Welch ein Trubeltag. Doch irgendwann am Abend sitze ich hier vor dem leeren blauen Hintergrund und versuche, den gedanklichen Tagesabschluß hinter mich zu bringen.
Es hat Vorteile, den Tages(b)log am Ende eines Tages zu bringen. Dann hat nochmal alles Revue passiert und der Tag ist "rund" und frei von allen Gedanken beendet, weil sie losgelassen.
Der Donnerstag ist immer etwas anders als die anderen Wochentage. Mein Kind muß später zur Schule, doch ich muß aufstehen wie immer. Auch hat er wenig Mittagszeit und heute kam am Abend noch ein Termin für mein Kind hinzu. Dann morgen wieder Ausbilder-Schule und spätes Heimkehren.
Heute am Abend noch reichlich viele Telefonate geführt, eines jagte bald das nächste. Ich habe Mails beantwortet und Kommentare geschrieben. Und irgendwie ging heute alles ohne ein Anhalten, ein Innehalten.
Das ist wieder einmal Leben im Eilzug-Tempo und die Woche geht so schnell vorbei.
Mir ist aufgefallen, daß mich der Frust mit meiner defekten Kamera langsam mächtig aufregt. Es macht keinen Spaß mehr, zu fotografieren, wenn ich dauernd den Deckel krampfartig festhalten muß, um vielleicht ein Bild schießen zu können. Ich hatte mich nochmals bei zwei ortsansässigen Fachhändlern erkundigt, ob es für diesen wahrhaft winzigen Defekt mit fataler Auswirkung wirklich kein Ersatzteil gibt. Es ist bittere Tatsache, daß der austauschbar gebaute Batteriefachdeckel nicht austauschbar ist, weil es das Ersatzteil nicht gibt. Ich würde für rund 100 Euro dann eine neue Kamera zugeschickt bekommen. Das gleiche Modell, knapp 3 Jahre alt. Und da mir ohnhin einige wichtige Dinge daran fehlen, würde ich genau diese Kamera heute nicht mehr kaufen.
99 Euro kann ich auch für eine neue Kamera ausgeben – wenn ich sie hätte. Letztlich ist es egal, ich werde jetzt einfach weniger Bilder machen und warten, bis ich mir vielleicht eines Tages eine leisten kann.
Wie bin ich da gedanklich hingekommen? Na egal, es macht mir Spaß, auf Dinge hinzuarbeiten und langsam das Ziel zu erreichen. Mal schauen, wie es sich anfühlt, wenn ich es erreiche. Die Erfahrungen fehlen nämlich noch ab und an.
Ich verlaufe mich einfach zu oft, wie mir scheint.