Tages(b)log vom 20.01.2005

Heute wurde ich geschieden.

Meine zweite Ehe habe ich offiziell vom dem Familienrichter für gescheitert erklärt.

Alle Regularien wie Personalien und Antragsbestätigungen haben knapp 10 Minuten Zeit beansprucht und binnen 15 Minuten war alles vorbei. Nach Verzicht auf die Rechtsmittel bin ich künftig um rund 68 € Rente monatlich ärmer, aber dafür auch rechtskräftig geschieden.

Damit hat diese schlimm geendete eheliche Gemeinschaft nach 11 Jahren, 2 Monaten und 29 Tagen ein kurzes und knapp formuliertes Ende gefunden.

Dafür bin ich heute fast 600 Kilometer gefahren, war beinahe 7 Stunden unterwegs und bin jetzt ein wenig fassungslos, weil ich meine Erleichterung garnicht so richtig greifen kann. Ich bin ein bißchen übermüdet, weil ich die letzten Tage sehr unruhig und wenig geschlafen habe.

Eigentlich sollte ich jetzt mit Sekt anstoßen, oder was auch immer man in solch einer Situation macht. Doch ich warte jetzt auf mein Kind, das heute auch einen unruhigen Start in die Schule hatte und dann werden wir reden, was sich jetzt für sie nicht verändert hat. Mein Loslassen kommt naturgemäß etwas später. Und jetzt ist erst einmal vorrangig mein Kind dran, um die Last der Sorge, was heute während ihrer Schulzeit bei mir passiert ist, zu erleichtern.

In mir ist keine Wehmut, nur Erschöpfung. Der Kampf meines Loslösens aus dieser lange sehr schlimmen Beziehung hat mich viel Energie gekostet. Ich habe viel gelernt und viel über mich erfahren in diesen gut 8 Jahren K(r)ampf. Sicher war diese Beziehung nicht immer schlecht, denn sonst wäre ich sie ja nicht eingegangen und so lange noch geblieben. Doch die bösen Taten haben einen schweren Schatten über die guten Zeiten gelegt.

Somit erinnere ich mich heute an meinen liebsten Denkspruch:

„Wenn Du entdeckst, daß Du ein totes Pferd reitest – Steig ab!“

Ich bin abgestiegen! Und jetzt dreh ich mich um und gehe zu Fuß weiter 🙂

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