Was haben ein junger schwuler Sozialpädagoge mit Musik im Kopf, keinem Geld in der Tasche und einem alten E-Piano unterm Arm und eine "echte Hete", ihres Zeichens unter Anderem Chemielaborantin und permanent abgewiesene DDR-Sängerin gemeinsam?
Nun, es ist der eiserne Wille, Musik zu machen und Erfolg zu haben. In der Küche von Anna wird zusammen komponiert und man spielt 1991 das erste Mal vor einem Publikum von knapp 30 Leuten. Der Auftritt war peinlich, doch ein Anfang.
Stetig arbeiten sich Peter und Anna nach oben, heiraten (nicht sich, sondern ihre Partner), und kommen schließlich mit lockeren 500 DM im Monat auf die Idee, von den mageren Einküften auch noch Musikvideos zu drehen. Die wenigen Fans sinds zufrieden, vermehren sich und so wächst die Fangemeinde, bis die Band größer ist und man vor 17.000 Menschen spielt.
Irritierend ist nachwievor der Name und unweigerlich vermuten Menschen aus Unkenntnis, daß hier deutscher Schlager gesungen wird. Doch das ist ein grober Irrtum. Wir hören heute:
"Rosenstolz – Willkommen"
Mit deutscher Sprache Rock zu machen, ist immer noch schwer. Als deutsches Team ohne Skandale und dann auch noch nicht miteinander verbandelt Rock zu machen, grenzt schon an ein Wunder.
Bei unserem heutigen Titel frage ich mich noch immer, wie man auf die Metapher kommen kann, daß sich die Ratten im Keller vor lauter Lebensunlust erhängen. Das ist genial 🙂 Kritischer Text, guter Sound und eine besondere Stimme machen die Summe aus, die begeistert.
Ich gebe zu, ich bin nicht der typische Rosenstolz-Fan und eine ganze CD kann ich nicht durchhalten. Doch "Willkommen" ist für mich ebenso wie das neue "Ich bin ich" (in der Rock-Variante) sehr gut anzuhören.
Kommen wir zum Frühling ……
Ist doch ganz klar diesmal …. ROSENstolz :))