Vor zweiunddreißig Jahren …

… habe ich meine Berufsausbildung mit der mündlichen Prüfung erfolgreich beendet. Es war ein Beruf, den ich nicht wollte und dessen Wahl nur aus der Orientierungslosigkeit heraus entstand.

Die Berufe, die ich ergreifen wollte, verbot mir mein Vater und die Auswahl, die er zur Verfügung stellte, ließ mich verzweifeln. Ich ging heimlich zur Berufsberatung des Arbeitsamtes und erzählte nichts davon, dass mich der Berufsberater gleich an die Aus- und Fortbildung im eigenen Hause vermittelt hatte.

Die Einladung zum Eignungstest und zur psychologischen Begutachtung war an mich gerichtet und ich ging dorthin, ohne etwas davon zu erzählen. Nur meine Oma wusste Bescheid und drückte mir die Daumen. Als einige Zeit später die Zusage für den Ausbildungsplatz kam, musste ich damit herausrücken, dass ich eine Ausbildung gefunden hatte. Damit war dann aber auch das Drama zuhause beendet, man dachte mehr an das Geld, das ich jeden Monat mitbringen würde.

Von den 365 DM wurden mir 100 DM als Kostgeld genommen, 100 DM für Kleidergeld und vom Rest durfte ich mir dann leisten, was ich wollte, einschließlich der Fahrkarten bei Regenwetter. Für das Kleidergeld gab es in den folgenden 2 1/2 Jahren insgesamt eine Hose. Die muss wohl vergoldet gewesen sein. Aber egal, wie ich war in Ausbildung und das allein zählte.

Ich merkte sehr früh, dass dieser Beruf nichts für mich ist. Eigentlich wollte ich ja Fluglotse werden. Dennoch zog ich die Ausbildung durch und beendete sie mit der Gesamtnote „Befriedigend“. Die Berufswahl habe ich jahrzehntelang verflucht. Heute weiß ich, dass sie mir insgesamt viel gebracht und keineswegs geschadet hat.

Doch ich hätte lieber Elektriker werden sollen. Dann wäre mein Leben komplett anders verlaufen. Doch dann gäbe es sicher auch nicht diesen Blog?

Insofern, es ist, wie es ist und es ist ja nicht schlecht. Und heute vor zweiunddreißig Jahren war ich erleichtert. Daran kann ich mich noch heute erinnern. An das Wetter auch. Es regnete.

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