma einst erzählte. Auch sie hatte sie schon als alte Pflanze geerbt. Wir haben immer wieder dieses sicher genetisch hochinteressante Gewächs geteilt und weitergegeben.

In einer Wohnung würde sie nichts werden. Als Spezialistin für Treppenhausbegrünung will sie nur dort zufrieden leben und manchmal sogar zweimal im Jahr blühen. 

Schwätzer

Da organisiert man alte eingefahrene Strukturen neu, führt behutsam und schrittweise langsam neue Abläufe ein und versucht zu jeder Zeit, die Menschen an „neue Zeiten nach dem 2. Weltkrieg“ zu gewöhnen. Weil heute einfach nicht mehr die Helfenden und die aufwändigen Arbeitsschritte zur Verfügung stehen oder möglich sind.

Und dann gibt es immer wieder diese elendigen Stänkerer mit ihren Sprüchen wie „Früher war alles besser“, „Es wird immer schlimmer“ und „Warum muss immer alles dauernd geändert werden“.

Wenn ich dann jedoch erwidere, dass sie gern alle Arbeit übernehmen dürfen, um es „besser“ zu machen, dann kneifen sie mit den Worten „Wieso ich, dass ist doch ihre Arbeit“. Also kann ich mir im Grunde das laut vordenken, was ich stumm erwidere: „Ach, halt einfach dein Maul, du Schwätzer.“

Das sollte ich wohl öfter mal machen. Vielleicht auch irgendwann mal laut. Wenn ich über 70 Jahre alt bin, als dement gelte und innerlich befriedigt grinse. Aber das ist eine andere Geschichte.

Entmoosung

Heute Vormittag wieder das persönliche „Fitness-Studio“ für ein „Workout“ genutzt.20 Meter Parkplatzfront von gefühlt seit Bau des Hauses vor mehr als 100 Jahren festklebendem Moos befreit.
Im Einsatz waren:
Zwei temporär eingesetzte jüngere Helfer (als da nämlich der kurzzeitig und kurzfristig erschienene Schwiegersohn und der wegen des zweiten Impftermins angereiste Neffe wären), zwei Drahtbesen, eine Schaufel, ein großer Eimer, ein Straßenbesen und regenfeste Bekleidung.
Kollateralschaden dieses Mal: Die üblichen Blasen an den Händen und Rücken mehr als vorher (kennwaja).

Nebenbei noch: Zwei Haltverbote montiert (ausGründenextrafürdoofeVerkehrstilnehmende), einen Schließzylinder ausgetauscht (weil endlich lieferbar geworden), Spülmaschine leergeräumt und wieder befüllt und mit Enkelkindern gequatscht.

Jetzt müsste ich noch Protokolle schreiben und einen Haufen Büroarbeit machen. Aber irgendwie bin ich noch immer im „Ich will arbeiten- Modus“. Meine Art von Samstag eben.

P.S.: Ich habe dann doch nicht mehr aktiv gearbeitet, sondern die Frau abgeholt, LEGO-Modelle auseinander gebaut und nach dem Abendessen etwas Bier gegen die Schmerzen eingenommen (Ich schrieb ja darüber, dass Alkohol bei mir die gleiche Wirkung wie Schmerzmittel hat: Es tut immer noch weh, ist mir aber egaler als vorher). Da ich außerhalb dieses Wochenendes schon länger keinen Alkohol mehr hatte, klingeln die Alarmsignale des Suchtbarometers nicht ganz so laut (Suchtberatende würden sich jetzt über meine Sorge totlachen.).

Dies und das

Das vergangene Wochenende war einfach mal gut gefüllt.

– Nebenher Bilder sortiert und alten Beiträgen zugeordnet.
– Für die Enkelkinder eine Seilrutsche gebaut.
– Mit den Enkelkindern gespielt.
– In der Vereinsküche die Schränke staubdicht eingepackt.
– Ein paar Rollen an wichtiges Sitzutensil gebaut.
– Die Planung für einen Geräteschuppen abgeschlossen und Material bestellt.
– Urlaub geplant (mal wieder und hoffentlich nicht vergeblich)
– Impftermine für uns beide bekommen (Freitag).
– Leck im Zulaufschlauch der Spülmaschine festgestellt (Wobei ich mich frage, wieso ein Aquastop das Aqua nicht stoppt, wenn der Riss unterhalb des Aquastops liegt und oberhalb des Aquastops nichts außer der Rohrleitung ist.)
– Neuen Spülmaschinenzulaufschlauch bestellt (weil ich keine Lust auf einen Schnelltest habe, nur um ein Teil im Baumarkt einzukaufen).
– Zwei Tage das Auto nicht bewegt.
– Ein wenig geschrieben.
– Ein wenig mit der Ahnenforschung beschäftigt.
– Das ganze Wochenende lang Spargel gegessen.

Und ganz bestimmt habe ich noch viel mehr getan, obwohl ich das Gefühl habe überaus wohltuend faul gewesen zu sein. Das Beste war jedoch damit verbunden, dass wir am Samstag vermutlich den Mieter nebenan in den Wahnsinn getrieben haben müssen. Ich hatte aus einer Lieferung eine Luftpolsterfolie von gut 1,50 m x 1,50 m aufbewahrt und sie der Enkeltochter in die kleinen Hände gedrückt. Als sie dann entdeckte, dass die Folie am auf Boden gelegt so herrliche Knallgeräusche beim Hüpfen und Tanzen macht, war der Spaß perfekt. Bei Omas und Opas darf man eben auch Dinge machen, die sonst vielleicht nirgendwo erlaubt sind. 🙂

Wir haben übrigens von Anfang an beschlossen, keine Bilder von den Kindern im www zu veröffentlichen. Das soll zum Einen einen später den selbst bestimmten Umgang mit eigenen Daten ermöglichen (einschließlich deren Nachvollziehbarkeit) und zum Anderen den abartigen Menschen, die mit Kinderpornografie handeln kein Material zu liefern. Es ist bekannt, dass auch völlig harmlose Bilder von angezogenen Kindern als Futter für deren Perversitäten dienen. Von daher bleibt es bei diesem kleinen Ausschnitt.