… wenn Ihr von heute auf morgen nicht mehr leben würdet?
Würde ein Familienangehöriger oder Freund weiterbloggen? Oder würde mangels Zahlung einfach irgendwann die ganze Website vom Netz genommen und die Inhalte gelöscht werden?
Oder wäre es gar so, daß die Rechnungen weiter gezahlt würden und lediglich niemand mehr auf die Kommentare achtet, bis alles voller Viagra-Werbung zugemüllt ist?
Würde überhaupt Eure kleine oder große Fangemeinde davon erfahren?
Tja, ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht. Du bist also nicht der einzige Verrückte, der über so was nachdenkt.
Ich denke, eine Lösung wäre es, dem Webhoster die Gebühren für die nächsten – sagen wir – hundert Jahre im Voraus zu bezahlen.
Das wären dann … huh, da muss ich doch einigermaßen lange für arbeiten. Nä, komm, lass mal. Oder nee, Sponsor suchen, das ist es!
Was heißt hier früher? Auch heute noch schreibe ich parallel zum Blog ein privates, handgeschriebenes Tagebuch. Immerhin gibt es ja auch Dinge, die ich nur für mich selbst aufschreiben will. Zähle ich alle Tagebücher zusammen, die ich seit meinem 9. Lebensjahr zusammengeschrieben habe, komme ich bis jetzt insgesamt auf 7 klassische Tagebücher. Ich denke aber nicht, dass ein Angehöriger nach meinem Tod daraus sonderlich viel Kapital schlagen könnte. Wahrscheinlicher wäre es, dass ich noch zu Lebzeiten überlege, ob ich den einen oder anderen Gedanken daraus aufgreife und somit in irgendeiner Form publiziere. Aber die Tagebücher als Ganzes? Eindeutig Nein.
Interessant ist die Idee mit dem Blog-Testament
Früher schrieb man Tagebücher, die dann irgendwann vielleicht veröffentlicht wurden und einen fernen Angehörigen reich gemacht haben. Warum soll das nicht auch mit Blogs funktionieren?
Darüber habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken gemacht. Vielleicht wäre es (wenn ich keine anderen Vorkehrungen treffe) ja so: "Nach mir die Sintflut…" oder so.
Im Ernst: Ich denke, meine Seite würde mangels Zahlung und Neuem gelöscht werden. Und das wäre dann auch in Ordnung so. Denn warum sollte der Blog im Falle meines Ablebens samt seiner Inhalte weiterbestehen? Die Gedanken, die ich darin schrieb, wird sich sicherlich ein anderer irgendwann wieder machen – hoffentlich jeweils rechtzeitig – und was ich doch an innovativen Dingen zu sagen hätte, werde ich bis dahin bestimmt in langlebiger gedruckter Form in die Welt eingebracht haben. Ich habe ja (bestenfalls) noch ein paar Jahrzehnte Zeit, mir zu überlegen, was genau das sein soll, und wie ich das bewerkstelligen will.
Nein, Familienangehörige würden wahrscheinlich nicht weiterbloggen wollen (auch im Moment bin ich die einzige in meiner Familie, die bloggt – und Nichtbloggern fällt es nach meiner Erfahrung fast immer schwerer, überhaupt erst den Sinn des Bloggens zu verstehen). Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob ICH selbst das (ggf. aus dem Jenseits, falls ich es mitbekommen würde) so gutheißen würde. Immerhin wäre es dann ja nicht mehr derselbe Blog, er wäre mit anderen Gedanken gefüllt, die nicht meine wären, hätte einen ganz anderen Stil, geschweige denn andere Themen, etc. Dann sollten meine Nachkommen eher einen neuen, eigenen Blog eröffnen, wenn sie das Bedürfnis haben sollten zu bloggen…
Ich habe mir auch schon darüber Gedanken gemacht, denn bei mir würde er verwaisen bzw. bei Einstellung der Zahlung vom Netz genommen und einfach verschwinden.
So eine Anleitung bzw. Testament ist da nicht verkehrt, nur wer hat das schon?
LG Pat
Da bei uns alles auf eigenen Servern, von meiner eigenen Firma gehostet wird, frag ich mich dann auch gleich, was damit alles passiert. Aber, das sollen dann meine Lieben entscheiden.
Dir wünsche ich alles Gute für die bevorstehende OP und gute Genesung.
SILVIA
Ups, daran habe ich bislang gar nicht gedacht. Aber es wäre wohl sinnvoll eine Nachricht für meine Lieben zu hinterlassen, damit diese dann den Blog beenden.
Stoße ich, beim Stöben, auf Blogs mit letzten Einträgen von 2007, mache ich mir schon so meine Gedanken, warum es dort keine weiteren Einträge mehr gibt. Aber sicher werden nicht alle diese Blogger verstorben sein, oder???? Das wäre ja schlimm.
Bei mir wird das Blog wahrscheinlich nach einer, sehr kurzen, Mitteilung gelöscht.
Mein Gatte hat mit bloggen nichts am Hut und wird das auch, mir zuliebe, bestimmt nicht weiterführen.
Alles Gute fürs Krankenhaus
Petra
@ Bea: Diese Gedanken habe ich schon, seitdem ich ein bißchen Bekanntheit erreicht habe und einige verwaiste Blogs und Seiten erlebt habe.
@ juf: nun ja, wer dran glaubt 😉
Ich würde als Dämon irgendjemanden besetzen und ihn zum Tippen zwingen. Mein Passwort etc. müsste ich ihm natürlich in einem Traum zukommen lassen.
Also meine Webseiten und Blogs würden alle gekündigt und aufgelöst werden, das ist lange schon testamentarisch festgelegt. Ich möchte keine Internetleiche sein und ein öffentliches Trauerblog brauche ich auch nicht. Mit einer kurzen Info würde sicher für eine angemessene Zeit die Startseite versehen sein…das wäre es aber auch dann.
Was du für GEDANKEN hast vor der OP….ich kann sie aber verstehen 🙂 Wird schon gut gehen.
GUTE NACHT 😉