Da mag man(n) und Frau ja über die technische Sammelwut von Männern denken wie sie wollen. Doch manchmal triumphiere ich dann innerlich über meine Sammelwut und freue mich, wenn aus meinem Fundus Dinge einen neuen Verwendungszweck finden.
So habe ich vorgestern den alten und vererbten Aldi-Rechner meines Schwiegerkindes in die begabten Hände bekommen, um ihn Sims2-fähig zu machen. Für die Techniker unter Euch: Wie gestalte ich einen 500 MHz-Rechner mit Grafikkarte onBoard und 256 MB Speicher, defektem CD-Laufwerk und knurrenden Brenner so um, daß Sims2 spielt?
So wühle ich ein wenig in meinen Resten und siehe da, ich habe da noch ein Mainboard liegen, einen passenden 1 GHz-Prozessor und so reisse ich den alten Rechner auseinander —– um festzustellen, daß das Board nicht ins Gehäuse passt 🙁 Also wird kurz ein “ok” eingeholt, denn ein Gehäuse hab ich auch nicht so einfach rumliegen und eine andere Grafikkarte war sowieso geplant. Also geben wir gestern in Wuppertal 104 € für beides aus und ich fange an zu basteln.
Da finde ich dann anstelle des defekten CD-Laufwerks glatt noch ein gebrauchtes DVD-Laufwerk, der knurrende 4-fach Brenner aus dem Jahre 1998 fliegt raus und das DVD-Laufwerk bekommt Besuch von einem 16-fach Brenner aus dem Jahre 2001. Geplantes Board rein, der alte Speicher passte noch, die alte Festplatte und das Diskettenlaufwerk auch und fix alles verdrahtet und …. hach….. er ist schneller als je zuvor und einfach jetzt Sims2-fähig. Denn jetzt installiert er grad Sims2 und das Spiel läuft!
Zusammengebaut aus Resten, mit wenigen Neuteilen. Ich trage nachher den Müll in die Tonne und freue mich darüber, daß ich wieder weniger im Schrank und unterm Schreibtisch liegen habe.
Hätten wir alles neu erworben, so lägen wir jetzt zwar sicher noch schneller und moderner in der Kurve, doch wir wäre auch um ausgerechnete 314 € ärmer. Differenz = 204 €, über die wir uns alle jetzt mächtig freuen dürfen 🙂
Meine Sammelwut ist schon arg eingeschränkt, einfach weil der Platz fehlt und ich mich im Zuges des Umzugs von vielen Dingen trennen mußte und wollte. Denn irgendwann besteht dann doch die Gefahr, ein ausgewachsener Messie zu werden. Da hat mein Schatz schon recht 😉
Abgesehen davon ist es mir aus ab und an mal ein echter Spaß. aus Schrott noch etwas zu machen. So war bespielsweise diese Uhr
mal die Steuerplatine eines Laufwerkes. Sie tickt hier an meinem Schreibtisch und ist ein Blickfang der besonderen Art für Besucher.
Aus einer alten Grafikkarte wird mit wenig Aufwand dann auch mal schnell ein
Stifthalter für den Schreibtisch oder das Regal 🙂
Kreativität ist eben alles. Entstanden ist diese Idee während eines Jobs, bei dem ich in einer Hausnotrufzentrale in der Nacht Wache halten mußte. Ich bin mit einem Computer angereist und am Morgen mit Kunst und Wirklich-wegwerf-Schrott nach Hause gefahren.
Vielleicht wäre es mal eine Wochenaufgabe für W.I.M., nachzuschauen, was weg kann und woraus man noch Kunst machen will 😉
Schickt mir mal Eure Kunst aus Schrott, ich veröffentliche die Bilder gern!