Gechipt und geimpft

Seit heute um 08.15 Uhr trage ich auch den G5-Chip oder was auch immer in mir, Ihr Schwurbler.

Ich lese viel über die angeblichen neuen Fähigkeiten von Geimpften und kann für mich lediglich bestätigen, dass ich soeben schon beim Bäcker durch reines Handauflegen meine Brötchen bezahlen konnte, die Gedanken meiner ebenfalls geimpften Frau lese und die Alarmanlage daheim schalte ich nun ohne Smartphone ein und aus. Ich bin schwer begeistert!

Sehr gespannt bin ich auf das Upgrade am 28.06.2021, wenn ich die zweite Impfung erhalte. Dann sollte es auch endlich mit dem autonomen Fahren klappen, wurde mir versprochen.

Dieser Beitrag ist unter meinen facebook-Freunden natürlich eskaliert. Wir haben viel Spaß mit gegenseitigen Beschreibungen dessen, was wir Geimpften alles an Neuigkeiten können. Wenn das die Schwurbler lesen würden. Oh, das gäbe sicher bissige Kommentare oder man würde die Beiträge für eigene „Beweiszwecke“ nutzen.

Aber mal ernsthaft: Ich wurde gegen 08.15 Uhr mit einem kleinen Pieks geimpft und habe jetzt, gegen 21.00 Uhr nichts außer einem Muskelschmerz an der Impfstelle. Den habe ich vermutlich aber auch nur deshalb, weil ich aus purer dunkelgrüner Langeweile heute Nachmittag entgegen dem ärztlichen Rat dann doch noch das Schuppendach zu Hälfte mit Dachpappe belegt und die Regenrinne komplett montiert habe. Ich kann einfach nicht auf dem Sofa rumlungern, während draußen das Projekt wartet. Vormittags habe ich es ernsthaft mit dem weiteren Aufbau eines LEGO-LKW versucht. Das war es aber irgendwie auch nicht. Ich musste einfach raus und etwas richtig handwerkliches leisten.

Das war aber auch vermutlich dem geschuldet, dass ich letzte Nacht schlecht schlief. Geträumt habe ich in elendig immer wiederholenden Schleifen von Impfungen, dem Schuppen und irgendwelchen anderen doofen Sachen. Um halb drei war ich dann so wach, dass ich aus purer Vorsorge ins Bad gegangen bin. Die letzten 2 1/2 Stunden habe ich dann irgendwie zwischen Halbschlaf und Dauerschleifentraum verbracht. So etwas zehrt an meinen Nerven und macht tagsüber grüblerisch und müde. Dagegen hilft dann meistens einfach rausgehen und wie heute Dachpappe auf das rohe Holzdach nageln und dabei auf der letzten Leiterstufe stehen und mit dem ganzen Oberkörper bis zum Anschlag gestreckt auf dem Dach zu liegen, um den verdammten Dachpappennagel noch einzuschlagen, bevor der Regen so richtig losgeht.

Ich bin jedenfalls auch noch gebührend nass geworden, sah aus wie ein glückliches Schwein nach der Suhle und freute mich wie Bolle, dass die neue Regenrinne genau das macht, wofür sie da ist. Wobei ich dann feststellte, dass vermutlich die eine Rolle Dachpappe nicht ausreicht. Dieses Mal habe ich dann tatsächlich entgegen sonstiger Gewohnheiten beim OBI in der Nachbarstadt bestellt. Und siehe da, die haben noch am gleichen Tag die Abholungsmöglichkeit bestätigt, wo das Bauhaus nebenan eine Woche benötigt. Der Preis war gleich, also egal. Hauptsache, ich kann morgen in den Regenpausen weitermachen.

So, nun bin ich, was das Ziel dieses neuen Blogs ist, vom ursprünglichen facebook-Beitrag weit abgewichen. Man (und frau) liest es also, ich bin nach der ersten Impfung mit Biontech gut drauf genieße jetzt das Schreiben und einen dunklen Bock aus Einbeck und freue mich, dass meine vorsichtige Angst sich in Luft aufgelöst hat.

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