Da sind wir wieder

Da sind wir wieder.
Wir sind zurück aus einem besonderen Urlaub, den wir so auch noch nicht hatten.

Neuharlingersiel Hafen zwischen Weihnachten und Neujahr


Vor Weihnachten an die Nordsee reisen und dort bis nach Silvester bleiben, Restaurants erkunden und zwischen „Boah, der Hammer“, „Naja, war wohl nichts“ und „Immer noch allererste Superklasse“ erschmecken, Wir haben Seehund-Bildung genossen, einen schwimmenden Weihnachtsbaum gesehen, Kinderpunsch (für mich) in fieser Kälte und romantischer Umgebung genossen, Tee getrunken und jede Menge Torten verspeist.

Jedes Fischbrötchen musste einfach sein und ich wurde zwar kein Kniffelmeister, aber auch nicht der letzte Verlierer.

Die Liebste wäscht seit gestern schon wieder die Wäsche, das Auto ist ausgepackt und aller Hausrat wieder verstaut. Denn wir waren zum ersten Mal mit einem anderen Paar in einer Ferienwohnung eingemietet. Die würde ich zwar nicht wieder anmieten, aber immerhin war die Vermieterin gegenüber meinen mitgeteilten Mängeln bei der Rückgabe aufgeschlossen. Wir hatten aber auch eine Menge mitzuschleppen, weil wir es uns mächtig gemütlich gemacht haben. Weihnachtsbraten mitsamt Bräter, Pfanne, Kaffeevollautomat und was man so vermutlich (und tatsächlich dann auch) nicht in einer Ferienwohnung erwarten darf.

Der nächste Urlaubsstop ist nun ein Wochenende mit den Kindern und Enkelkindern in Hamburg zum Besuch des Miniatur-Wunderlands. Danach folgt eine große Norwegenreise und dann noch ein kurzer Urlaub in Wien. Vielleicht schaffen wir ja noch ein oder zwei verlängerte Wochenenden irgendwo an der See, aber das richtet sich nach meinen Arbeitszeiten.

2024 kommt noch

Für das heute endende Jahr 2024 hatte ich schon einige Bilder zum vorgenommenen Jahresrückblick herausgesucht. Doch dann kam eine geplante und doch ganz plötzlich eintretende Reise dazwischen. Nun wird es mangels der Lust und der Bilder mitsamt dem PC, auf dem sie gelagert sind, doch erst 2025 werden, bis der Beitrag erscheint.

Dafür kann ich jetzt schon berichten, dass wir im kommenden Jahr leider den Wohnwagen stehen lassen müssen und dafür im Vorsommer eine längere Reise nach Norwegen antreten und ich der Liebsten im Herbst die Stadt Wien zeigen werde. Danach ist, bis auf die zu verwendenden Urlaubstage um die Weihnachtszeit und Neujahr herum, mein Urlaubsanspruch beim Arbeitgeber auch verbraucht.

Das ist überhaupt so ein Ding, das die Gewerkschaften bei ihren Verhandlungen für den für mich geltenden Tarifvertrag so richtig versemmelt haben. Ich entsinne mich an Zeiten, da bekam man mehr Urlaubstage, je älter man wurde. Das wurde irgendwann abgeschafft und führt jetzt zu abzubummelnden Überstunden und aus meiner Sicht unnötigen Krankschreibungen wegen leichter Erkältungen. Aber wer bin ich schon, der die großen Verhandler auf ihre Fehler hinweisen könnte?

Jedenfalls steht für 2025 noch mindestens eine Operation an, vor der mir etwas graut. Ich werde berichten.

Und wir haben schon jetzt zwei Konzertbesuche gebucht, auf die wir uns freuen. Immer in der Hoffnung, dass es noch einige mehr werden, können wir uns über Max Raabe und das Palastorchester und Helge Schneider freuen. Beides findet in Hagen statt, dessen wunderbare Stadthalle schwer begeistert und zufrieden macht. Auch wenn ich sonst dieser Stadt absolut nichts abgewinnen kann, ist die Stadthalle doch seit unserem Konzertbesuch mit Karat auf unserer Liste der guten Konzertorte ganz weit oben angekommen. Dagegen weigere ich mich, die Mitsubishi Hall in Düsseldorf aufgrund ihrer unterirdischen Akustik und der strunzblöden Anreise- und Parksituation jemals wieder aufzusuchen. Die Lancess-Arena in Köln werden wir nur dann wieder mit dem Auto anfahren, wenn wir genug Verpflegung und eine mobile Toilette für die stundenlange Ausfahrt aus dem Parkhaus dabei haben. Früher regelten noch Polizeibeamte bedarfsgerecht den Autoverkehr bei Abreiseverkehren. Das scheint heute nicht mehr Bestandteil der Ausbildung und Diensteinteilung zu sein.

2025 habe ich schon zwei Lesungstermine klargemacht und würde mich über weitere Termine freuen. Irgendwie habe ich jedoch auch den Eindruck, dass sich die Menschen mit meinem Angebot des Honorarverzichts und meiner grundsätzlichen Einstellung zu ausschließlichen Benefizlesungen nicht vereinbaren können. Es scheint ihnen unheimlich zu sein, dass jemand freiwillig auf Geld verzichtet. Zudem kommt sehr wahrscheinlich dazu, dass mich niemand kennt. Was ich verstehen kann und wenn man dann nicht die Katze im Sack für „Null Euro“ engagieren möchte, entgeht einem etwas, was man ohnehin nicht gewusst hätte. Nun ja, es wird sich noch etwas ergeben, um meinen Spaß an der Präsentation vor Publikum zu befriedigen.

Heute sind wir zum Essen verabredet, werden dann mit relativ bekannten Menschen den Jahreswechsel begehen und morgen dann die Rückreise vorbereiten. Am 06. gehe ich wieder arbeiten und irgendwie freue ich mich schon auf den normalen Rhythmus und den Alltag.

Reiseplanungsgeplauder

Alter Schwede, ach nee Norweger.
Wir werden irgendwann im kommenden Jahr eine größere Reise nach Norwegen antreten. Nicht diese übliche Fahrt bis ans Nordkap hoch, wo man nur fährt und fährt und fährt. Auch keine Schiffsreise, weil ich es vermutlich nicht aushalte, wochenlang nur Wasser und zwischendurch immer wieder mal nur eine Stunde Hafen zu sehen.

Nein, wir haben zu dritt ein hübsches Ferienhaus direkt am Fjord gemietet, fahren mit dem Auto bis Kiel, nehmen die Nachtfähre bis nach Oslo und von dort aus geht es in die Unterkunft.

Die vierstellige Summe pro Person für die Überfahrten schlägt schon mächtig im Kontor ein, doch wenn ich eines in meinen Hartz IV-Zeiten gelernt habe, dann ist es eine gute Einteilung der Kosten für Urlaube.
Durch die gestaffelten Zahlungen von Zwischenübernachtung, Fähre, Ferienhaus und Provianteinkäufen verbleibt während des Urlaubs nur das an Ausgaben, was vor Ort zum Leben und Erleben nötig ist.
Natürlich erschrecke ich mich noch heute, wenn schlagartig das zurückgelegte Geld erst einmal wieder weg ist. Doch es ist noch lange hin bis zum Urlaub und bis dahin füllt sich das Konto wieder an. Und der Spaß, dass wir dann in den Urlaub fahren, gefühlt ohne diesen noch bezahlen zu müssen, ist einfach wundervoll.

Immer wieder höre und lese ich von Menschen, die für ihren Jahresurlaub einen Kredit aufnehmen. Das würde mich unruhig machen und ich hätte vermutlich keinen schönen Aufenthalt. Dann lieber vorher alles geklärt wissen und unbeschwert bleiben.

Auf jeden Fall ist das die bisher größte und längste Reise, die Schatz und ich antreten werden und wir freuen uns bereits behutsam.

Noch ein Lebenslied

Da komme ich von meiner Reise nach Wien zurück in unser Zuhause und am ersten Fernsehabend hat die Liebste einen vorher von ihr gespeicherten Film laufen.

Es ist „Der Mann mit dem Fagott“, die Familiengeschichte von Udo Jürgens. Dessen Ehrengrab ich auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls besucht hatte. Und auch die kleinen Kreise schließen sich, da „Ich weiß, was ich will“ eines meiner Lebenslieder ist.

Ehrengrab Udo Jürgens
Ehrengrab Udo Jürgens, Wiener Zentralfriedhof

Kleine Pilgerfahrt

Wenn man als Mensch in meinem Alter die groß(artig)e Stadt Wien besucht, gehört eine Station mit Sicherheit dazu. Eine meiner persönlichsten Pilgerfahrten musste einfach sein, um hier inmitten von schwatzenden Menschengruppe dieses Erinnerungsfoto zu machen und dann auf einer Bank im Anblick des Ehrengrabes abzuschließen.

Insbesondere eines der Lieder, die dort genannt sind, geht mir seit meiner schlimmsten Zeit nicht mehr aus dem Kopf und es war gut so, den Titel hier vor Ort zu lesen und es still für mich zu rezitieren und innerlich zu singen (Für hörbaren Gesang bin ich zu unterirdisch schlecht).

Es war ein wichtiger Moment für mich, so ganz allein in dieser fremden Stadt, bei trübem Wetter und recht einsam mit dieser kurzen Zeit des Abrunden eines Teils meiner Lebensgeschichte. Es war eine gute Idee, diesen Ort an meinem freien Wochenende während dieser Dienstreise aufzusuchen. Ich fühle mich irgendwie etwas leichter und fröhlicher, warum auch immer. Darüber nachzudenken, macht keinen Sinn mehr. Ich fühle mich einfach zu einem weiteren Teil von mir „Out of the dark“.

Falco Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Haken auf der Löffelliste

Es ist vollbracht. Ich bin am Samstag ganz offiziell selbst eine Straßenbahn gefahren. Ich hatte das Glück, sogar im Zwillingbetrieb zu fahren, also zwei Wagen aneinander gekoppelt zu bewegen.

Damit habe ich fast 80 Tonnen auf den Schienen bewegt und das alles nur mit einem einzigen Hebel. Für berufsmäßige Straßenbahnfahrer sicher Normalität, doch für mich ein Erlebnis, dass ich nun erst häppchenweise verarbeite.

Es hat mir unglaubliche Freude bereitet und es ist eine kleines Suchtgefühl entstanden. Ich werde sehr wahrscheinlich nicht zum letzten Mal gefahren sein.

Ein Kindheitstraum ist war geworden, auch wenn es nun „nur“ eine Straßenbahn von 1974 war, die ich fuhr. Immerhin habe ich deren erste Einsetzung noch miterlebt.

Kreis geschlossen

Wie schon vor einiger Zeit erwähnt, war ich vor einigen Tagen wie geplant auf Spiekeroog und habe mir vor Ort angesehen, wohin ich vor rund 59 Jahren aus Hannover verschickt wurde.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es mir dort während des Aufenthalts erheblich besser erging als zuhause. Aus einem Haushalt voller Misshandlung und Missbrauch zu fliehen, war einfach Erholung pur. Einzig die allmorgendliche Milchsuppe konnte ich nur ertragen, wenn ich mir das dazu gereichte trockene Brötchen gut einteilte.

Ansonsten hatten wir Kinder eine, wie heute sagen würde, coole Erzieherin, die uns Kindern viele abenteuerliche Erlebnisse positiv verschaffte. So lagen wir bei Sturmflut auf dem Bauch im Dunkeln an der Abbruchkante der Dünen und schauten der Gewalt der Wellen zu. Am anderen Morgen sammelten wir Muscheln wie noch nie. Wir spielten „Stockmann“, Verstecken in kleinen Wäldchen und sie zeigte uns an der Kirchenorgel, wie sich ein Raketenstart anhört. Ich habe diese Zeit genossen, auch wenn mir bei Busreisen immer schlecht wurde.

Heute ist das Haus Stranddistel nach einer Teilzerstörung durch Feuer in drei Wohneinheiten aufgeteilt und baulich verändert. Ich mochte die Bewohner nicht belästigen, zumal anscheinend alle Säle inzwischen Wohnräume und entsprechend verkleinert sind.

Die Insel hat sich verändert, es stehen dort viel mehr Häuser als damals. Die Inselbahn gibt es nicht mehr und das Haus steht nicht mehr allein in der freien Landschaft. Der Strand ist breiter geworden und die Abbruchkante ist keine mehr und darf nicht betreten werden, was ich verstehen und respektiere.

Die Fotos sprechen für sich, denke ich. Es war gut, den Kreis zu schließen und festzustellen, dass ich sogar gern dort Urlaub machen würde.

Da habe ich Spaß dran

Sommerrodelbahn Willingen mit 36 km/h

Es gibt so Dinge, an denen kann ich nicht vorübergehen. So zum Beispiel Rollmopsbrötchen (aka „Norddeutsches Sushi“) und Sommerrodelbahnen.

Diese hier läuft nicht auf Schienen, sondern man fährt wie mit einem Bobschlitten in einer langen Metallwanne. Und wie man sieht, sind trotz meines hohen Körpergewichts hübsche Geschwindigkeiten möglich. Ein leichterer Mensch vor mir hatte ebenfalls nicht gebremst und 40,16 km/h erreicht.

Ich fahre niemals in einer Achterbahn oder einem Karussell mit. Aber Sommerrodelbahn muss einfach sein.