Über das Auffinden von Menschen

In einem anderen Blog entwickelte sich die die Frage, wie man beispielsweise seine Klassenkameraden auffinden kann, auch wenn schon viele Jahre vergangen sind.

Der Anfang ist im Grunde die Schule als erster Ansprechpartner. Wer sich hier als Schüler ausweisen kann, bekommt in den meisten Fällen ein kopierte Liste mit allen damaligen Daten. Dazu gehören Name, Vorname, Geburtsdatum und oft auch die registrierte Anschrift. Manchmal gibt es auch die Namen der Eltern dazu, aber das ist eher selten. Oft werden aber auch die Adressdaten nicht mehr herausgegeben, weil sie nicht mehr archiviert sind und nicht in den Klassenbüchern stehen.

Absolut wichtig für die nachfolgenden Recherchen ist das Geburtsdatum. Das ist sozusagen der Schlüssel für die Berechtigung der Ermittlungen. Ohne das Geburtsdatum wird es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, legal an aktuelle Daten zu kommen.

Die nächste Arbeit ist noch immer das Sichten des Telefonbuchs. Oft sind beispielsweise an der alten Adresse noch die Eltern ansässig und können Auskunft über den Verbleib des Mitschülers geben. Auf diese Weise habe ich vor einigen Jahren gut die Hälfte aller Klassenkameraden ermitteln können.

Ein weiteres Viertel, man glaubt es kaum, ergab sich aus der Suche über Telefonbücher (im Internet) und das Internet. Schwierig wurde das letzte Viertel, denn da gab es keinerlei solcher Ansatzpunkte. Hier wurde es nun etwas teurer, wo doch bislang alle Suche nichts gekostet hatte.

Grundsätzlich besteht in Deutschland die Meldepflicht. Jeder Einwohner muß sich also am Ort der Wohnung beim zuständigen Einwohnermeldeamt (oft jetzt Bürgerbüro) an- oder ummelden. Ebenso grundsätzlich hat jede Behörde, jeder Mensch das Recht, sich einen Teil der Meldedaten jedes Menschen geben zu lassen. Diese Auskünfte sind kostenpflichtig und liegen meist bei 3 bis 5 Euro pro Auskunft und Person.

Abgefragt werden kann lediglich die letzte bekannte Adresse oder die Wegzugsadresse bzw. die Tatsache des Todes einer Person.

Angegeben werden müssen dafür Name, Vorname, Geburtsdatum und die letzte bekannte Anschrift im Ort. Auskünfte über Familienstand, Religionszugehörigkeit und andere gespeicherte Daten werden nicht gegeben. Ohne Geburtsdatum geht garnichts, siehe also oben. Wenn ein Mensch aufgrund besonderer Tatsachen (die dem Einwohnermeldeamt nachgewiesen werden müssen) Sorge um Leib und Leben haben muß, kann er einen Sperrvermerk für solche Auskünfte beantragen. Es können bestimmte Personen, Personengruppen und bestimmte Auskünfte gesperrt werden. Das richtet sich nach der jeweiligen Bedrohung. Der Wunsch allein, nicht gefunden zu werden, reicht nicht aus.

So ist also theoretisch eine große Zahl von Menschen auffindbar. Wer oft umgezogen ist, kostet dann natürlich mehr, ist aber problemlos bei entsprechender Hartnäckigkeit zu finden.

Auf diese Weise habe ich sogar diejenigen aus meiner Klasse gefunden, die ihren Namen nach Heirat gewechselt hatten. Vollkommen unauffindbar ist also fast niemand und von uns 31 Schülern habe ich vor rund 9 Jahren alle ermitteln können. Wobei ich bei einem Mitschüler sogar die Grabstelle benennen kann.

Zusammenfassend ist immer noch das Geburtsdatum der Schlüssel, jemanden legal zu finden. Daher sollte man mit der Angabe dieses Datums etwas vorsichtig umgehen. Denn inziwschen bieten auch viele Meldeämter die Auskünfte online an. Hierzu bedarf es einer Registrierung und Freischaltung durch das jeweilige Amt. Danach stehen die gewünschten Daten online zur Verfügung.

Ganz gewiß ist natürlich das Telefonbuch nicht alles, um eine Telefonnummer zu ermitteln. Eine Menge Vereins-Webseiten und Publikationen sind im www zu finden und sehr häufig sind dort auch "geheime" Telefonnummern angegeben. Die richtige Suchtechnik führt schnell zu Treffern, die dann den gesuchten Menschen maßlos verblüffen.

Ein Nachteil ist es, wenn eine Person gesucht wird, die (so wie ich) einen Namen wie einen Sammelbegriff hat. Da taucht dann dieser Mensch einfach in der Masse gleicher Namen unter und macht die Ermittlungen schwierig. Es mag ja jeder mal selbst nach sich und seinen Daten suchen. Oder eben nach einem alten Freund oder einer alten Freundin. Es ist eine spannende und erstaunliche Suche, die Spaß und Angst zugleich machen kann.

Ich wünsche dennoch viel Freude und vor Allem Wiedersehensfreude!

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