Mir wurde vorhin vor Augen geführt, wie weit ich eigentlich in den letzten 6 Jahren gekommen bin. Es war mir in all den Zweifeln der letzten Tage untergegangen, wie viel ich im Grunde schon erreicht habe, wie weit meine Befreiung von all den materiellen Dingen schon fortgeschritten ist.
Sicher, es ist noch viel zu tun und ich bin gefühlt zu langsam. Doch inzwischen wird es immer weniger, was ich anhäufe, sammele und bewahre. Meine Wohnung wird immer leerer und das ist ein herrliches Gefühl.
Vorhin sagte ich noch, wenn ich plötzlich sterben sollte, wird irgendjemand einfach einen Container unter die Fenster stellen und braucht nur noch hinauswerfen. Wirklich Wertvolles besitze ich nicht mehr, das trage ich alles in mir. Im Grunde hindert mich auch nur noch das fehlende Geld für die Müllabfuhr, genau diesen letzten Schritt noch zu machen.
Ob es dann noch gemütlich ist, wage ich zu bezweifeln. Aber kommt es darauf an? Ich habe kein Talent, mir eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Ich bin zu gleichgültig und zu geizig für Dekoration, die keinen anderen Sinn als Schönheit hat. Ich schaue mir gern schöne Wohnungen an und bewundere die Menschen dafür, wie sie es schön gestalten können. Doch um es selbst so zu machen, fehlt mir alles. Lebte ich doch jahrelang in einem Museum voller Krimskrams, der nur den Staub an sich band.
Viel schwerer wiegt die Erleichterung, wenig um sich zu haben. Das ist ein großartiges Gefühl und davon will ich mehr. Ich arbeite daran, Schritt für Schritt.