Wir radelten!

Ich schicke, keineswegs als Entschuldigung, doch mehr zum Verständnis vorweg: Mein Kind und ich sind vor mehr als vier Jahren zuletzt länger Fahrrad gefahren. Dabei war die längste Tour um die 12 Kilometer und davor bin ich eher wenig bis garnicht gefahren. Schließlich hatte ich ja immer Autos.

Schatz ist vor rund 11 Jahren zuletzt Fahrrad gefahren und wurde seitdem gefahren und zwar in Bus, Bahn oder Auto. Seitdem wir in der neuen Wohnung leben, also seit Ende April diesen Jahres, fahre ich innerhalb der Stadt nahezu alle weiteren Strecken, die mir zu Fuß auf den Keks gehen würden.

Wir haben alle drei reine Tourenräder, wobei meines zwar 21 Gänge, jedoch sehr schmale Reifen hat. Somit sind wir alle drei auf befestigte Wege mit nicht allzu viel Steigung angewiesen. Ich klettere ungern mit dem Rad, da meine Knie ohnehin nicht so gern solche Belastungen ertragen und die beiden Mädels fahren brav 3-Gang-Schaltungen.

Nun zur Tour. Der Radwanderweg Ruhrtal bietet sich wunderbar an und wir sind frühmorgens los, um einmal weniger andere Radfahrer im Zug zu haben und um auch nicht allzu viel Hitze gleich am Anfang einzufangen. Einstieg in Schwelm, wo der Fahrstuhl zu den Gleisen der S-Bahn zu klein für Fahrräder ist. Also mußten wir eine Treppe runtertragen und eine wieder hinauf. In Hagen Hbf. haben wir gleich die Treppen genutzt. Von dort ging es eine Station bis Herdecke und dort war es noch deutlich zu früh für die Tante Alma.

Hier meine Beiden vor dem Bahnhof und in bester Radellaune:

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Dann ging es ab an die Ruhr und von dort aus immer der wirklich guten Ausschilderung nach. An einer Stelle fehlte das Hinweisschild, doch es ergab sich ein Abbiegen allein durch die Logik des Streckenverlaufs.

Schöne Wege, sehr oft wunderbar glatt asphaltiert und mit viel Gegenverkehr. Mit Nebeneinanderfahren ist da nichts zu machen. Die Strecken führt durch wilde Ecken, wo die Bodenpflanzen größer sind als die Menschen:

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An anderer Stelle konnten wir dann sehen, wie natürlich Rasenmäher diese Riesendinger in Wolle verwandelten.

Zwischendurch versuchten wir, die starken Männer einer Regatta zu überholen. Ich mußte natürlich mit anhalten, als die Damen die knackigen Herren in ihren Neoprenanzügen bewundern wollten.

Ruhrtalradwanderweg ></p>
<p align="left">Erst ein einsetzender leichter Sommerregen brachte sie wieder auf die Piste.</p>
<p>Für das Kind gab es dann noch einige Damen und Herren mit schlecht sitzenden Frisuren zu betrachten und bestreicheln.</p>
<p align="center"><%image(2008-06-22-04.jpg

… da habe ich dann doch mal auf die Karte gesehen. Zumal das Hinterteil doch schon arg wehtat. Doch wir waren noch auf dem richtigen Weg. Die Pausen waren wichtig und wir stellten gemeinschaftlich fest, daß 1,5 Liter Flüssigkeit für solche Fahrten einfach zu wenig sind. 3 Liter hätten es ruhig sein dürfen.

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… lag ihr Fahrrad im Gras :))

Insgesamt sind wir incl. Pausen vier Stunden gefahren und haben dabei etwas mehr als 40 Kilometer entlang der Ruhr hinter uns gebracht. Das Transportieren der Fahrräder in den Zügen funktioniert gut, sofern man nicht allzu viele Mitreisende und insbesondere solche mit Fahrrädern oder Kinderwagen hat. In den S-Bahnen müssen die Räder festgehalten werden, weil es keine Befestigungsmöglichkeiten gibt. Das ist in den neuen Regionalbahnen und in den RE besser.

Problematisch ist es am Bahnsteig bei Einfahren des Zuges zu ermitteln, wo das Fahrradabteil ist. Das führt u.U. zu schnellen Läufen bis zur richtigen Tür. Hilfreich wäre da irgendwie eine sichtbare Zeichnung, wie in den neueren Regionalbahnen üblich.

Die Fahrräder haben die Strecke problemlos ausgehalten, unsere Hinterteile eher weniger. Ich werde meinen Lenker noch anders stellen müssen, da meine Haltung dazu führte, daß nun an der linken Hand die beiden äußeren Finger dauerkribbeln. Irgendwas ist da irgendwo langzeitig von der Durchblutung abgeschnitten gewesen.

Ansonsten sind wir müde und stolz auf eine stramme Leistung für absolute Anfänger. Ich hatte ja noch vorgeschlagen, zurück zur Tante Alma zu radeln, aber irgendwie wollten meine Mitradlerinnen nicht mehr. :))

Schatz meinte, ich wäre schlanker geworden.

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