Psst

Ich will es nicht so laut schreiben, doch die Spülmaschine läuft wieder. Es war eine Reparatur mit Hindernissen. Ich habe halbwegs ernsthaft mittendrin schon nach einem Ersatz recherchiert, was die Liebste auch bereits vorgeschlagen hatte.

Man und frau darf sich gern vorstellen, dass ich die Maschine ausgebaut hatte, die unteren (scharfkantigen) Bleche abgeschraubt und dann eben gesehen hatte, wo diese blöde Schelle lag. Durch einen Bekannten wurde ich auf die Idee gebracht, dass ich nur an diese Schelle komme, wenn ich den Geschirrspüler sozusagen auf den Bauch lege und den Boden ausbaue. Was für eine Sauerei! In solch einem Gerät befinden sich ja selbst im Ruhezustand noch etliche Liter Wasser. Also immer wieder die Küche wischen, damit sich niemand auf die Nase legt.

Beim Ansetzen des neuen Schlauchs durften wir dann feststellen, dass die ursprüngliche Klemmschelle das Zeitliche gesegnet hatte. Eine vernünftige Schraubschelle musste her. Im Fundus der Werkstatt war jedoch genau diese eine nötige Größe nicht vorhanden. Für einen Besuch im Baumarkt des Vertrauens hätte ich einen Schnelltest machen müssen, wozu ich einfach keine Lust hatte. Schon gar nicht wegen einer einzigen dusseligen Schelle.

Durch den Tipp in einer meiner facebook-Gruppen fiel mir dann ein, dass ich a) sowieso einkaufen muss und b) ein Vollsortimenter am Stadtteilrand auch eine kleine Heimwerkerabteilung hat. Und da war sie dann auch am Regel baumelnd und im 8er Pack: meine neue Geschirrspülerablaufschlauchschelle. Gemeinsam mit 7 Kumpels in anderen Größen, die nun in den Fundus wandern.

Den Schlauch montiert, die Spülmaschine wieder an Ort und Stelle eingeparkt, beim Probelauf auf dem Küchenfußboden gelegen und mit der Taschenlampe unter die Küchenzeile geleuchtet, um Wasserausbrüche sofort wahrzunehmen und dann … psst … so tun, als wäre nichts gewesen. Damit die Maschine nicht auf die Idee kommt, einen anderen Defekt zu erzeugen.

Heute werde ich dann die Verblendungen unter der Küchenzeile wieder anbringen und dann muss ich wohl saugen und wischen. Kosten der Reparatur: knappe 40 €. Dauer der Reparatur vom Defekt bis zum erfolgreichen Probelauf 5 Tage. Verluste: 4 zerschnittene Finger, 1 kleiner und hoffentlich nur oberflächlicher Riss im Küchenlinoleum. Und alle ausgedrehten Schrauben haben wieder einen Platz im Gerät gefunden. Es ist keine übrig geblieben.

Wenn ich beim Spruch „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“ bleibe, dann wünschen sich Frauen sicherlich solch eine/n Partner/in wie mich, die/der eine Geschirrspülmaschine repariert, meint die Liebste. Na wenn es so ist, dann sucht mal schön. Oder lernt das Reparieren besser selbst. Habe ich auch gemacht.

Baukn … weiß …

Die Liebste meldet am Sonntag eine Pfütze in der Küche. Ich stelle nach Ausbau der Einbauspülmaschine fest, dass der Zulaufschlauch einen feinen Riss hat. Daher auch die verhältnismäßig kleine Pfütze. Unter der Küchenzeile ist die Wasseransammlung schon größer. Weil vermutlich schon einen Tag länger das feine Strählchen sich ergießen mochte. Noch am Sonntag einen neuen Schlauch bestellt. Heute war er geliefert, als ich heimkam. Neuen Zulaufschlauch angebaut, Wasserhahn aufgedreht und alles ist dicht. Spülmaschine eingebaut, vollgepackt, eingeschaltet.


Wasserexplosion!


Spülmaschine abschalten, Wasserhahn abdrehen, Spülmaschine abziehen und Fontäne im hinteren Bereich des Geräts bewundern. Zulaufschlauch prüfen, alles dicht. ??? im Gesicht.


Maschine im abgerückten Zustand einschalten und brachialen Wasseraustritt aus dem Ablaufschlauch wahrnehmen. Was für eine verdammte Schei…! Der Ablaufschlauch ist an vielen Stellen einfach zerbröselt.

Also wieder ans Rechengerät, neuen Ablaufschlauch bestellt und auf die Lieferung am Donnerstag warten. Kosten bis jetzt: 40 Euro. Sollte danach noch etwas undicht sein, bestelle ich eine neue Spülmaschine mit „in die Wohnung hochschlepp und Anschließ-Service. Das walte aber Hugo.

Ich gehe jetzt mal abwaschen. Was ich abgrundtief nicht leiden kann. Ich denke gerade an die alte Werbung „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen!“. Ja, einen Mann der das schmutzige Geschirr abwäscht!