Der Beitrag unter diesem war als Glosse gedacht und so geschrieben. Doch wie es im Leben geschieht, wurde es durch die Kommentare zum heißen Eisen.
Es ist ein schmerzendes Thema geworden.
Und ich weiß selbst und aus unmittelbarer eigener Erfahrung, was in einem Menschen vorgeht, der von solchen Fällen betroffen ist. Sicher ist es als Mann nicht ganz so nah dran wie als Frau. Doch es reicht schon, ehrlich!
Mit den Erfahrungen stumpft ein Mensch ab. Wer tagtäglich mit dem Tod umgehen muß, der handelt anders als der Außenstehende. Ich kenne Pflegekräfte, die in der täglichen Routine oftmals scheinbar kalt und unmenschlich handeln müssen, um ihre Arbeit zu erledigen – und zu überstehen.
Doch ich weiß auch, daß es überall Menschen gibt, denen die Schicksale hinter der Arbeit gleichgültig sind. Ob in Krankenhäusern oder in Behörden – sie sind überall.
Darum sind "heiße Eisen" wichtig. Sie bringen uns immer wieder ins Bewußtsein, was in dieser Welt falsch läuft – und was wir verändern können, wenn wir uns wehren und wach bleiben.
Sicherlich wird es heute viele Leser(innen) geben, die sich tief betroffen abwenden und heute aufgrund der Kommentare ins tiefe schwarze Loch fallen. Diese Verantwortung trage ich, wenn ich die Kommentare online lasse. Doch eine Zensur kommt für mich nicht in Frage. Ein Thema ist anders gelaufen und es war ein Bedarf von Eurer Seite da, es an die breite Öffentlichkeit zu bringen.
Und davon leben die Blogs, davon lebt die Chance für Menschen, miteinander im Gespräch zu bleiben.
So bin ich also als Betreiber dieses Blogs heute erstaunt, betroffen und stolz. Stolz auf die Offenheit in ihrer Meinung, die Menschen hier an den Tag legen.