Als ich gestern vor der Garage so vor mich hin wartete, dachte ich so vor mich hin, dass ich mir eigentlich mal wieder neue Geschichten ausdenken und diese aufschreiben könnte.
Doch was soll ich sagen? Ich bin momentan völlig leer, habe nichts Besonderes auf Halde liegen und auch keine Idee vorzuweisen, die auszuformulieren gäbe. Das fühlt sich seltsam an, zumal das neue Buch nun auch bald wieder ein Jahr alt ist und sich wie üblich nicht verkauft, solange ich keine Werbung mache. Wobei mich der ausbleibende Verkauf auch nicht belastet, weil es normal ist, dass sich meine Produkte außerhalb von Lesungen wie Blei in den Regalen bewegen.
Aber diese Geschichtenlosigkeit ist schon seltsam. Ich könnte etwas über Ärzte und Krankenhäuser schreiben, doch da ist alles so problemlos verlaufen, wie es nur möglich ist. Es gab einfach nur geringe Reibungspunkte und keinen Anlass für Satire. Dann wäre da nur noch die ohnehin mit mir schwanger gehende Idee des Schreibens über den Zustand der Gesellschaft in Deutschland und die herrschende Unmenschlichkeit. Das wird dann aber keine Satire, sondern böses Draufschlagen und Pieksen in Wunden. Ob das jemals jemand lesen würde, bleibt dahingestellt. Ob ich damit etwas bewirken würde ebenfalls.
Wobei ich sagen (und schreiben) muss, dass mich die meist fröhlichen Überzeichnungen alltäglicher Eskalationen mehr zum Geschichtenschreiben reizen als das Böse an sich. So wird es also dabei bleiben, dass ich weiterhin mit offenen Augen und anderen Sinnen durch das Land und meine absehbaren Lebenstage wandele und die eine oder andere Idee auffange. Ich sollte mir nur jetzt, in Anbetracht der vermutlich nicht mehr allzu langen Restlebenszeit, angewöhnen, diese Ideen sofort zu notieren. Wobei ich diesen Vorsatz auch schon wieder mehr als 20 Jahre mit mir herumschleppe. Aber irgendetwas ist ja immer.