Tages(b)log vom 20.02.2005

Freßkoma!

So nennt man den Zustand, der sich nach einem ausführlichen Essen in Körper und Geist breitmacht. Der Eine geht dann zu Bett und liest den Nachmittag über, der Andere daddelt am PC rum, telefoniert per XXL kostenlos und fängt nebenbei an, den Geist mit “Malen” zu beschäftigen.

Ich nenne meine Art von Zeichnen immer noch “Malen”, weil ich denke, daß die traditionellen Maler mit Pinsel und Farbe eher diesen Titel verdient haben als ich mit meinen Veränderungen und Collagen.

Ich bin derzeit wohl in einer blauen Phase. Blau ist von jeher meine Lieblingsfarbe und die winterliche Welt da draußen ist oft auch sehr in blau und weiß gehalten. So habe ich dann vorhin einfach aus dem Stubenfenster auf den Parkplatz vor dem Hause gehalten und es entstand zunächst:

Doch solche Bilder sind mir dann erstens zu nichtssagend und zweitens fordern sie zum Spielen auf. Das Ergebnis sieht dann so aus:

*räusper* Tja, davon gibt es jetzt auf dem Rechner noch weitere 7 Varianten.

Ich benutze Photoshop und den Microsoft Photo Editor, sowie zur Kontrolle dann IrfanView, das ist kein Geheimnis.

Doch solche Experimente führen dann auch mal zu Ergebnissen, die mir aus der Seele sprechen. Da finde ich irgendwo in meinem CD-Pool ein Bild, verschiebe gedankenlos hier und da ein paar Regler, lasse den Geist meist weit draußen und irgendwie übernehmen dann die Gefühle und die Seele scheinbar die Kontrolle über die Hände. Es ergeben sich fast immer wie von selbst Bilder, die mich selbst überraschen. So auch dieses, das durch Verändern, drehen, färben, strukturieren, beleuchten, verschieben, verformen und filtern zu dem geworden ist, was mich grübeln lässt. Und dann ist der gewünschte Punkt gekommen: Ich bin erleichtert, ja befreit und das Produkt kann signiert werden.

Ich denke niemals über den Sinn nach. Ich weiß, daß diese Bilder oft nicht meine Gefühle beim “Malen” wiedergeben, sondern beim Betrachter welche auslösen, die nicht mit meinen übereinstimmen (müssen). Gerade jetzt habe ich Zweifel, ob es richtig war, dieses letzte Bild hier in den Blog zu stellen. Denn eigentlich habe ich dafür meine eigene Seite bei CeKaDo erstellt.

Naja, aber oftmals wird Bekanntheit und Diskussion über Kunst ja auch durch Mut und/oder Fehler ausgelöst 😉

 

P.S.: no fishing for compliments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert