Wer als Kind nicht Kind sein durfte …

… holt als Erwachsener entweder alles nach und gerät damit in Kreuzfeuer der Gefühle (anderer und eigener) oder verhärtet seine Seele zum eigenen Schutz in einem Panzer des Unnahbarem.

Nur mal so zum Nachdenken.

Passend dazu macht mich immer wieder nachdenklich der Text von Peter Maffay zu Nessaja. Auch und gerade Männer haben es da m.E. erheblich schwerer, das innere Kind zu beachten und heraus zu lassen.

Und gerade in der heutigen Zeit ist es für einen Mann schwer, ohne eigene Kinder auf dem Spielplatz Burgen zu bauen, ohne gleich als möglicher Kinderschänder mißtrauisch beäugt zu werden.

In den letzten Tagen wurde in den Medien präsentiert, daß Jungen sozial inzwischen deutlich unter den Mädchen stehen und zu Gewalt ebenso neigen, wie zu Schulabbrüchen und Haltlosigkeit. Wundert es uns? Denn seit jahrzehnten werden nahezu ausschließlich die Mädchen und Frauen gefördert. Für die Jungs und Männer gab es nichts außer die Bevorzugung von Frauen. Ausgelöst durch die sicherlich berechtigte Kritik am geringen Lohn für Frauen. Das darf auch ohne Frage nicht so sein.

Doch wo wir ankommen, wenn wir weiterhin die Kindheiten mit Leistung vollschaufeln, sehen wir gerade heute in den Medien im Beispiel von Michael J. Wir geraten mit unseren Kindern in eine böse Falle, wenn wir weiterhin dafür sorgen, daß fast ausschließlich Frauen und Mädchen gefördert werden, nahezu nur Frauen als Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen tätig sind. Es ist bewiesen, daß Männer viel mehr Wert auf eine Erlebniskindheit und -erziehung legen, als Frauen, deren Werte mehr in Sachen Leistung und Frühausbildung liegen. Nicht umsonst gehen unsere Kinder heute bereits im Kindergartenalter in Musikschulen und Förderunterrichte. Die Nachmittage dieser Kinder sind die ganze Woche über ausgebucht und wo bleibt da das soziale Miteinander im freien Spiel und ohne Aufsicht?

Der heutige Leistungsdruck wird nicht von der Schule verursacht, sondern von den Eltern, die bereits vor der Geburt des Kindes den Lebenslauf und die Karriere planen.

Wer seinem Kind keine Kindheit gönnt, darf sich später nicht wundern, wenn es als Erwachsener zur Schande seiner Eltern wird. Und hier sind ganz besonders die Eltern von Jungen angesprochen. Alleinerziehende Mütter von Jungen sollten sich wahrhaftig überlegen, ob ihr Weltbild auch das eines Mannes sein kann. Und damit meine ich nicht “Seinen Mann stehen”, sondern die unter Frauen so verächtlich gemachte “männliche Lebensart”, die ja zur Zeit so gern verteufelt wird.

Männer und Jungen müssen ins Feuer starren und sich schmutzig machen. Sie müssen sich ausprobieren und eine rauhe Schale bekommen. Denn nur dann sind sie das, was später Frauen wollen: Echte Männer mit einem Hauch von Kind und vielem Wissen, großer Kunstfertigkeit und viel Gefühl unter der rauhen Schale.

Ein Gedanke zu „Wer als Kind nicht Kind sein durfte …“

  1. Mein Reden …

    … und manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich diverse Schlagzeilen oder Artikel lese, dass sich die erwachsenen Jungen später an der Übermacht der Frauen in Kindheit und Jugend rächen …

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