Zitat aus einem Kommentar bei Seelenfarben :
„@Cekado Du bist ein Mensch mit viel Herz… „
Kann sich jemand vorstellen, wie es ist, wenn solch ein Satz traurig macht?
Wenn ich schon davon überzeugt bin, Herz zu haben, aber leider nicht genug. Genug, um es im Alltag all denen zu zeigen, die mit mir leben (müssen / wollen). Nicht genug Herz, um es immer gleichmäßig und überall zu verteilen. Ich habe genug Herz, um einem wildfremden Menschen gute und treffende Worte zu senden. Doch ich habe nicht genug Herz, um schlechte Tage und üble Launen zu überbrücken.
Was müssen die Menschen denken, die solche Kommentare über mich lesen und mich „live“ kennen und erleben? Manchmal denke ich, es wäre besser, nicht solche treffenden Worte für Andere zu finden und von mir zu geben. Besser wäre es, diese Worte für meine Lieben aufzubewahren.
Sicher, es kommen wenig Beschwerden über mich, doch das dumme Gefühl des Nichtgenügens oder Falschverteilens ist da.
Ich hätte gern mehr Herz! Um es gleichmäßiger zu verteilen. Ich hätte gern mehr Herz, um gerechter zu sein.
Es ist ein bekanntes Phänomen, daß man genau die Menschen am schlimmsten tritt, die einen am meisten lieben. Ich trete inzwischen nicht mehr, doch ich denke so manchmal, ich gebe meine Wärme den Falschen. Ich bin glücklich darüber, daß weder mein Kind noch mein Schatz eifersüchtig auf die Menschen sind, die von mir ab und an mal gute Worte erhalten. Da habe ich sehr viel Glück. Ich erfahre unglaublich viel Zuneigung, Wärme und Liebe von diesen Beiden. Doch der Alltag lässt mich manchmal kalt sein. Da ist mein Kopf beschäftigt und die wenige Wärme geht dann an fremde Menschen. Sicher haben diese Menschen Wärme und gute Worte verdient, keine Frage. Und sicherlich ist es ein wunderbares Talent, so etwas geben zu können. Das ist mir vollkommen klar und ich brauche da auch keineswegs nach Komplimenten fischen. In den Momenten meines Schreibens gebe ich gern und tu es aus vollem Herzen. Dann fühle ich mich gut und hoffe, daß es den betroffenen Menschen hilft.
Ja, und dann scheint es im Alltag zu fehlen…. und ich hätte vielleicht auch einfach gern weniger Kopf, um auch den letzten Rest Wärme noch meinen Lieben zu geben.
Und noch ein Wort zum Schluß: Ich wünsche mir jetzt in dieser Kommentarfunktion keine Worte wie obiges Zitat. Das würde mir nur Schmerzen bereiten. Ich wünsche mir vielleicht ein wenig Rat und vielleicht auch ein wenig von dem, wie es Euch damit ergeht, wenn es Euch ähnlich oder anders geht.
Manchmal mache ich mir halt so meine Gedanken.