Auf dem heutigen Weg von der Garage, wo unser Wohnwagen und der Anhänger stehen in Richtung Wohnung konnte ich wieder einmal auf der Landstraße so meine Gedanken gleiten lassen. Dabei kam ich am hiesigen Containerbau für die vorhandenen und noch erwarteten „Asylbewerber“, sprich aus anderen Ländern geflüchteten Menschen vorbei.
Container sind aufeinandergestapelt, Fluchttreppen außen montiert und rund um das Gelände ein Bauzaun mit Werbung für die errichtenden Baufirmen aufgebaut. Dieser Zaun ist teilweise umgekippt, das ganze Gelände ohne Müll, aber mit Bauschutt und irgendwelchen Erd- und Steinhaufen übersät. Dort wohnen Menschen. Gute 1,5 Kilometer außerhalb des Ortes, den sie zu Fuß mangels Bushaltestelle und Gehweg entlang der Fahrbahn auf der Landstraße erreichen müssen. 70 km/ sind erlaubt und wir wissen alle, wie sich der gemeine deutsche Autofahrer einen Dreck um solche Einschränkungen seiner Freiheit kümmert.
Wie ich dort also entlangfahre, steigt in mir die Frage auf, ob das Volk an sich und insbesondere die „normalen“ Menschen eigentlich überhaupt wissen, wie wir mit geflüchteten Menschen verfahren? Angefangen von der Kontrolle an den Grenzen, weiter über die Registrierung, die Zuweisung in solche Unterkünfte, das Asylverfahren, die Sache mit dem Geld, dann die ständig nur begrenzt genehmigte Aufenthalt, das Verbot der Arbeitsaufnahme, das Verbot des Wohnortwechsels, das Verbot an den Integrationskursen teilzunehmen und später dann vielleicht ein Aufenthaltstitel, mit dem sie arbeiten dürfen, aber keine Arbeit bekommen. Weil den Arbeitgebern die Sprachkenntnisse zu gering sind, die Zertifikate zu den Berufen fehlen, die Anerkennung des Studienabschlusses fehlt, und tausend Ausreden mehr, alles mit dem laut herausgebrüllten Fach- und Arbeitskräftemangel im Hintergrund.
Ich habe inzwischen jahrzehntelange Erfahrungen im Umgang mit der Integration von Menschen aus anderen Ländern in diesem Land, das sich aktuell Deutschland nennt. Und ich überlegte nun heute, ob ich alle diese bitteren Erfahrungen und die erlebten großartigen Erfolge der hart gegen die Bürokratie und Vorurteile kämpfenden Menschen „einfach“ mal aufschreibe.
Mein liebster Titel dazu wäre „Deutschland schafft sich ab“, doch er ist bereits von einem Populisten der rechtsgerichteten Scheinchristen belegt. Leider ein Bestseller, sonst hätte ich diesem Misanthropen den Titel abgekauft und ein Verb dazu gehängt.
Leider ist es so, dass ich alle meine Schreibprojekte so unendlich lange bearbeite. Doch gerade jetzt, wo ich mehr geschrieben habe, als ich wollte, kommt mir die Idee eines Podcasts dazu. Vielleicht setze ich das technisch um und ebenso vielleicht hört das dann jemand, der jenseits der rechtsversifften AfD-Blindwütigen-Follower lebt. Das wäre schön.